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Trends in der Photovoltaik für Eigenheime

Der größte Teil der von uns installierten Anlagen – rund 45 Prozent – leistet zwischen sieben und zehn kWp. Die Obergrenze wurde bisher durch die EEG-Umlagepflicht für Anlagen größer zehn kWp definiert. Das aktuelle EEG verschiebt diese Grenze zwar auf 30 kWp, jedoch hat der Gesetzgeber erneut eine Hürde eingebaut:

PV-Anlagen mit mehr als sieben kWp müssen künftig in der Lage sein, über ein Smart Meter Gateway elektronisch darüber informieren, wie viel Strom sie aktuell in das Stromnetz einspeisen.  Anlagen mit mehr als 25 kWp müssen künftig zusätzlich fernsteuerbar sein. Dies erhöht wiederum die Kosten der Anlage.

Ob daher eine Zunahme von Anlagen größer sieben kWp zu erwarten ist, bleibt fraglich. Die Folge der neuen Regelungen könnte vielmehr eine Verschiebung zu kleineren Anlagen sein und damit eine Entwicklung in die falsche Richtung: für eine erfolgreiche Energiewende benötigen wir mehr größere Anlagen statt kleinere.

Bild: SILITHIUM smart energy GmbH

Hohe Nachfrage nach Wallboxen

Befeuert durch Förderangebote und den E-Mobility-Boom wächst auch die Nachfrage nach Wallboxen stetig. So entscheiden sich rund 50 Prozent unserer Kunden, die eine Solaranlage anschaffen, auch gleichzeitig für eine Wallbox. Die Tendenz ist dabei steigend.

Neben den attraktiven Fördermöglichkeiten werden die Bauherren besonders durch die Möglichkeit motiviert, das eigene Elektroauto mit dem selbst erzeugten Solarstrom zu laden. Auch dabei geht es nicht nur um Wirtschaftlichkeitsaspekte, sondern um das Gefühl, das Richtige zu tun und möglichst autark zu leben. Wie sich das Auslaufen der Wallbox-Förderung auf die Marktentwicklung auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Wärmepumpe und Solaranlage

Nicht nur der Speichermarkt wird größer, auch der Absatz von Wärmepumpen nimmt zu: Im Jahr 2020 wuchs der Markt nach Zahlen des Bundesverbandes Wärmepumpe um 40 Prozent. Die Kopplung von Photovoltaik und Wärmepumpe ist dabei sinnvoll. Insbesondere Brauchwasserwärmepumpen können den Eigenverbrauch des Solarstroms signifikant erhöhen, da sie das ganze Jahr über laufen und damit auch in den ertragsstarken Sommermonaten mit Energie von der Solaranlage versorgt werden können. Der höhere Eigenverbrauch geht dann mit einem sinkenden Öl- oder Gasverbrauch und geringeren Energiekosten einher.

In Tagesgeschäft von Betrieben wie dem unseren, die Solaranlagen hauptsächlich im Bestand errichten, spielt die Kopplung mit der Wärmepumpe bisher eine untergeordnete Rolle, da in der Regel bereits eine Öl- oder Gasheizung vorhanden ist. Nur in rund zehn Prozent der Fälle wird auch eine Wärmepumpe geordert. Allerdings nehmen die Anfragen auch hier zu. Ein Trend, der sich durch die aktuellen Gas- und Ölpreissteigerungen sicher verstärken wird.

Ausblick

Viele unserer Kundinnen und Kunden sind innovationsorientiert und möchten ihr Haus fit für die Zukunft machen. Sie suchen zum Beispiel nach Möglichkeiten, um ihren erneuerbaren Strom mit anderen zu teilen. Spannende Entwicklungen wie etwas das bidirektionale Laden, das Autos zu mobilen Stromspeichern macht, sind in der Erprobung. Ihre Entwicklung wird gerade von jungen Bauherren interessiert beobachtet. Mehr Optionen für den Einsatz von Solarstrom werden auch den Bedarf an größeren Solaranlagen und Speichern steigern.

Werden die politischen Weichen also richtig gestellt, wird hier zukünftig eine neue Dynamik entstehen und das Marktwachstum der Photovoltaik in Eigenheimen weiter vorantreiben. Eine gute Entwicklung, nicht nur für Unternehmen und Arbeitsplätze in Deutschland sondern auch für den Klimaschutz.