Sofortprogramm der Bundesregierung: GIH fordert durchdachte Umsetzung mit Fokus auf Energieeffizienz
Der Energieberatendenverband GIH begrüßt das zügige Handeln der Bundesregierung beim Sofortprogramm für den Gebäudesektor. Der Verband lobt die Richtung der Maßnahmen und betont gleichzeitig die Notwendigkeit einer praxisnahen und fachlich begleiteten Umsetzung. Für die Energieberatungsbranche sei vor allem Planbarkeit zentral – etwa durch eine schnelle Verabschiedung der Bundeshaushalte 2025 und 2026, um Klarheit über künftige Fördermittel zu schaffen.

Positiv hebt der GIH hervor, dass die Bundesregierung an der Förderung im Gebäudesektor festhalten will. Dabei müsse das Niveau der Mittel, insbesondere aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF), mindestens erhalten bleiben. Vereinfachungen im Bereich Geothermie, Wärmepumpen und Wärmeleitungen bewertet der Verband als dringend erforderlich – nicht zuletzt wegen der derzeitigen Unsicherheit bei politischen und fördertechnischen Rahmenbedingungen. Der GIH bietet seine Expertise an, um diese Technologien fachgerecht in die Fläche zu bringen.
Besondere Aufmerksamkeit fordert der Verband für die Gebäudehülle: Trotz attraktiver Heizungsförderung dürften Maßnahmen wie Dämmung oder der Austausch von Fenstern und Türen nicht vernachlässigt werden. Sie senken den Energieverbrauch dauerhaft, schützen vor Preissteigerungen und entlasten Infrastruktur und Netzbetrieb. Der GIH plädiert daher für eine Erhöhung der Basisförderung für die Gebäudehülle auf 30 Prozent – analog zur Heizungstechnik.
Auch die angekündigten Vereinfachungen im Wohnungsbau werden ausdrücklich begrüßt. Der GIH mahnt jedoch, Energieeffizienzstandards nicht zu unterlaufen – sie bleiben essenziell für langfristige Kostensicherheit der Bewohnenden. Dass die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) aktuell aus dem Sofortprogramm ausgeklammert wurde, findet der Verband richtig. Eine gründliche Überarbeitung solle im Einklang mit der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) und unter Einbindung fachlicher Expertise im Jahr 2026 erfolgen.
Der GIH ruft abschließend dazu auf, keine Schnellschüsse zu riskieren, sondern die Energiewende mit Sachverstand und Praxisbezug nachhaltig in die Fläche zu tragen.
GIH Bundesverband – Interessenvertretung für Energieberatende