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Smart heizen

Autor/Redakteur: Günther Ohland/gg

Ob Wärmepumpe oder Gasheizung, ob alt oder neu, jede Heizung hat Effizienzreserven, die sich mit smarter Technik leicht aktivieren lassen. Gleich zu Anfang muss aber klar sein: SmartHome ersetzt keine Dämmung, keine dichten Fenster und auch keine effiziente Heizung. Wenn die Wärme durch Fenster und Wände verschwindet, hilft smarte Technik nicht. Die Basics eines Gebäudes müssen stimmen, dann sorgen Smart-Home-Systeme für ansehnliche Effizienzgewinne.

Raumthermostate ermitteln die Ist-Temperatur eines Raumes (Bild: eQ-3 AG)

Der Einstieg in die smarte Heizungswelt ist ganz simpel und stellt dank gestiegener Absatzzahlen und in der Folge gefallener Preise inzwischen keine Kostenhürde mehr dar. Es beginnt in aller Regel mit einem Starter-Set bestehend aus einer kleinen Zentrale und smarten Raumthermostaten, also Sensoren, die die Raumtemperatur messen und oftmals auch die Luftfeuchtigkeit. Dazu kommen steuerbare Heizkörperstellantriebe und/oder Stellantriebe für die Fußbodenheizung. Als dritte Komponente empfiehlt sich der Einbau von Fensterkontakten, die erkennen, ob ein Fenster geöffnet ist (ganz offen oder gekippt). Eine SmartHome Zentrale arbeitet nun fortlaufend und automatisch nach der Regel „ist in einem Raum ein Fenster nicht geschlossen, wird das Heizen unterbrochen“. Fenster auf, bedeutet also Heizungsventile zu.

Der smarte Fußbodenheizungsaktor “FALMOT” steuert bis zu zwölf Heizkreise (Bild: eQ-3 AG)

Damit wird sichergestellt, dass beispielsweise bei vergessenem gekipptem Badezimmerfenster im Winter, nicht über mehrere Stunden zum Fenster hinaus geheizt wird. Natürlich bleibt ein Frostschutz aktiv. Die SmartHome Zentrale enthält auch die von den Bewohnern vorgegebenen Heizprofile und arbeitet diese automatisch ab. So ein Profil legt fest, wie warm es in den einzelnen Räumen in einem bestimmten Zeitraum sein soll. So soll beispielsweise die Temperatur im Bad um 7:00 21 Grad betragen, von 9:00 bis 21:00 reichen 19 Grad, danach und bis 22:00 wieder 21 Grad. Das Raumthermostat misst in regelmäßigen Zeitabständen und teilt den Messwert der SmartHome Zentrale mit. Diese vergleicht Messwert und Sollwert und entscheidet, ob das Heizkörper- oder Fußbodenheizungsventil öffnet oder schließt. Forschung und Praxis zeigen Einsparungen von um die 20 Prozent in den so optimierten Räumen. Die Investition rechnet sich beim aktuellen Gas- oder Strompreis schon nach zirka einem Jahr. Und die Umwelt profitiert ebenfalls vom geringeren Brennstoffeinsatz und daraus folgend geringerer CO2 Emission.