Wohngesundes und nachhaltiges Leben als Trend
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Das gilt auch beim Gestalten des eigenen Hauses oder der eigenen Wohnung. Manche wünschen dezente Naturtöne, etwa Naturstein, verputzte Flächen oder Holz. Andere lieben es knallig und bunt. Es ist alles erlaubt, was gefallen kann. Bauherrinnen und Bauherrn achten – genau wie Hausbewohnerinnen und Hausbewohner – heutzutage unabhängig von Design, Stil und Material zunehmend auf Wohnraumgestaltungen, die die eigene Gesundheit fördern und gleichzeitig schonend für die Umwelt sind.
Wohnen ist elementar. Die meisten Menschen legen daher großen Wert auf eine individuelle, gemütliche und gesunde Ausstattung der heimischen Umgebung. Corona hat dieses Streben noch verstärkt. „Cocooning“, soll heißen das kuschelige Sich-Einnisten zuhause, verbunden mit skandinavisch inspiriertem „Hygge“, das für eine warme, gemütliche Wohnatmosphäre steht, bestimmen auch nach Abflauen der Pandemie den Einrichtungsstil. Zumal sich die Menschen in Home-Office-Zeiten noch länger in den eigenen vier Wänden aufhalten als bisher. Egal ob Baustoffe, Oberflächen oder Möblierung – Verbraucher achten verstärkt auf eine sorgfältige Auswahl. Nachhaltigkeit hat sich als Megatrend etabliert: Käufer interessieren sich verstärkt für Lieferketten und wollen wissen, woher zum Beispiel das Holz für den Bodenbelag stammt und ob Möbel klimaneutral hergestellt werden.
Angesichts des erhöhten Umweltbewusstseins und der neuen Sehnsucht nach Gemütlichkeit überrascht es nicht, dass das Material Holz hoch im Kurs steht. Der Klassiker Parkett ist unverändert stark gefragt, vor allem fest auf den Untergrund geklebt. Seit Jahren ist Eiche für viele die Holzsorte schlechthin. Bauherren schätzen neben der markanten Maserung die Robustheit, die auch den Einsatz in Bereichen erlaubt, die früher als nicht geeignet für Parkett galten: Küche, Bad und Flur. Weitere beliebte Holzsorten fürs Parkett sind Buche, Esche, Ahorn, Kirsche, Nussbaum und Birke. Angesagt sind auch langlebige Böden aus Naturstein, vor allem in stark frequentierten Bereichen wie Flur, Diele, Garderobe und Gäste-WC. Keramikfliesen, neuerdings oft auch in kühlen Blau- und Grautönen, werden vor allem an Wand und Boden im Bad verlegt.
Auch bei der Möblierung ist Holz nach wie vor angesagt. Vor allem Massivholz aus Eiche und Nussbaum ist sehr beliebt. Dunkle Töne und Oberflächen in Rillen-Optik mit vertikalen Lamellen, die das Küchenambiente schon einige Zeit bestimmen, liegen jetzt auch in Ess- und Wohnzimmern voll im Trend. Hinzu gesellen sich Möbel mit dunklen Lackoberflächen. Bei den Wohntextilien gibt es zwei kontrastierende Trends: einerseits natürliche Töne wie Erd- oder Kaffeebraun, andererseits aber auch Stoffe in grellem Rosa, Pink und Lila.
An den Wänden der Wohn- und Individualräume dominieren Putzoberflächen die Szenerie. Neben glatten Ausführungen finden Verbraucher auch an Putzen mit markanter Struktur Gefallen. Zum klassischen Weiß gesellen sich zunehmend gedeckte Töne in Beige bis hin zu kräftigen Farben.
Der Megatrend Nachhaltigkeit wird durch das Thema Wohngesundheit komplementiert. Bei der Verarbeitung der Baumaterialien sowie bei der Pflege der Oberflächen und Möbel kommt eine Vielzahl von Produkten zum Einsatz. Neben den erwähnten Putzen zum Beispiel Mörtel, Klebestoffe, Lacke, Öle und Wachse. Dabei achten Verbraucher zunehmend auf gesundheitlich unbedenkliche, emissionsarme Produkte. Diese sollten zum Beispiel keine Lösemittel oder bestimmte Weichmacher enthalten und auch ohne die gesundheitsgefährdenden „Flüchtigen Organischen Verbindungen” (VOCs) auskommen.
Verbraucher sind gut beraten, Produkte mit dem Emicode-Zeichen der GEV – Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte – zu verwenden. Werden Arbeiten an Handwerksbetriebe vergeben, sollte im Vorfeld eine entsprechend sorgfältige Produktauswahl besprochen werden. Produkte mit dem Emicode-Zeichen durchlaufen strenge Prüfungen, die Verarbeitern und Verbrauchern geringstmögliche VOC-Emissionen garantieren. Hersteller müssen ihre Produkte immer wieder unangemeldeten Stichprobenkontrollen unterziehen lassen. Sie dürfen nur mit einem Emicode EC1-Zeichen werben, wenn die Emissionsqualität aktuell gesichert ist.
Mit ein bisschen Sorgfalt bei der Wohnraumgestaltung lässt sich das eigene Heim klimafreundlich und ressourcenschonend gestalten. In puncto Wohngesundheit und Nachhaltigkeit sind Hausherren und Bewohner damit auf der sicheren Seite.
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