Bau/SanierungNews

Wie sollte man vorgehen, wenn sich bei der Bestandssanierung herausstellt, dass Baupläne fehlen?

In Deutschland ist es nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erforderlich, um die 20 Millionen Bestandsbauten energetisch zu sanieren. Diese Zahl enthält neben Nichtwohngebäuden wie öffentlichen Einrichtungen, Büros und Schulen auch Wohngebäude. Wenn Aufzeichnungen fehlen, so stehen sowohl Wohnungsbaugenossenschaften, als auch Hausverwaltungen und Eigenheimbesitzinnen und -besitzer vor einem Problem. Es fehlt ihnen nämlich die Grundlage zum Planen von Sanierungsmaßnahmen.

Vermessung vor Sanierungen. (Bildquelle: parallelum GmbH)

„Konstruktionspläne sind die Basis für die Entwürfe, Ausführung und Kontrolle von Bauprojekten“, erklärt Lars Beckmann, Geschäftsführer der parallelum GmbH. Er verrät, wie sich die fehlenden Grundlagen vor Sanierungsbeginn schnellstmöglich ersetzen lassen.

Fehlende Basis

Ohne Gebäudepläne fehlen Maßangaben, Größenverhältnisse und Angaben über die Konstruktion des Gebäudes. Auf ihrer Grundlage werden jedoch Kostenvoranschläge berechnet, Entwürfe erstellt und wird der zeitliche Ablauf geplant. „Heutzutage sind viele der zu sanierenden Gebäude über 60 Jahre alt oder älter und haben oft die Besitzer mehrmals gewechselt. Baupläne können durch eine unzureichende Aufbewahrung oder aufgrund im Krieg zerstörter Behörden verloren gegangen sein“, erklärt Beckmann. „Um Zeichnungen wiederzubeschaffen, ist es möglich, Behörden zu kontaktieren, die in manchen Fällen Kopien aufbewahren. Solche Auskünfte sind jedoch häufig gebührenpflichtig. Und meistens sind die Baupläne so veraltet, dass Architekten Konstruktionsmängel riskieren, wenn sie darauf setzen würden.“ Starten Sanierungsmaßnahmen ohne oder mit falschen Angaben, kann es zu Baumängeln oder falschen Materialbestellungen kommen, die eine Verzögerung im Ablauf und zusätzliche Kosten bedeuten. Eine Aktualisierung vor Sanierungsbeginn durch Fachpersonal ist daher immer ratsam.

Präziser und schneller Ersatz

Gebäudezeichnungen durch eine händische Vermessung zu ersetzen, kann je nach Komplexität des Gebäudes viel Zeit in Anspruch nehmen und den Beginn der Sanierung verzögern. Zumal die Daten anschließend digital übertragen werden müssen – und sich dabei Fehler einschleichen können. Zeitgemäßer, nachhaltiger und effizienter sind daher digitale Konstruktionszeichnungen. „Um verlorene Gebäudepläne schnell und kosteneffizient zu ersetzen, eignet sich der Einsatz von digitaler Vermessungstechnik“, so Beckmann. „Ein mobiler Laserscanner erfasst beim Durchgehen jede Raumstruktur und liefert Basisdaten für Grundrisse. Noch präziser ist die Vermessung mit einem terrestrischen Laserscanner, der Raum für Raum aufgestellt wird, wo er sich dreht und dabei misst.“ Dank automatischer Datenerfassung und ‑verarbeitung erfolgt die Messung in kürzester Zeit – so lässt sich ein Mehrfamilienhaus je nach Komplexität innerhalb weniger Stunden bis maximal einem Tag durch eine Person aufnehmen. Die parallelum GmbH geht sogar über die reine Vermessung hinaus und bereitet die Rohdaten direkt für die Weiterverarbeitung auf. Dank der Kompatibilität mit gängigen CAD-Programmen können Architekten und Planer die Daten einfach in ihre eigenen Systeme integrieren und für technische Zeichnungen aller Art nutzen.

Weitere Informationen: www.parallelum.de