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Lüftung mit Wärmerückgewinnung – Effizient Lüften und Heizkosten sparen

Autorin/Redakteur: Laura Schmidt/gg

In der kalten Jahreszeit wird die Belüftung des Wohnraums oft vernachlässigt, da kalte Luft ins Haus kommt und teure Wärme und Energie verloren geht. Ausreichender Luftaustausch ist aber wichtig, um Feuchtigkeit abzuführen. Bleibt diese im Wohnraum droht Schimmelbildung. Die durch Dämmung immer dichteren Gebäudehüllen verhindern einen unkontrollierten Luftaustausch über Lücken und Ritzen. Was sich positiv auf den Energiebedarf des Gebäudes auswirkt, hat zur Folge, dass keine Luftzirkulation stattfindet.

Bild: Selfio_@ty – Adobe Stock

Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für einen bestmöglichen Luftaustausch mit nur minimalem Verlust an Raumwärme. Denn während bei der Lüftung über Fensteröffnung neben der verbrauchten Raumluft auch die Raumwärme nach außen entweicht, erfolgt der Luftaustausch mit über eine Lüftungsanlage kontrolliert. Dabei wird die in der Abluft enthaltene Wärmeenergie entzogen und im Wärmetauscher gespeichert. Über die Zuluft wird die von außen angesaugte Luft aufgewärmt und in den Wohnraum geleitet. So erhalten Bewohner nicht nur eine gute Luftqualität und Schimmelprävention, sondern sparen Heizkosten.

Vorteile einer Lüftung mit Wärmerückgewinnung

Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist besonders effizient. Die Wärme der verbrauchten Luft, also der Abluft, wird an die zuströmende Zuluft übertragen. Dadurch können bis zu 90 Prozent der Wärme zurückgewonnen werden. Heizkosten einzusparen und gleichzeitig bestmöglicher Luftaustausch ist mit einer Lüftungsanlage also kein Widerspruch.

©Selfio GmbH

Die Bewohner profitieren bei der kontrollierten Wohnraumlüftung von hohem Komfort. In der Winterzeit sollte vier bis fünf Mal am Tag für fünf bis zehn Minuten per Fensteröffnung mit Stoß- oder Querlüftung gelüftet werden – das ist für die meisten im Alltag nicht umsetzbar. Außerdem geht mit der Raumluft auch die Wärme verloren: Wird über ein gekipptes Fenster gelüftet, kann der Luftaustausch bis zu einer Stunde dauern. In dieser Zeit entweicht etwa 100 Kubikmeter Raumluft. Die Wände kühlen zudem stark aus, so dass die Ansammlung von kondensierender Luftfeuchtigkeit begünstigt wird. Das wiederum fördert die Entstehung von Schimmel.

Durch eine Lüftungsanlage wird der Luftaustausch automatisiert und funktioniert auch bei Abwesenheit. Feuchtigkeit, Schadstoffe und abgestandene Luft werden zuverlässig abtransportiert. Da die Fenster geschlossen bleiben, dringen weder Lärm noch Schmutz in den Wohnraum ein und die Räume kühlen nicht aus.

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Wie funktioniert die Wärmerückgewinnung bei einer Lüftungsanlage?

Die Wärmerückgewinnung ist ein technischer Prozess, bei der Wärmeenergie der Abluft für die Erwärmung der Zuluft genutzt wird. So wird die Energieeffizienz gestärkt und Heizkosten können eingespart werden. Kernelement ist ein Wärmetauscher. Es gibt zwei verschiede Arten der Wärmerückgewinnung: Einmal die rekuperative und die regenerative.

Bei der rekuperativen Wärmerückgewinnung werden Zu- und Abluft in getrennten Kanälen aneinander vorbeigeführt. Ein Wärmetauscher, der aus einem besonders leitfähigen Metall oder speziellem Kunststoff besteht, sorgt für die Übertragung der thermischen Wärme. Die Luftströme werden nicht vermischt, wodurch die Übertragung von Gerüchen, Kleinstpartikeln oder Feuchtigkeit vermieden wird. Die rekuperative Wärmerückgewinnung wird vor allem bei zentralen Lüftungsanlagen eingesetzt.