ArtikelHeizung/Warmwasser

Cool bleiben

Bemerkenswerter Nebeneffekt

Die Wärme, die auf diese Weise dem Erdreich zugeführt wird, sorgt für einen bemerkenswerten Nebeneffekt: Wo im Sommer die Wärme eingebracht wird, bilden sich in der Regel Zonen mit leicht erhöhter Temperatur. Da das Erdreich Wärme erstaunlich lange speichern kann, bleiben diese Wärmeblasen zumindest teilweise bis in den Herbst hinein erhalten.

Dadurch liefert die Sonde der Erdwärmepumpe zumindest in den ersten Wochen der Heizperiode mehr Wärmeenergie. Wie stark und wie nachhaltig dieser Wärmeeintrag ist, hängt allerdings von eventuellen Strömungen des Grundwassers und der Beschaffenheit des Erdreichs ab.

Die zweite Möglichkeit, eine Wärmepumpe als Kühlaggregat einzusetzen, ist das aktive Kühlen. Das funktioniert mit einer Erdwärmepumpe ebenso wie mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe: Dabei senkt die Wärmepumpe einfach aktiv die Temperatur im Wasserkreislauf ab – siehe oben – und führt die Wärme aus der Wohnung nach draußen. Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen wie die von alpha innotec oder NOVELAN können heute praktisch ausnahmslos auch kühlen.

Sowohl bei der aktiven als auch bei der passiven Kühlung bleibt die Warmwasserbereitung für Waschbecken, Dusche und Badewanne ganz normal funktionsfähig.

Bild: alpha innotec

Technische Vorkehrungen

Wichtig: Wer seine Wärmepumpe auch zum Kühlen nutzen will, sollte dies bei den Gesprächen mit dem Installateur von vornherein deutlich machen. Denn der Installateur muss dafür einige technische Vorkehrungen treffen, die im Nachhinein wesentlich aufwendiger sind, als wenn sie sofort erfolgen.

Dazu gehört zum Beispiel das Einbringen einer sogenannten Taupunktüberwachung. Sie sorgt dafür, dass die Wärmpumpe die Kühlung automatisch stoppt, noch ehe der Taupunkt überschritten wird. An diesem Punkt würde die Feuchtigkeit im Raum an den kälteführenden Rohren kondensieren – ein unerwünschter Effekt, der sich so vermeiden lässt.

Auch bei Sanierung

In jüngerer Zeit kommen Wärmepumpen vermehrt auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden zum Einsatz, wie alpha innotec meldet. Damit gewinnt auch die aktive oder passive Kühlung in diesem Bereich an Bedeutung.

Vor allem bei Kernsanierungen lässt sich das Thema Flächenheizung durch das Einbringen eines besonders dafür geeigneten Fußbodenheizungs-Systems lösen. So gibt es heute sehr dünnschichtige und leichte Systeme, die inklusive Estrich gerade auf mal vier Zentimeter Gesamtaufbauhöhe kommen. Damit sind niedrige Raumhöhe und die geringe Belastbarkeit der Decken, wie sie für viele besonders alte Gebäude typisch sind, kein Problem mehr.

Auf diese Weise hat zum Beispiel alpha innotec Partner Ulrich Konen aus einem rund 250 Jahre alten denkmalgeschützten Gebäude ein Niedrig-Energiehaus nach KfW 55 Standard gemacht. Mit Erdwärmepumpe und passiver Kühlfunktion.