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Neue Studie der Agentur für Erneuerbare Energien zu Windenergie

Eine neue Studie der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zum Thema “Windenergie an Land” zeigt, dass die Zustimmung in der Bevölkerung hoch ist. Leider gibt es aber auf kommunaler Ebene kein Allheilmittel, mit dem sich die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger für die Energiewende gewinnen lässt. Eine deutlich wichtigere Rolle spielt die Beteiligung der Menschen.

Grafik: AEE

Die sozialwissenschaftliche Analyse „Akzeptanz in der Fläche, Protest im Lokalen? Studie zur Windenergie an Land“ der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) zeigt: Die finanzielle Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern hat nur unter bestimmten Bedingungen den gewünschten Effekt. „Es gibt kein Patentrezept für Akzeptanz und Beteiligung – und doch ist Partizipation auf kommunaler Ebene wichtig“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. Entscheidend ist, wie die Beteiligung ausgestaltet wird. Theoretisch steigt die Akzeptanz mit der Möglichkeit, sich zu beteiligen, weil die wahrgenommene Selbstwirksamkeit (laut Ortwin Renn) ebenfalls steigt.

In der Praxis können Beteiligungsformate wie etwa Bürgerversammlungen dazu führen, dass ablehnende Positionen ausgesprochen und damit auch von Menschen in Betracht gezogen werden, die vorher neutral eingestellt waren. Es handelt sich bei Öffentlichkeitsbeteiligungen also nicht per se um akzeptanzfördernde „Einbahnstraßen“. Die Formate sind entscheidend und sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Empirische Untersuchungen zeigen, dass Bürgerinnen und Bürger es ablehnen, wenn ihnen Geld angeboten wird, ohne an anderer Stelle (Mitsprache bei Standort, Anzahl der Anlagen, und so weiter) beteiligt zu werden. Ein simples Verständnis von Bürgerinnen- und Bürger-Beteiligung als reine „Akzeptanzbeschaffungsmaßnahme“ lässt sich empirisch also nicht belegen. „Die Studie bekräftigt: Akzeptanz ist kein Produkt, das wir mithilfe eines einfachen Rezepts herstellen können“, sagt Yannick Schöpper, Autor der Studie. „Viel eher müssen die individuellen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt und jede Kommune unterstützt werden, passende Beteiligungsformate zu finden“, so Schöpper. Dass vielen Kommunen genau das gelingt, verdeutlichen die zahlreichen kommunalen Praxisbeispiele, die die AEE seit über zehn Jahren in Projekten und durch die „Energie-Kommune des Monats“ sichtbar macht. Vor allem Windenergie in Bürgerhand ist dabei ein Erfolgsmodell.

Laute Minderheit, schweigende Mehrheit

Die Mehrheit der Bevölkerung befürwortet Windenergie an Land. Die repräsentativen Umfragen der AEE und der Fachagentur Wind an Land (FA Wind) belegen, dass die Windenergie eine flächendeckend akzeptierte Technologie ist. Die FA Wind hält spezifisch für die Windenergie an Land eine Zustimmungsrate von 82 Prozent fest. Die AEE ermittelt für erneuerbare Energien im Allgemeinen einen Zustimmungswert von 89 Prozent und die Mehrheit der Befragten bewertet Windenergieanlagen in der Nachbarschaft als „gut“ beziehungsweise „sehr gut“. Die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung hält die Windenergie für eine Technologie, der auch zukünftig eine wichtige Funktion zukommt. „Auch wenn die Stimmen der Windenergie-Gegnerinnen und Gegner in der Öffentlichkeit lauter sind und es eine schweigende Mehrheit gibt, müssen wir festhalten: Die Windenergie an Land wird akzeptiert“, resümiert Brandt.

Weitere Informationen: https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/publikationen/akzeptanz-in-der-flaeche-protest-im-lokalen