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Einmalige Kombination: BHKW plus Brennstoffzelle

Strom und Wärme aus BHKW plus Brennstoffzelle
Strom und Wärme aus BHKW plus Brennstoffzelle

Zwei Besonderheiten zeichnen die energietechnische Versorgung des Restaurants Oerather Mühle in Erkelenz in der Nähe von Aachen aus. Erstens die Kombination eines Mini-BHKW-Moduls mit einer Brennstoffzelle und zweitens die Finanzierung über das unkonventionelle Produkt Service-Contracting.

Die Oerather Mühle braucht ganzjährig viel Strom, im Sommer aber nur relativ wenig Wärme ausschließlich für die Warmwasserbereitung. “Den Strom werden wir immer los. Wohin aber mit dem Heißwasser im Sommer? Das Verhältnis von 2:1 für Wärme zu Strom macht es uns regelmäßig schwer, eine Konfiguration zu finden, die auf ein einziges regelbares BHKW aufbaut”, erklärt Jürgen Hohnen, Heizungsbaumeister aus Heinsberg, den Grund für die außergewöhnliche gerätetechnische Architektur im Keller des Restaurants. Die Brennstoffstelle “BlueGen” dagegen kehrt das Verhältnis um. Sie produziert gerade mal 0,6 kW thermisch, dafür aber 1,5 kW elektrisch. Sie darf folglich das ganze Jahr, die vollen 8.750 Stunden, durchlaufen. In dieser Zeit liefert sie nicht mehr als 5.200 kWh für das Warmwasser, aber 13.000 kWh Strom.

An allerdings 6.000 Stunden im Jahr hat das BHKW-Modul XRGI 6 mit 6/13 kW elektrisch/thermisch die Hauptarbeit zu leisten. Hohnen bevorzugt die EC Power-Maschine unter anderem “wegen der Wartungsinvervalle von 10.000 Betriebsstunden”. Solch eine lange Laufzeit spreche für die Solidität und mache sich natürlich in den Betriebskosten bezahlt. Wegen der langjährigen positiven Erfahrung des Heinsbergers mit den XRGI-Aggregaten –dazu abgestützt durch eine bestehende stabile Beziehung zu ihm – hatte auch der Energiedienstleister German Contract keine Bedenken, in die Finanzierung eines Teils der Energietechnik der Oerather Mühle einzusteigen. Und zwar mit dem von ihm entwickelten Produkt Service-Contracting.

German Contract Wärmedienste GmbH gehört den Stadtwerken Neuss. Das von der Gesellschaft angebotene Service-Contracting ähnelt dem Einspar-Contracting, weicht aber vom bekannten Muster in dem Punkt ab, dass die Finanzierung der Anlagen nicht an einen Strom- und Gasbezug über den Contractor beziehungsweise von seiner Muttergesellschaft gebunden ist. Ausschließlich eine Servicepauschale refinanziert den Investitions- und Wartungsaufwand. Dem Kunden bleibt es freigestellt, sich den jeweils preisgünstigsten Energielieferanten auszusuchen. Wegen der üblichen Kopplung von Medienbezug und Service in Standardverträgen, heißt es bei German Contract, respektive der Befürchtung des Kunden, aufgrund der Vertragslaufzeit von Preissenkungen im Energiemarkt abgeschnitten zu sein, hinke nach wie vor das Contractinggeschäft den Erwartungen hinterher. Das Service-Contracting räume dieses Hemmnis weg.

Im Prinzip läuft das Angebot auf einen Mietvertrag hinaus. Der betrachtet den Kunden juristisch gesehen weiterhin als Besitzer der Installation. Damit kann er alle Förderungen in Anspruch nehmen, bis hin zur reduzierten EEG-Gebühr für die eigen verbrauchte Elektrizität. Die Servicepauschale mit dem Contracter bewegt sich überschlägig bei etwa 15 Euro je Monat pro Installationswert von 1.000 Euro. Im Falle des XRGI 6 in der Oerather Mühle mit einem Gesamtaufwand von etwa 30.000 Euro beläuft sich der Jahresbetrag mithin auf 4.800 Euro. Die muss der Gastronom an German Contract überweisen. Dazu addieren sich seine Gas- und Stromkosten für den Betrieb des Moduls, die an den Medienlieferanten gehen. Die Vielzahl der bereits auf Service-Contracting aufgebauten Heizungssanierungen lässt die Aussage zu, dass beide Positionen zusammen in der Regel nicht unzumutbar höher liegen als der frühere Aufwand für Kapitaldienst, Energie und Wartung der Eigenanlage.

Die fünf entscheidenden Bonuspunkte für den Betreiber: Er muss erstens kein Geld für die Sanierung in die Hand nehmen. Er erhält zweitens eine umweltschonende Technik. Es bleibt drittens beim Handwerker seines Vertrauens, mit dem er das System und die Produkte bespricht. Die Wärmedienst GmbH tritt erst als Finanzierer nach Abschluss der Planung auf.  Er sucht sich viertens unabhängig vom Contracter den Energieversorger aus. Und fünftens muss er 15 Jahre lang nicht in den Heizungskeller gehen.

Natürlich akzeptiert German Contract zur Risikominderung nur bewährte Technik – ähnlich den Krankenkassen, die im Allgemeinen ablehnen, Kosten für alternative Medizin außerhalb der Schulmedizin zu übernehmen. Deshalb die ausgereiften Kraftpakete von EC Power. Erfahrungen mit Brennstoffzellen und deren Wartungsintensität fehlen naturgemäß noch. Aufgrund der Kalkulationsschwierigkeit klammerte die Stadtwerke-Tochter die “BlueGen” aus der Vereinbarung aus. Zu ihrer Finanzierung griff aber das Land NRW den Inhabern der Oerather Mühle unter die Arme: Es unterstützte den Einbau aus dem NRW-Programm ProgRess mit 12.500 Euro. Der Restsumme von rund 18.000 Euro stehen nach Abzug des Vollwartungsvertrags mit dem Hersteller Solidpower 2.000 Euro Stromkosteneinsparung gegenüber.

Weitere Informationen: www.ecpower.de