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Ein Holzhaus mit Wärmepumpe heizen – doppelt nachhaltig?

Autor/Redakteur: Christian Schaar, Geschäftsführer der S2 GmbH/gg

Häuser aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz und die als emissionsfrei beworbene Wärmepumpe sind nicht zuletzt wegen der Energiewende in aller Munde. Beide Systeme erfreuen sich großer Beliebtheit und gelten als Paradebeispiele für nachhaltiges Wohnen. Was liegt also näher, als beide Systeme miteinander zu kombinieren und so noch nachhaltiger zu werden? Doch erfüllen Holzhaus und Wärmepumpe wirklich die hohen Anforderungen, die an sie gestellt werden? Und ist es möglich oder überhaupt sinnvoll ein Holzhaus mit einer Wärmepumpe zu heizen? Wir werfen einen Blick auf die Nachhaltigkeit von Holzhaus sowie Wärmepumpe und geben Tipps, was es bei der Installation zu beachten gibt.

Quelle: Skan-Hus Projekt GmbH

Holzhaus und Wärmepumpe – nachhaltiges Wohnen für die Zukunft?

Traditionell werden Häuser in Deutschland weiterhin überwiegend aus Stein gebaut. Doch Holz als nachwachsender Rohstoff gewinnt in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung. Und dies aus gutem Grund, schließlich hat der Bausektor erneut seine Klimaschutzziele verfehlt. Beim Bau und Betrieb unserer Häuser entstehen etwa 30 Prozent unseres gesamten CO2-Ausstoßes. Dabei gibt es gerade hier enorme Einsparpotenziale, die es in Zukunft zu nutzen gilt.

Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft scheint einen sinnvollen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten. Schließlich speichert Holz schädliches Klimagas und schneidet auch bei der Herstellung besser ab als etwa Ziegel und Beton. Regionales Holz ohne lange Transportwege verbessert weiter die Klimabilanz.

Nachhaltiges Wohnen geht aber weit über den Bau eines Hauses hinaus. Vor allem im täglichen Betrieb muss sich ein Holzhaus am Energiebedarf anderer Baustoffe messen lassen. Schlecht gedämmte Holzhäuser können dabei einem Steinhaus unterlegen sein. Ein weiterer Faktor ist die Lebensdauer des Baumaterials. Pilze und Schimmel verminderten in der Vergangenheit häufig die erwartbare Lebensdauer, neuere Holzhäuser sind inzwischen aber ähnlich lange nutzbar wie massiv gebaute Häuser. Sollte doch irgendwann der Abriss drohen, kann Holz, das verschraubt und nicht verleimt wurde, weiter verwertet werden. Maßgeblich für die lange Nutzungsdauer eines Holzhauses sind eine hochwertige Dämmung und Isolierung. Denn dadurch lassen sich Bauschäden durch Feuchtigkeit und Schimmelbefall am effektivsten vermeiden und Energieverluste minimieren.

Dämmung und Isolierung spielen zudem bei der Wahl des richtigen Heizsystems eine wichtige Rolle. Denn je besser Fassade, Dach, Fenster und Türen – also die gesamte Hülle des Hauses – gedämmt sind, desto geringer ist der Wärmebedarf und desto effizienter kann ein Heizsystem arbeiten. Die Wärmepumpe gilt nicht erst seit den stark ansteigenden fossilen Energiepreisen als Heizsystem der Zukunft. Die Wärmepumpe überzeugte schon zuvor aufgrund des reduzierten CO2-Ausstoßes und wird inzwischen nicht nur in Neubauten, sondern auch bei der Modernisierung bestehender Immobilien eingesetzt. Doch was zeichnet die Wärmepumpe genau aus und ist sie wirklich so gut wie ihr Ruf?

So funktioniert eine Wärmepumpe

Die Wärmepumpe arbeitet nach einem einfachen Prinzip, das schon im Kühlschrank eines jeden Hauses zum Einsatz kommt. Während ein Kühlschrank der Luft im Inneren Wärme entzieht und diese nach außen abführt, entzieht die Wärmepumpe Luft, Wasser oder dem Erdreich die natürliche Wärme und heizt damit den Wohnraum. Die entzogene Wärme bringt ein Kältemittel zum Verdampfen. Das dabei entstehende Gas wird im Anschluss verdichtet, sodass eine noch höhere Temperatur entsteht. Über einen Wärmeaustauscher kann die gewonnene Wärme dann in den Heizkreislauf übertragen werden. Im Anschluss verflüssigt sich das Kältemittel wieder und der Prozess beginnt von Neuem.

Durch die Nutzung regenerativer Energien als Wärmequelle müssen keine fossilen Energieträger wie Erdgas oder Erdöl verbrannt werden. Somit kann eine Wärmepumpe zum schonenderen Umgang mit der Umwelt beitragen. Bei effizienter Nutzung können außerdem Kosten eingespart werden.

Doch Vorsicht! Allein die Nutzung erneuerbarer Energien macht das Heizsystem nicht automatisch klimafreundlich. Wärmepumpen benötigen Strom und dieser wird meist konventionell hergestellt. In anderen Worten: Etwa drei Viertel der Wärmeleistung einer Wärmepumpe stammen aus der Umwelt. Das fehlende Viertel muss zum Antrieb der Wärmepumpe zugeführt werden und wird während des Betriebs in Wärme umgewandelt.