Industrie zeigt Praxislösungen für klimaneutrale Energieversorgung
Wie kann die Industrie klimaneutral und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben? Antworten darauf gab die ZO.RRO II Konferenz „Industrie kann klimaneutral“ am 18. September 2025 in Erfurt. Rund 100 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung diskutierten über konkrete Ansätze, wie digitale Werkzeuge, neue Energiemodelle und praxistaugliche Lösungen in Unternehmen angewendet werden können. Präsentiert wurden dabei unter anderem digitale Tools zur Produktionsplanung, neue Messtechnik mit integrierter CO₂-Bilanzierung und Simulationen des Thüringenmodells, das das optimale Verhältnis von Solar- und Windenergie aufzeigt.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Keynote von Thomas Günther, Werkleiter der Dyckerhoff GmbH in Deuna, der über ein Projekt zur CO₂-Abscheidung in der Zementproduktion berichtete. Praxisnahe Einblicke lieferte zudem Fabian Hoppe, Geschäftsführer der HM Heizkörper GmbH, mit einem Erfahrungsbericht zur Dekarbonisierung im Mittelstand. Auch die Forschungsbeiträge der TU Ilmenau und der Hochschule Nordhausen verdeutlichten, wie sich technologische Innovation und industrielle Anwendung verbinden lassen, um Energiekosten zu senken und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Das Land Thüringen unterstützt die ZO.RRO-Projekte mit 2,3 Millionen Euro. Energieminister Tilo Kummer betonte in seinem Grußwort, dass bezahlbare Energie für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen essenziell sei und dass Beratungen sowie Förderungen Unternehmen auf diesem Weg begleiten sollen. Im Austausch mit dem Bund will Thüringen zudem erreichen, dass die direkte Nutzung von vor Ort erzeugtem Strom erleichtert wird.
Die Konferenz machte deutlich: Klimaneutralität in der Industrie ist kein Zukunftsszenario, sondern bereits in der Umsetzung – mit greifbaren Lösungen, die aus der Praxis für die Praxis entwickelt werden. Die finalen Ergebnisse der ZO.RRO-Projekte sollen am 18. Juni 2026 in Erfurt vorgestellt werden.
Weitere Informationen: ZO.RRO – Zero Carbon Cross Energy System | KMU können klimaneutral.