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Belastung durch Stromkosten in Deutschland am höchsten

TopTarif

Die Belastung durch Stromkosten ist für deutsche Verbraucher im europäischen Vergleich am höchsten. Das zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals TopTarif.de auf Basis von Preisdaten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Eine Kilowattstunde kostet den deutschen Verbraucher unter Berücksichtigung der Kaufkraft demnach durchschnittlich 28,6 Cent. Dahinter kommt Portugal mit 26,7 Cent. Lässt man die Kaufkraft außer Acht und vergleicht den absoluten Strompreis, liegt Deutschland hinter Dänemark immer noch auf Platz zwei. Eine Musterfamilie mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden zahlt also durchschnittlich 1.192 Euro, der europäische Schnitt liegt bei 819 Euro.

Seit 2009 ist der Strompreis in Deutschland um etwa 30 Prozent gestiegen, in den anderen EU-Staaten um durchschnittlich 25 Prozent. Steigende Kosten sind damit kein deutsches Phänomen, allerdings gibt es auch Länder in denen der Preis stabil geblieben oder sogar gesunken ist. In den Niederlanden profitieren Verbraucher beispielsweise seit 2009 von einem Rückgang um insgesamt 0,7 Prozent, in der Tschechischen Republik und Luxemburg sanken die Strompreise um acht Prozent und in Ungarn sogar um 28 Prozent. Den mit Abstand größten Anstieg verzeichnet Griechenland: Hier legten die Strompreise in den letzten fünf Jahren um 71 Prozent zu.

Eine Ursache für die großen Preisunterschiede auf dem europäischen Strommarkt ist der hohe Anteil aus Umlagen, Steuern und Abgaben, der in Deutschland und Dänemark mehr als die Hälfte des Strompreises ausmacht. Während im EU-Mittel etwa 6,7 Cent pro Kilowattstunde an den Staat abgeführt werden, sind es in Deutschland 15,5 Cent. In Großbritannien oder Malta sind es sogar weniger als ein Cent.

Erfreulich aus Sicht der deutschen Verbraucher ist die wachsende Zahl an Stromanbietern. Der Marktanteil der vier größten Unternehmen Eon, RWE, EnBW und Vattenfall hat sich von 2010 bis 2013 von 73 Prozent auf 67 Prozent verringert. Allerdings profitieren bisher nicht alle Verbraucher von dem gestiegenen Wettbewerb: “Noch immer befindet sich etwa jeder Dritte Haushalt in der teuren Grundversorgung”, erklärt Klaus Hufnagel, Geschäftsführer bei TopTarif. “Dabei sparen Verbraucher durch einen Wechsel zu einem günstigen Anbieter jährlich rund 350 Euro.”

Weitere Informationen: www.toptarif.de und http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=nrg_pc_204&lang=de

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