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Mikro-Wechselrichter, die Technologierevolution im Bereich der Photovoltaik

Sicherheitsgewinn

Auch in punkto Sicherheit bieten Mikro-Wechselrichter konstruktionsbedingte Vorteile. Wie erwähnt sind die Photovoltaik-Module beim Einsatz eines zentralen Wechselrichters in Serie geschaltet. Abhängig von der Anzahl der Photovoltaik-Module kann dadurch ein Gleichstrom-Hochspannungsstrang entstehen, welcher durchaus über 600 Volt Spannung führen kann. Die Hochspannung, die beim Einsatz eines Systems mit zentralen Wechselrichtern entsteht, birgt nicht nur Gefahren für die Installateure, sondern steigert auch die Brandgefahr im Betrieb. Aufgrund einer beschädigten Isolierung oder eines schlechten Kontakts kann die Hochspannung einen Störlichtbogen verursachen, der mehrere Tausend Grad heiß werden kann. Das bedeutet äußerste Brandgefahr. Mikro-Wechselrichter jedoch operieren mit 230V Wechselstrom, welcher durch jedes auf dem Dach montierte Solarmodul fließt. Diese Module wandeln den Gleichstrom sofort in Wechselstrom um, wodurch gewährleistet wird, dass kein gefährlicher Strom mit hoher Spannungen durch die Kabel ins Haus geleitet werden kann.

Bild: Enphase Energy

Modular und elegant

Mikro-Wechselrichter sind gerade prädestiniert für den modularen Einsatz. Weil sie mit dem Photovoltaik-Modul eine weitgehend eigenständige Einheit bilden, lassen sich weitere Module ohne großen Aufwand installieren, sollte beispielsweise zu Beginn der Installation das Geld für eine komplette Nutzung der Dachfläche für Photovoltaik fehlen oder ein neuer Anbau ans Haus die Chance zur Erweiterung der Photovoltaik-Anlage bieten.

Ein weiterer Aspekt, der für Mikro-Wechselrichter spricht, ist die Tatsache, dass sich nahezu die gesamte Anlage auf dem Dach befindet. Anders als bei Nutzung eines zentralen Wechselrichters ist die Installation sperriger Leistungselektronik im Haushalt überflüssig. Das mag kein durchschlagendes Argument sein, aber eleganter ist eine Installation mit Mikro-Wechselrichtern allemal.

Bild: Enphase Energy

Kosten

Kosten sind der einzige Faktor, bei denen die Vorteile von Mikro-Wechselrichtern nicht sofort ins Auge springen. Tatsächlich führt die Tatsache, dass pro Photovoltaik-Modul ein Mikrowechselrichter erforderlich ist, dazu, dass der initiale Finanzaufwand bei der Wahl für Mikro-Wechselrichter höher ist als bei vielen Anlagen mit zentralen Wechselrichtern. Mittel- bis langfristig aber machen Mikro-Wechselrichter das im Betrieb aufgrund ihrer beschriebenen Effizienzvorteile mehr als wett. Bei entsprechender Sorgfalt in der Produktentwicklung und Qualitätskontrolle sind Mikro-Wechselrichter darüber hinaus zuverlässiger und langlebiger als ihre zentralen Gegenstücke. Eine Produktgarantie von bis zu 25 Jahren wird somit möglich. Hauseigentümer können sich zudem die Frage stellen, wie viel ihnen Sicherheit wert ist. Ein weiterer Pluspunkt für Mikrowechselrichter: Einmal aufgebaut kann die Anlage problemlos erweitert werden, wenn der eigene Energieverbrauch steigt – bei der Anschaffung eines E-Autos zum Beispiel. Module können zudem auch einzeln ausgetauscht werden, ohne das die Gesamtleistung darunter leidet, denn anders als bei String-Wechselrichtern generieren Module mit einem Mikrowechselrichter individuell Strom. Darüber hinaus wird es in der Zukunft Module mit höherer Leistungsklasse geben, wodurch die Gesamtkraft der Anlage steigt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass, anders als bei zentralen Wechselrichtern das „schwächste Glied“ nicht die Leistung bestimmt. Aufgrund ihrer Vorteile, und der flexiblen Möglichkeiten, werden deshalb in den meisten Privathaushalten mit Solaranlagen zunehmend Mikrowechselrichter eingesetzt.