Erdbeckenspeicher der Zukunft in Rechlin-Müritz: Orben sichert die Heizwasserqualität des Projekts „Efficient Pit“
Die Speicherung von überschüssiger Wärme im Sommer zur Nutzung im Winter ist ein zentraler Baustein der Energiewende. In Rechlin-Müritz erproben Forschung und Industrie die nächste Generation von Erdbeckenspeichern. Im vierjährigen Projekt „Efficient Pit“ entwickeln Solmax Geosynthetics GmbH und Solites, ein Teil der Steinbeis Innovation GmbH, Speicherlösungen, die dauerhaft den Anforderungen des Wärmesektors gerecht werden. Ziel ist es, Materialien und Konstruktionen zu testen, die bei Speichertemperaturen bis zu 95 °C stabil bleiben. Für einen sicheren und effizienten Betrieb sorgt der Wiesbadener Wasserspezialist Orben mit normgerecht aufbereitetem Heizungswasser.
Schlüsseltechnologie für die Energiewende
Erdbecken-Wärmespeicher bestehen aus künstlich angelegten Becken, die mit normgerecht aufbereitetem Heizwasser gefüllt und mit einer schwimmenden Abdeckung versehen sind. Verschiedene Wärmequellen, etwa Sonnenkollektoren oder industrielle Abwärme, erhitzen das Wasser auf bis zu 90 °C. Die thermische Energie kann über Wärmetauscher in Nah- oder Fernwärmenetze eingespeist, Heizkessel und Wärmepumpen unterstützt oder für Industrieprozesse genutzt werden. Neue Materialien werden für Temperaturen bis 95 °C getestet, um langfristige Stabilität sicherzustellen.
Test-Wärmespeicher am Standort Rechlin
Vor Ort werden Materialien, Bauformen und Systemkomponenten unter realen Bedingungen geprüft. Sensoren im Dammkörper, an Böschungen, im Untergrund und auf der Abdeckung liefern kontinuierlich Daten über thermische und mechanische Prozesse. Auch die Verschweißung unterschiedlicher Produkte und Reparaturmöglichkeiten werden praxisnah getestet. Zentrale Bedeutung hat die Heizwasserqualität, die den Anforderungen der VDI-Richtlinie 2035 entsprechen muss.
Heizwasseraufbereitung für rund 2.000 Wohnhäuser
Für die Befüllung der beiden Versuchsspeicher wurden über 6,6 Millionen Liter Wasser entnommen. Orben bereitete 5.000 m³ davon nach AGFW- und VDI-Richtlinien auf. Das Aufbereitungsverfahren mittels Umkehrosmose entfernte Härtebildner, Salze und Gase und senkte die Leitfähigkeit von 624 µS/cm auf 13,8–16,4 µS/cm, bei einem pH-Wert im Normbereich. Damit ist das Wasser optimal für den sicheren, effizienten und langfristigen Betrieb der Speicher geeignet.
Mobile Heizwasseraufbereitung vor Ort
Die Aufbereitung erfolgte über den mobilen „Orben TR-10“-Trailer, der Vorbehandlung, Umkehrosmose, Membranentgasung und optionale Restentsalzung vereint. Fachpersonal überwachte den Prozess kontinuierlich, so dass über 23 Tage rund um die Uhr normgerechtes Heizungswasser produziert wurde. Die Technologie ermöglicht schnelle Projektzeiten, spart Transport von VE-Wasser und ist ideal für schwer zugängliche Speicherstandorte.
Weitere Informationen unter:
www.orben-heizwasser.de
Solmax Efficient Pit Projekt
Effiziente Erdbeckenspeicher – Energieforschung
