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Oberfränkische Gemeinde Wunsiedel erreicht vorzeitig Klimaziele dank Wind-, Bioenergie und Co.

Satellitenheizkraftwerk auf Basis von Biomasse im Ortsteil Schönbrunn im oberfränkischen Wunsiedel (Bildquelle: SWW Wunsiedel GmbH)
Satellitenheizkraftwerk auf Basis von Biomasse im Ortsteil Schönbrunn im oberfränkischen Wunsiedel (Bildquelle: SWW Wunsiedel GmbH)

Die oberfränkische Gemeinde Wunsiedel wurde kürzlich von der Agentur für Erneuerbare Energien als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Die Stadt hat bereits in diesem Jahr die selbst gesteckten Klima- und Energieziele für das Jahr 2020 erreicht. In Wunsiedel mit rund 9300 Einwohnern wird 20 Prozent mehr Strom aus regenerativen Quellen produziert als verbraucht. Auch die Hälfte des städtischen Wärmebedarfs decken erneuerbare Energien. Die Treibhausgasemissionen haben sich im Vergleich zum Basisjahr 2008 um die Hälfte reduziert. “Wunsiedel ist ein gutes Beispiel dafür, wie zahlreiche Städte und Gemeinden den Ausbau erneuerbarer Energien betreiben”, hebt Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, während der Übergabe der Urkunde an den zweiten Bürgermeister der Stadt, Manfred Söllner, und den Chef der Wunsiedler Stadtwerke, der SWW Wunsiedel GmbH, Marco Krasser, hervor.

Schon seit 2001 geht die Stadt vor allem mit Hilfe des Stadtwerks und der Bürgerinnen und Bürger konsequent den Weg einer regionalen und klimaverträglichen Energieversorgung. Vor Ort produzieren sechs Windräder, über 340 Photovoltaikanlagen und zwei Holzheiz(kraft)werke Strom und Wärme. “Von Anfang an haben wir die erneuerbaren Energien als große Chance begriffen, dezentrale Erzeugungskapazitäten aufzubauen und so Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region zu stärken”, sagt Marco Krasser, Chef der Wunsiedler Stadtwerke.

Seit Frühjahr 2016 setzt die hundertprozentige Tochter der Stadt auf die regionale Vermarktung des Stroms aus den hiesigen Solar- und Windkraftanlagen an Verbraucher in den Landkreisen Wunsiedel, Hof und Kulmbach. Dafür führt sie die Direktvermarktung von regional erzeugtem Strom in einem regionalen Bilanzkreis durch. Dies erlaubt es, den vor Ort produzierten Strom den Verbrauchern vor Ort auch direkt anzubieten – ohne den Umweg über die Strombörse.

Um die Akzeptanz gegenüber erneuerbaren Energien zu stärken, setzen die Stadtwerke auf Beteiligungsformen und transparente Information. So informiert beispielsweise das Internetportal “Energieflussvisualisierung” in Echtzeit über Stromerzeugung und -verbrauch. Nutzer können über eine interaktive Grafik diese Daten live verfolgen und erkennen, ob der in Wunsiedel erzeugte Strom gerade in andere Versorgungsgebiete weiterverkauft wird oder ob Strombezug von außen nötig ist. “Mit dem ‘WUNsiedler Weg Energie’ gehen wir in unserer Gemeinde gemeinsam in eine Richtung, die auf regenerative Ressourcen zurückgreift und damit für Nachhaltigkeit steht”, so Krasser.

Weitere Informationen: www.unendlich-viel-energie.de