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Smart heizen

Nicht nur Heizungen für fossile Brennstoffe, auch moderne Wärmepumpen lassen sich weiter optimieren. Beim Start verbrauchen Wärmepumpen mehr Strom als im Betrieb. Es ist also sinnvoll, die Startvorgänge zu reduzieren, um Strom zu sparen. Nach einem Start sollte die Pumpe mindestens 30 Minuten kontinuierlich durchlaufen. Zusätzlich kommt es durch den Start-Stopp-Betrieb auch zu höherem Verschleiß. Es gibt also zwei gute Gründe, die Wärmepumpe intelligent zu betreiben. Die Wärmepumpe soll also die Wärme über das Wasser kontinuierlich an das Haus abgeben. Wie geht das? Normale Fußbodenheizungsventile arbeiten nach dem einfachen Auf- oder-Zu-Prinzip. „Zu“ bedeutet, dass die Wärmepumpe keine Wärme abgeben kann und stoppt. Besser wäre es, nicht gar kein, sondern weniger Wasser in die Fußbodenheizung zu schicken. Dazu müssten die Ventile so betrieben werden, dass sie je nach Bedarf mehr oder weniger weit öffnen. Dazu benötigt man analoge, motorische Stellantriebe und eine intelligente Steuerung.

Motorischer Stellantrieb für die Fußbodenheizung (Bild: eQ-3 AG)

Ein Beispiel für solch eine smarte Regelung ist der Fußbodenheizungscontroller Falmot-C12 von Homematic IP. Er bedient gleichzeitig bis zu zwölf unabhängige Heizkreise im Haus. Raumthermostate ermitteln die Ist-Werte, das Heizprofil bietet die Sollwerte. Der Controller errechnet die dementsprechenden Ventil-Öffnungswinkel und übermittelt sie an die Stellmotoren. Etwas mehr auf, wenn die Ist-Temperatur zu gering ist und etwas weniger auf, wenn sie erreicht ist. Durch die feine Regelung wird das Takten der Heizung, also das Auf- Zu-fahren weitgehend vermieden. In die intelligente Steuerung gehen aber noch weitere Werte ein. Beispielsweise die hydraulischen Verhältnisse der Fußboden-Flächenheizung des Raumes. Wie lange dauert es beispielsweise, um den Raum um ein Grad Celsius beziehungsweise ein Grad Kelvin aufzuheizen? Der smarte Controller Falmot-C12 „lernt“ quasi den Raum und berücksichtigt diese hydraulischen Eigenschaften bei der Regelung. Jeder Raum ist anders. Ein großer Raum hat eine oder mehrere Heizschlagen im Fußboden, ein kleiner Raum nur eine kürzere. Gibt es Bögen in der Leitungsführung? Alles das muss berücksichtigt werden.

Normalerweise sollte der Heizungsbauer dies bei einem hydraulischen Abgleich berücksichtigen und entsprechende Voreinstell-Ventile einbauen und diese einstellen. Im Neubau mag dies auch funktionieren, im Gebäudebestand ist ein nachträglicher hydraulischer Abgleich teuer und extrem aufwendig. Ein smartes System wie Falmot-C12 löst das Problem eleganter und preiswerter ohne Ventiltausch. Auf diese Weise wird sogar ein automatischer und kontinuierlicher hydraulischer Abgleich erreicht. Das Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiemesstechnik hat nachgewiesen, dass diese Regelung nicht nur den Volumenstrom des warmen Heizwassers optimiert (hydraulischer Abgleich), sondern auch das schädliche Takten der Heizung vermeidet. Dadurch arbeitet die Wärmepumpe effizient und sparsam. Auch ist mit einer Erhöhung der Lebensdauer zu rechnen.

Ob Neubau oder Bestandsimmobilie, mit SmartHome-Technik ist eine signifikante Effizienzsteigerung ohne Komforteinbußen drin. Neben dem eigenem Portemonaie profitiert auch die Umwelt, denn jeder nicht verbrannte Kubikmeter Gas und jede nicht genutzte Kilowattstunde helfen.