Produkt des MonatsSmart HomeTest

Produkt des Monats: Heizungssteuerung tado° als Starter Kit

Bei uns war es nun leider so, dass die Router-LED nach kurzer Zeit, dauerhaft leuchtete, die Bridge erhielt also eine IP-Adresse von dem DHCP-Server, der in unserem Netz aktiv war. Die Cloud-LED blinkte aber fröhlich weiter, auch über die zehn Minuten hinaus, die der Hersteller als Zeitraum angibt, den man warten sollte, bis die Cloud-Verbindung aufgebaut ist. Wir konnten über unseren DHCP-Server verifizieren, dass die Bridge eine IP-Adresse erhalten hatte und damit auch dazu in der Lage war, in unserem Netz zu kommunizieren. Leider weigerte sie sich aber dauerhaft, eine Verbindung zur Cloud aufzubauen. Daran änderte auch ein Wechsel des LAN-Kabels nichts.

Nach einiger Recherche im Internet beschlossen wir, die Bridge an einem anderen Standort auszuprobieren. Der in unserem Testlabor vorhandene Aruba-Switch ist schließlich keine typische Hardware für Hausnetze, sondern eher ein Gerät aus dem professionellen Bereich. Wir zogen also einen Raum weiter und verbanden die Bridge dort mit einem Netgear-Switch. Nach dem erneuten Hochfahren klappte die Verbindungsaufnahme mit der Cloud hier auf Anhieb. Leider waren wir in dem neuen Raum etwas weiter von den zu steuernden Heizkörpern entfernt, was sich im Test aber als unproblematisch herausstellte.

Nachdem wir die Bridge endlich Online gebracht hatten, konnten wir uns daran machen, die Thermostate einzurichten. Das ging verhältnismäßig einfach: Batteriefach öffnen, den Batterie-Transportschutz entfernen und die Pairing-Taste drücken, danach meldeten sich die Thermostate bei der Bridge an und erschienen in der App. Zum Schluss brachten wir die Thermostate noch an unseren Heizkörpern mit Danfoss-Ventilen an. Das dafür erforderliche Vorgehen wird in der App genau beschrieben und sollte wohl keinen Anwender vor irgendwelche Schwierigkeiten stellen. Im Wesentlichen muss man den Adapter anbringen, die Unterseite des Thermostaten auf den Adapter schrauben und das Thermostat auf die Unterseite stecken und einrasten lassen. Danach kalibriert sich das Thermostat und ist einsatzbereit.

Die Übersicht über die Luftqualität in der tado°-App (Screenshot: DeinEnergieportal)

Die App und ihr Funktionsumfang

Die tado°-App lässt sich im Betrieb nutzen, um die Thermostate zu steuern, um die aktuelle Temperatur der einzelnen Räume anzuzeigen und um Heizungsprofile anzulegen, die definieren, wann an welchem Tag wo welche Temperatur herrschen soll. Außerdem gibt sie Aufschluss über die Luftqualität und über die erreichten Energieeinsparungen.

Im Betrieb kann man weitere Haushaltsmitglieder zum tado°-System einladen, die dann dazu in der Lage sind, dieses ebenfalls zu steuern und zu verwalten. Darüber hinaus bietet die App unter anderem die Option, die aktiven Geräte einzusehen, eine Fenster-offen-Erkennung zu aktivieren und den Temperatur- und Feuchtigkeitsverlauf einzusehen.

Die Zusammenarbeit mit Alexa

Zum Abschluss des Tests verbanden wir unser tado°-System noch mit unserem Amazon-Konto, damit wir es mit Hilfe der Sprachassistentin Alexa steuern konnten. Dazu fügten wir zunächst den tado°-Skill über die Alexa-App zu unserem Amazon-Account hinzu. Danach meldeten wir uns mit unserem tado°-Konto an und erlaubten Alexa den Zugriff darauf. Im letzten Schritt ließen wir Alexa nach den zu steuernden Geräten suchen.

Nachdem Alexa diese gefunden hatte, konnten wir diverse Sprachbefehle nutzen, um das System zu steuern. Dazu gehörten beispielsweise: „Alexa, wie ist die Temperatur im Badezimmer“ oder „Alexa, stelle die Temperatur im Büro auf 21 Grad.“

Fazit

Insgesamt hinterließ das Starter Kit bei uns einen sehr guten Eindruck. Die Probleme, die sich bei der Installation ergaben, sind im Wesentlichen unserer Umgebung geschuldet und sollten in klassischen Haushalten, die nur über einen Standard-Endanwender-Router verfügen, nicht auftreten. Ansonsten konnte uns die Steuerungs-App überzeugen, die über einen sehr großen Funktionsumfang verfügt (an dieser Stelle seien nur das Geofencing und die Analyse der Luftqualität genannt) und sich trotzdem einfach bedienen lässt. Es wäre allerdings zu wünschen, dass der Hersteller dem Starter Kit längere Kabel beilegt.

Update: Im laufenden Betrieb der Lösung ist uns in der Zwischenzeit aufgefallen, dass die oben genannte Erkennungsfunktion für offene Fenster die Heizung nicht automatisch ausschaltet, wenn ein offenes Fenster erkannt wird, sondern den Anwender nur darüber informiert und ihm die Möglichkeit gibt, die Heizung via App auszuschalten. Soll das Ausschalten automatisch erfolgen, so muss ein kostenpflichtiger Dienst dazu gebucht werden, der diese Funktion mitbringt. Das spricht unserer Meinung nach sehr gegen den Einsatz dieser Lösung, da das Erkennen offener Fenster und das automatische Ausschalten der Heizung während eines Lüftungsvorgangs eine der wichtigsten Grundfunktionen einer smarten Heizungssteuerung darstellt und eines der zentralen Kaufargumente für eine solche Lösung ist. Das sollte ohne Zusatzkosten funktionieren, wie es auch bei den meisten Konkurrenzprodukten der Fall ist.

Anmerkung:

Der Hersteller hat uns das Produkt für diesen Test kostenlos und dauerhaft zur Verfügung gestellt. Der Bericht wurde davon nicht beeinflusst und bleibt neutral und unabhängig, ohne Vorgaben Dritter. Diese Offenlegung dient der Transparenz.