ArtikelHeizung/Warmwasser

Elektrische Warmwasserbereitung –Zukunftsorientierte Lösungen

Ist der Einbau einer Warmwasserwärmepumpe nicht möglich, kann der Warmwasser-Standspeicher die Warmwasserbereitung übernehmen. Neben einer niedrigeren Investition, kann dieser auch falls gefordert höhere Temperaturen zur Verfügung stellen. Mittels Zweikreisanschluss ist es möglich mit einem preisgünstigen Niedertarif Wärme zu erzeugen und für den späteren Bedarf zu speichern. Auch hier kann die Warmwasserversorgung für eine größere Personenzahl gewährleistet werden.

Beispielbild Warmwasser-Standspeicher (Bild: Dimplex)

Bei dezentralen Versorgungssystemen besteht eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten und Lösungen. Bei Durchlauferhitzern sollten bei der Auswahl folgende Anforderungen geprüft werden: Wird eine hohe Durchflussmenge benötigt? Welche Temperatur ist an der Entnahmestelle gefordert und wie viele Zapfstellen sollen bedient werden? Wird beispielsweise Warmwasser für ein Waschbecken benötigt, so eignet sich ein Kleindurchlauferhitzer. Bei höheren Bedarfen oder mehreren Zapfstellen, sollten Durchlauferhitzer mit größerer Anschlussleistung gewählt werden. Gegenüber Speichern haben Durchlauferhitzer den Vorteil, dass keine Standverluste auftreten. Prädestiniert sind dezentrale Systeme, insbesondere wenn Entnahmestellen, die bisher nur über Kaltwasser-Zapfstelle verfügen, nachträglich warmwassertauglich gemacht werden sollen.

Warmwasserbedarf

Die Menge an Warmwasser, die für den vorgesehenen Zweck benötigt wird, hängt stark von der Anzahl an Personen und deren täglichen Warmwasserbedürfnissen ab und bestimmt somit, welcher Warmwasserbereiter verwenden kann. Daher ist es ratsam, auf Erfahrungswerten aufzubauen und auf die individuellen Bade- und Duschgewohnheiten zu achten. Besteht ein niedriger Bedarf, so werden täglich etwa zehn bis 20 Liter bei einer Warmwassertemperatur von 60 Grad benötigt, wie es beispielsweise bei genutzten Wohneinheiten (zum Beispiel Pendler) der Fall ist. Ein hoher Bedarf ist im Bereich von 40-80 Liter pro Tag angesiedelt. Ein Beispiel hierfür ist der Bedarf eines Kleingewerbes.

Tabellen, die den Warmwasserbedarf für Wohnungen und Kleingewerbe berechnen, können bei der Ermittlung helfen. So liegt die typische Zapfmenge für ein Handwaschbecken bei zwei bis fünf Liter, bei einer Auslauftemperatur von 37 Grad. Hieraus ergeben sich für die Planung etwa ein bis drei Liter erforderliche Warmwassermenge bei 60 Grad Warmwasser-Austrittstemperatur. Die typische Zapfmenge einer Badewanne liegt im Vergleich bei 150 bis 180 Liter und es sind für eine Auslauftemperatur von 40 Grad etwa 90 bis 108 Liter Warmwasser erforderlich. Der Energiebedarf kann in dieser Bandbreite an Anwendungsfällen zwischen 0,6 bis 4,8 kWh pro Tag variieren. Der Durchschnitt an benötigter Energie über alle Fälle hinweg liegt bei 1,2 kWh pro Tag.

Beispielbild Durchlauferhitzer (Bild: Dimplex)

Fazit

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es dank der vielseitigen Anzahl an Lösungen immer auf den Fall vor Ort ankommt, was geplant und umgesetzt werden sollte. Zur berücksichtigen ist stets der geforderte Komfort. Es sollte nicht nur die Anzahl der zu versorgenden Personen beachtet werden, sondern es gilt auch zu prüfen, ob eine permanente oder gelegentliche Nutzung vorliegt. Die elektrische Warmwassererwärmung wird in der Zukunft eine zentrale Rolle bei der Versorgung einnehmen. Denn dank der Elektrifizierung des Gebäudebestands und des Ausbaus erneuerbarer Energien werden Wärmepumpen mit Warmwasserbereitung oftmals diese Aufgabe übernehmen können. In allen weiteren Fällen kann auf vielseitige Lösungsmöglichkeiten zurückgegriffen werden.