ArtikelHeizung/Warmwasser

Klimafreundliche Wärme für Stadtbewohner

Allerdings gibt es Quartiersbetreiber, die dennoch auf eine zentrale Versorgung setzen. Zum Beispiel wenn sie nicht nur das Wärmenetz zur Verfügung stellen, sondern auch die Wärmepumpen. In diesem Fall sind sie  auch für deren Wartung und Funktionalität zuständig. Wenn sie statt einzelner Wohnungswärmepumpen lediglich eine oder mehrere Heizzentralen technisch zu betreuen haben, senkt das ihren Wartungs- und Instandsetzungs-Aufwand.

Quelle: ait-deutschland

Wichtig: die Speicherfähigkeit

Oft sind in einem Quartier hunderte von Wohnungen zu versorgen. Da macht sich die Netzdienlichkeit von Wärmepumpen besonders stark bemerkbar. Sie wird immer wichtiger, je weiter die Energiewende voranschreitet. Denn: Wenn die Sonne scheint oder kräftige Winde übers Land ziehen, entstehen Erzeugungsspitzen. Zeitlich flexible Verbraucher mit Pufferspeichern wie eine Wärmepumpe können diese Spitzen abfedern.

Dazu sind moderne Wärmepumpen in aller Regel „smart grid“ fähig, also für die datentechnische Steuerung des Energieflusses vorbereitet:  Bei hoher Netzlast lassen sich die Verbraucher über ein intelligentes Netz gezielt ab- und bei niedriger Last einschalten. Auf diese Weise wirken sie ausgleichend auf die Stromnetze, sind also netzdienlich, wie die Fachleute sagen.

Übrigens: Thermische Pufferspeicher sind in der Regel Wasserspeicher für Heizung oder Brauchwasser – oder Multifunktionsspeicher, die beide Kreisläufe bedienen. Auch Wände, Böden und Decken von Gebäuden können als Wärmepuffer dienen. In diesem Fall werden wasserführende Leitungen in den Betonkern eingebracht, die als Verteilsystem fungieren.

Abwärme als Energiequelle

Mittlerweile gibt es zahlreiche Stadtquartiere, die ganz im Sinne des Koalitionsausschusses Abwärme als Primärenergiequelle nutzen: Die Stadt Wiesbaden etwa zapft einen nahegelegenen Abwasserkanal an und versorgt damit die im Quartier installierten alpha-innotec-Wärmepumpen. Die Planer eines neu entstehenden Quartiers bei Frankfurt am Main wollen die Abwärme eines großes Rechenzentrums einbinden. Und die Betreiber des Quartiers „Mijnwater“ in den Niederlanden nutzen Grubenwasser aus einem Bergwerk als Wärmequelle.

Die Installation in Mijnwater (Bild: alpha innotec)

Übrigens: Alle genannten Projekte und viele mehr sind mit Unterstützung der Experten von alpha innotec entstanden. Steven Koch ist überzeugt: „Die Stadtquartiere der Zukunft werden fast alle auf der Basis solcher oder ähnlicher Versorgungskonzepte entstehen. Denn das sind die wirtschaftlichsten und zugleich klimafreundlichsten Lösungen.“