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Klimafreundliche Wärme für Stadtbewohner

Oder Wärmepumpen, in die serienmäßig passive Kühlkits integriert sind, wie Andreas Wimmer, Mitglied im Team „Energiekonzepte“ bei alpha innotec, erklärt: „Kühlen mit der Wärmepumpe wird immer wichtiger. Dabei leiten wir an heißen Tagen einfach Wärme aus dem Gebäude ins Erdreich. Dieser Kühleffekt ist fast kostenlos, braucht kaum Energie und erhöht den Wohnkomfort.“

Steven Koch (Bild: alpha innotec)

Auch Steven Koch gehört zum Energiekonzepte-Team. „Wir stellen Kommunen und Planern alles zur Verfügung, was sie bei der Entwicklung eines neuen Quartiers in Sachen Wärmeversorgung brauchen. Von der Machbarkeitsstudie und Projektierung über die Erschließung der Wärmequelle, den Bau des Versorgungsnetzes und die Installation der Wärmepumpen bis hin zum Monitoring.“

Kommunale Wärmeplanung wird Pflicht

Zumal eine professionelle kommunale Wärmeplanung in absehbarer Zeit bundesweit verpflichtend werden soll. So hat es der Koalitionsausschuss in seiner Sitzung am 23. März 2022 beschlossen. In Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg ist eine solche Planung bereits vorgeschrieben.

Im Protokoll des Koalitionsausschusses heißt es, man wolle unter anderem „dafür sorgen, dass Abwärme schnell und unkompliziert in die Fernwärme integriert werden kann.“ Das heißt, die Kommunen sind aufgerufen, Abwasserkanäle, Rechenzentren oder Industriebetriebe anzuzapfen, wo immer das möglich ist. So lässt sich Energie, die sonst ungenutzt verpuffen würde, zur Wärmegewinnung einsetzen.

Bild: alpha innotec

Favorit: kalte Nahwärmenetze

Viele Planer favorisieren für neue Quartiere ein dezentrales Konzept. Dabei wird in jeder Wohnung oder jedem Haus eine Wärmepumpe installiert. Ein kaltes Nahwärmenetz versorgt die Geräte mit Primärenergie zwischen sechs und zwölf Grad Celsius.

Der entscheidende Vorteil: Bei den relativ niedrigen Temperaturen eines kalten Nahwärmenetzes sind die Verteilverluste deutlich geringer als bei einem warmen Wärmenetz. Dort versorgt eine oder mehrere Wärmepumpen aus einer Heizzentrale die angeschlossenen Wohnungen auf  einem Temperaturniveau zwischen 35° und 40° Celsius.

Quelle: ait-deutschland

Ein weiterer Vorteil einer dezentralen Lösung: Für den Quartiersbetreiber entfällt die Abrechnung der Heizkosten – sie läuft einfach über die wohnungseigenen Stromzähler. Und er muss keinerlei Vorkehrungen treffen, um den Bestimmungen der Trinkwasserverordnung gerecht zu werden, da das Brauchwasser in der jeweiligen Wohnung bereitet wird.