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EnergieAgentur.NRW untersucht Möglichkeiten des Lastmanagements: Große Potenziale in NRW – Augenmaß bei Realisierung nötig

Die Erzeugung von Strom wird durch die Gewinnung etwa durch Solar- oder Windenergieanlagen zunehmend wetterabhängig. Welche Potentiale besitzt NRW, um beim Stromverbrauch auf diese Anforderung zu reagieren? Die EnergieAgentur.NRW hat dies in einer Studie vom B E T Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH untersuchen lassen.

Die Studie “Lastmanagement in Nordrhein-Westfalen: Potenziale, Hemmnisse, Handlungsoptionen” zeigt, dass NRW aufgrund seiner Bevölkerungsdichte und wirtschaftsstrukturellen Gegebenheiten über sehr hohe Potenziale verfügt und daher gute Voraussetzungen bietet, um einen nennenswerten Beitrag zur Bereitstellung von Lastflexibilität zu leisten. In der Studie wird zwischen den Sektoren Haushalt, Gewerbe-Handel-Dienstleistungen, Industrie und energieintensiver Industrie unterschieden. Als Wirtschaftsbereich mit tendenziell kostengünstigen Potenzialen wird die energieintensive Industrie identifiziert.

“Die Studie der EnergieAgentur.NRW verdeutlicht, welches energiewirtschaftliche Pfund unser Bundesland in die Waagschale werfen kann. Die Flexibilisierung der Nachfrageseite ist eine spannende Möglichkeit, auf die wetterabhängige Einspeisung von Sonnen- und Windenergie zu reagieren. Einmal mehr zeigt sich, dass die Energiewende hervorragend nach Nordrhein-Westfalen passt und wir unser industrie- und energiewirtschaftliches Wissen gewinnbringend einsetzen können”, so NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel.

Aufbauend auf der Potenzialermittlung setzt die Studie die technischen Potenziale in NRW ins Verhältnis zum voraussichtlichen bundesweiten Bedarf. Dazu wurden unterschiedliche energiewirtschaftliche Studien zum Strommarktdesign ausgewertet und die darin errechneten Aussagen zur zukünftigen Nutzung und Erschließung von Lastmanagementpotenzialen miteinander verglichen. Ergebnis dieser Analyse ist, dass die Potenziale in NRW den bundesweiten Bedarf deutlich übersteigen.

Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW: “Flexibilität ist ein wichtiges Thema für den Strommarkt 2.0. Die Studie beschreibt, wie Nordrhein-Westfalen bei der Flexibilisierung der Nachfrage aufgestellt ist, untersucht bestehende Instrumente und gibt Impulse, wie das Bundesland seine Position weiter verbessern kann. Wir nehmen aus der Studie aber auch mit, dass die Entwicklung von Lastmanagement eine gute Balance zwischen Ambition und Augenmaß braucht.”

Denn ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass bei der Förderung von Projekten zur Erschließung der Lastmanagementpotenziale darauf zu achten ist, dass Zeitpunkt und Umfang den energiewirtschaftlichen Notwendigkeiten entsprechen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass bereits heute die Weichen gestellt werden, damit Prozesse implementiert und zu erwartende Skaleneffekte erzielt werden können. Gerade vor dem Hintergrund eines absehbar engen Marktfeldes sollte hier das First-Mover-Prinzip beachtet werden. Die Studie kann auf der Website der EnergieAgentur.NRW bestellt und abgerufen werden: www.energieagentur.nrw/broschueren.

Weitere Informationen: www.energieagentur.nrw