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Mehr Energieeffizienz durch Flächenheizungen und Flächenkühlungen in Kombination mit Solarthermie

Vor dem Einbau des Tacker-Systems musste der Boden gut vorbereitet sein. Verschiedene Untergründe wie Beton, alter Estrich und Holzböden wurden zunächst gesäubert. Der Installationsbetrieb spachtelte Risse zu und glich Unebenheiten mit einer Bodenspachtelmasse aus, sodass ein ebener, gleichmäßiger Untergrund entstand, auf dem das System aufgebaut wurde.

Die Roth Planungsabteilung projektierte das Flächen-Heiz- und Kühlsystem anhand einer Planungsskizze (Bild: BVF e.V.)

Anhand der Projektierung verlegte der Fachbetrieb 17 Heizkreise in vorgegebenen Verlegeabständen. Vor dem Estricheinbau markierte der Estrichleger die Messstellen und baute die Dehnungsfugen in den Türbereichen ein.

Nach der Einbringung des Estrichs bearbeitete der Estrichleger den noch flüssigen Estrich mit einer Schwabbelstange zur gleichmäßigen Verteilung und um Lufteinschlüsse zu beseitigen. 48 Stunden später war der Estrich begehbar und nach vier Tagen Ruhezeit konnte das Funktionsheizen beginnen. Die Bodenarbeiten konnten 14 Tage danach fortgesetzt werden.

Messstellen sind markiert und Dehnungsfugen in die Türen eingebaut – danach kann der Estrich eingebracht werden (Bild: BVF e.V.)

Die Kombination der Pelletanlage mit dem Solarsystem und dem Thermotank ist eine äußerst energieeffiziente Lösung. Der Kunststoff-Wärmetank kommt in der modernisierten Scheune als Trinkwasser-Kombispeicher für die Trinkwasserbereitung und Heizungsunterstützung zum Einsatz.

Das Haus ist inzwischen bezogen und die Hauseigentümer sind sehr zufrieden mit dem Energiekonzept. Alle Systeme sind erfolgreich in Betrieb genommen – der nächste Winter kann kommen. Der Installationsbetrieb teilte mit: „Den Bauherren war es wichtig, ein modernes Wohnhaus mit effizienter Gebäudetechnik zu erhalten und dabei den Charme der Fachwerkscheune zu bewahren. Das haben wir sehr gut hinbekommen.“

Fazit

Bei einer gut funktionierenden Sonnenheizung kommt es nicht nur auf das richtige Zusammenspiel der einzelnen Komponenten an, sondern vor allem auf eine dem Energieverbrauch angepasste Dimensionierung. Das Verhältnis von Kollektorfläche zu Heizlast hat dabei den größten Einfluss auf den solaren Deckungsgrad. Aber auch der Klimastandort, die Orientierung der Solarmodule, die Speichergröße und das Temperaturniveau der Verbraucher spielen eine große Rolle. Eine verlässliche Vorhersage über den in einem Durchschnittswetterjahr zu erwartenden Solarertrag und Energieverbrauch lässt sich nur mit geeigneten Simulationsprogrammen ermitteln, wobei natürlich auch das Nutzerverhalten das Ergebnis maßgeblich beeinflusst. Auch wenn die staatliche Förderung nach spezifischer Modulleistung festgelegt wird, so entscheidet sich die Wirtschaftlichkeit allein daran, ob der Niedertemperatur-Winterertrag auch tatsächlich geerntet wird. Hier schneidet die Solarthermie-Anlage am besten ab, die mit einem „kalten“ Speicher, (auch einer Speicherkaskade), mit Wärmepumpe und mit einem Flächenheiz- und kühlsystem kombiniert wird.