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Sicherheits- und Überwachungskameras haben eine lange Geschichte

Autor/Redakteur: Alexander Hauk, Sprecher des Technologieunternehmens Smartfrog & Canary/gg

Überwachungs- und Sicherheitskameras finden sich an den unterschiedlichsten Orten. Dazu gehören beispielsweise Bahnhöfe, Banken, Flughäfen, Fußballstadien, Krankenhäuser und in vielen Fällen auch die eigene Wohnung. Diese Kameras lassen sich auf verschiedenste Arten und Weisen verwenden und konnten im Lauf der letzten Jahre auf breiter Basis ins tägliche Leben einziehen. So sind sie zum Beispiel dazu in der Lage, der Polizei bei Einbrüchen Hinweise zu den Tätern zu liefern oder Einbrecher sogar im Vorfeld der Straftat abzuschrecken. Abgesehen davon können sie auch bei der Betreuung von Tieren und pflegebedürftigen Menschen zum Einsatz kommen oder als Babyphone Verwendung finden.

Wie hier in Berlin werden in ganz Deutschland Sicherheitskameras an Verkehrsknotenpunkten zur Steuerung des Verkehrs eingesetzt (Urheber: Alexander Hauk)

Weltweit sind im öffentlichen Raum etwa eine Milliarde Überwachungskameras im Einsatz. In Deutschland wird ihre Anzahl auf rund eine Million geschätzt. Sie helfen bei der Verkehrssteuerung, können an Brennpunkten die Kriminalität senken und sorgen dank Videobeweis für eine höhere Aufklärungsquote. Auch im privaten Bereich ist die Anzahl an Sicherheitskameras stark gestiegen. Hält die bisherige Entwicklung an, wird voraussichtlich in zehn Jahren in jedem Haushalt mindestens eine Sicherheitskamera installiert sein.

Bis dahin war es ein langer Weg. In Deutschland begann der Siegeszug der Überwachungskameras im öffentlichen Raum etwa Mitte der 1950er Jahre. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Autoverkehr in den Städten stark zugenommen und die die Ampelschaltungen waren unflexibel. Abhilfe sollten Überwachungskameras an Verkehrsbrennpunkten schaffen. Sie ermöglichten es den Polizisten in den Leitzentralen zu entscheiden, ob Ampelanlagen gegebenenfalls besser manuell gesteuert werden sollen.

Vorreiter waren Hamburg, München und Hannover. Schon bald kam eine weitere Verwendung hinzu: Ab den 1960er Jahren halfen Kameras bei der Beweissicherung und der Verfolgung von Straftaten. Schon damals erhoffte sich die Polizei eine abschreckende Wirkung auf potentielle Straftäter. In den 1970er Jahren wurden Kameras verstärkt dazu genutzt, öffentliche Plätze zu observieren und deshalb bevorzugt an Orten mit hoher Kriminalitätsrate installiert. Einen Quantensprung machte die Videoüberwachung Anfang der 1980er Jahre mit der Erfindung der digitalen Kamera. Dadurch wurden die eingesetzten Produkte deutlich langlebiger. Denn bisher waren Kameras und Speichertechnik analog gewesen, was dazu führte, dass die Materialien beim Betrieb abgenutzt wurden. Das führte zum Beispiel bei den Magnetbändern auf Dauer zu einer abnehmenden Bildqualität.

Ab den 1990er Jahren digital

Der Pionier in der Rund-um-die-Uhr-Überwachung war in den 1990er Jahren Großbritannien. Mehr als vier Millionen Kameras sollen inzwischen auf der Insel installiert sein. Wer durch das Zentrum Londons spaziert, wird nacheinander von mehreren hundert Kameralinsen erfasst. Dank des Internetbooms in den 1990er Jahren ließ der nächste Meilenstein nicht lange auf sich warten: Ende der 90er Jahre wurde die Netzwerkkamera erfunden. Dadurch war es möglich, digitalisierte Bilder auf jedem Computerbildschirm anzusehen – und die bisher verwendeten Bildschirme hatten ausgedient.

Moderne IP-Kameras wie die Canary Flex kombinieren Flexibilität mit Wetterbeständigkeit. Die Kamera kann innen und außen aufgestellt und montiert sowie mit Kabel oder eingebauten Akkus betrieben werden. (Quelle: Canary)

Mit zunehmender Verbreitung des Internet der Dinge erobern seit einigen Jahren Internetkameras die internationalen Märkte und privaten Räume. Zu den bekanntesten Anbietern zählen hierzulande Arlo, Canary, Nest und Ring. Im Gegensatz zu ihren Urahnen sind sie einfach zu installieren und dazu vielseitig einsetzbar: Ob klassisch zur Abschreckung von möglichen Einbrechern oder zur Beweissicherung, als Babyphone zur Tierbeobachtung oder zur Aufsicht sowie Versorgung pflegeberdürftiger Personen, zur Baustellenüberwachung oder zur Beaufsichtigung von brandgefährdeten Wäldern.

Mit modernen IP-Kameras können Nutzer jederzeit und weltweit von jedem Ort sehen, was gerade in den eigenen vier Wänden passiert. Die aktuellen Modelle sind alle mit Nachtsicht und hoher Bildqualität ausgerüstet. Einige haben sogar eine eingebaute Sirene mit an Bord und prüfen die Luftqualität, wie zum Beispiel die Canary Pro. Die vielfach ausgezeichnete Kamera des Technologieunternehmens Canary ist wie ihre beiden Schwesternmodelle Canary Flex und Canary Pro innerhalb von wenigen Minuten installiert. HD-Auflösung, Weitwinkelobjektiv, Nachtsichtmodus sowie Mikrofon und Lautsprecher sind inzwischen Standard. Sobald die Kamera eine Bewegung registriert, erhält der Nutzer eine Nachricht auf sein Handy. Die Kamerabranche arbeitet laufend an neuen Entwicklungen: Groß im Trend sind aktuell Türkameras. Auch die Nachfrage nach Dashcams nimmt zu. Die kleinen Kameras fürs Auto werden immer beliebter.