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Von Beginn an smart geplant – Smart Home in Neubau und Sanierung

Autor/Redakteur: Günther Ohland/gg

Immer mehr Bauherren haben den Nutzen von SmartHome erkannt und wünschen sich smarte Funktionen für ihren Neubau oder die Sanierung ihres Altbaus. Auch sollte das System zukunftssicher sein, sich also später leicht an veränderte Anforderungen anpassen lassen. Eine sorgfältige Systemauswahl und eine vorausschauende Planung sind deshalb unumgänglich.

Fußbodenheizung thermisch immer optimal abgeglichen durch intelligente Ventilteuerung per Motor (Bild: eQ-3 AG)

Smartes Bauen und Renovieren ist eine anspruchsvolle, gewerkeübergreifende Aufgabe. Kein Einzelgewerk kann ein Gebäude nämlich allein smart machen. Beim Neubau stellt sich die Frage, ob man auf ein kabelgebundenes System setzt oder auf Funk. Optimal ist eine Kombination aus beiden Technologien. Alle Komponenten, die dauerhaft einen festen Platz haben, lassen sich verkabeln. Dies sind beispielsweise Rollladenaktoren, Licht-Dimmer oder Licht-Taster im Keller oder Wirtschaftsräumen. Andere Sensoren und Bedienelemente möchte man flexibel positionieren können. Beispielsweise Temperatursensoren, Bewegungs- und CO2-Melder sowie Wandtaster für Licht- und Rollläden. Flexibilität bedeutet, keine Kabel verlegen zu müssen, also auf Funk zu setzen. Bei modernen Smart-Home-Systemen wie geht beides gemeinsam in einer Installation, festverlegte Kabel und Funk. Durch Funkkomponenten lässt sich eine solche Installation auch später leicht verändern und erweitern. Trotz der hohen Flexibilität ist eine gute Planung notwendig, und zwar über die klassischen Handwerksgrenzen hinweg.

Gutes Design im Wohnzimmer und Bad. Smarte Heizkörperventile können auch schön sein. (Bild: eQ-3 AG)

Als Beispiel sei die moderne, smarte Fußboden-Heizungssteuerung FALMOT von Homematic IP mit ihren Möglichkeiten genannt. Derzeit gilt unter Heizungstechnikern und der Förderbank KFW der hydraulische Abgleich als Goldstandard. Der Heizungsinstallateur sorgt dabei durch Einstellung der Ventile dafür, dass Rohrleitungslängen und Querschnitte ausgeglichen werden, damit an allen Heizkörpern ein gleicher Druck vorhanden ist. Dabei bezieht sich der hydraulische Abgleich jedoch nur auf einen einzelnen theoretischen Berechnungsfall. Sich ändernde Wetterbedingungen werden außer Acht gelassen. Auch sind angesichts der Komplexität des manuell durchgeführten hydraulischen Abgleichs Ungenauigkeiten kaum auszuschließen. Das Problem: Wird der Abgleich mangelhaft durchgeführt, leiden der Wohnkomfort und meist auch die Effizienz der gesamten Heizungsanlage. Abhilfe schafft eine sich stetig den Bedingungen anpassende, stufenlose, smarte Regelung. Anstatt über thermische Stellantriebe (auf/zu) ermöglicht der Fußbodenheizungscontroller FALMOT von Homematic IP in Kombination mit motorischen Stellantrieben eine kontinuierliche, stetige Regelung der Fußbodenheizung. Durch die stufenlose Einstellung der Ventilposition wird die Durchflussmenge des Heizwassers den Bedürfnissen bestmöglich angepasst. Konventionelle thermische Stellantriebe verbrauchen häufig drei bis fünf Watt pro Heizkreis. Die motorische Stetigregelung benötigt dagegen gemäß der Expertise des Fraunhofer Instituts mit nur 0,2 Watt für die Temperaturregelung im gesamten Haus deutlich weniger Strom. Dies führt zu einer erheblichen Stromkostenersparnis. Durch das Vermeiden des Taktens ist laut Fraunhofer auch mit einer Erhöhung der Lebensdauer von Wärmepumpen zu rechnen.