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Interview mit Weidmüller zum Thema „Zukunft der Solarenergie“

Wir haben ein Interview mit Dr. -Ing. Rolf Sohrmann, Head of Business Unit Energy Solutions beim Elektrotechnikspezialisten Weidmüller, zum Thema „Zukunft der Solarenergie“ geführt.

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DeinEnergieportal: „Nach Meinung vieler Institutionen befindet sich die Solarenergie auf dem Weg, in etlichen Regionen der Erde zur günstigsten Energieform zu werden. Wie wird sich der Markt Ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren entwickeln?“

Sohrmann: „Die Zukunftsmärkte mit dem größten Potenzial sind sicherlich Schwellenländer wie Indien und Brasilien, aber auch Chile. Vor allem in Indien ist das Potenzial denkbar groß – hier fehlen jedoch die nötigen Voraussetzungen in Form von Infrastruktur und auch Erfahrung im Bau größerer Kraftwerke. Der Strom muss am Ende des Tages schließlich bei den Menschen zuverlässig ankommen.“

DeinEnergieportal: „Es ist ja nicht nur so, dass Solarmodule immer preisgünstiger werden, weil die Stückzahlen steigen, sondern es gibt auch viele Neuentwicklungen, sowohl bei den Modulen selbst, als auch bei der Fertigung, die eine Senkung der Preise ermöglichen. Auch der Wirkungsgrad nimmt zu und neue Ansätze, wie beispielsweise Dünnschicht-Photovoltaik, ermöglichen zusätzliche Verbesserungen. Was, denken Sie, wird davon in Zukunft die wichtigste Rolle spielen?“

Sohrmann: „Es kommt in den nächsten Jahren vor allem darauf an, die Effizienz der Zellen weiter zu steigern und über neue Materialien sowie die Massenproduktion entsprechende Hebel zur Kostensenkung zu erschließen. Nur auf diese Weise werden auch Länder mit begrenzten finanziellen Mitteln von der Technologie profitieren können.“

DeinEnergieportal: „Werden neue Technologien den Markt in Deutschland genauso beeinflussen wie den Weltmarkt oder werden wir uns hier auf andere Entwicklungen einstellen müssen?“

Sohrmann: „Für die deutschen Hersteller gilt es vor allem weiter innovative Produkte zu entwickeln und diese in Form von Lösungspaketen anzubieten. Es reicht längst nicht mehr aus nur die Komponenten bereit zu stellen, daher müssen vor allem neue Geschäftsmodelle forciert und erschlossen werden, beispielsweise Leasingmodelle für Erzeugungsanlage und Speicher, die in Smart Grids eingebunden werden. Die Zahl der privaten Nutzer von Photovoltaik wird vor dem Hintergrund steigender Strompreise schließlich weiter steigen.“