NewsPhotovoltaik

Rücknahme von stationären elektrischen Energiespeichern

Für stationäre elektrische Energiespeicher, die in Photovoltaik-Anlagen oder sonstigen Anwendungen im Bereich der erneuerbaren Energien zum Einsatz kommen, gibt es ein neues Branchenrücknahmesystem. Die Vertreiber solcher Speicher (Industriebatterien) sind zwar weiterhin verpflichtet, die ausrangierten Modelle von ihren Kunden unentgeltlich entgegenzunehmen – jedoch entfällt der organisatorische und finanzielle Aufwand, diese individuell den jeweiligen Herstellern zukommen zu lassen, die laut Gesetz für die Entsorgung verantwortlich sind. Durch die Schaffung des Rücknahmesystems ist sichergestellt, dass alle zurückgenommenen Systeme im Auftrag der Herstellergemeinschaft beim Vertreiber abgeholt und einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt werden.

Zuständig hierfür ist die Gemeinsame Rücknahmesystem Servicegesellschaft (GRS) mbH, eine 100-prozentige Tochter der Stiftung GRS Batterien. Sie stellt allen interessierten Vertreibern Sammel- und Transportbehältnisse für die ausrangierten stationären Energiespeicher zur Verfügung. Zudem kümmert sie sich um die Abholung sowie die ordnungsgemäße Behandlung und Verwertung der Produkte. Für die Verkäufer – zum Beispiel Elektrohandwerksbetriebe – entfallen damit aufwendige Sortier- und Weitergabepflichten. Die Hersteller wiederum profitieren, da ihnen die Entsorgung abgenommen wird.

Entwickelt hat die Lösung, die allen gesetzlichen Vorgaben des Batteriegesetzes gerecht wird, die GRS zusammen mit dem Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar), dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) sowie dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). An dem System beteiligen können sich jedoch auch Hersteller, die nicht in einem der genannten Verbände organisiert sind. Sie müssen dafür – wie alle anderen Unternehmen – lediglich einen Vertrag mit der GRS abschließen.

Die Initiatoren der Branchenlösung tragen mit dem neuen System der Tatsache Rechnung, dass stationäre Energiespeicher, die in Photovoltaik- und anderen Erneuerbare-Energien-Anlagen zum Einsatz kommen, sowohl bei privaten als auch bei gewerblichen Nutzern zunehmend auf Akzeptanz stoßen. Im Umfeld der Batterieanwendungen gelten diese Speicher als einer der zentralen Wachstumsmärkte.

Jörg Mayer (Geschäftsführer BSW-Solar): “Das bisherige Rücknahmesystem ist durch die große Anzahl beteiligter Hersteller, Distributoren sowie Handwerks- und Servicebetriebe sehr komplex. Mit Blick auf die ebenfalls zahlreichen privaten und gewerblichen Endnutzer lässt sich die vom Gesetzgeber vorgesehene herstellerindividuelle Rücknahme in der Praxis nur mit großem Aufwand für alle Beteiligten umsetzen. Die neue Branchenlösung führt zu deutlichen Vereinfachungen.”

Ingolf Jakobi (Hauptgeschäftsführer ZVEH): “Wir freuen uns, unseren Mitgliedern nun eine bessere und komfortablere Lösung für die Rücknahme präsentieren zu können. Die E-Handwerksbetriebe können ihren Kunden nun den Ausbau der Speicher als Service anbieten, ohne bei der späteren Entsorgung einen derart komplizierten Aufwand betreiben zu müssen, wie dies bisher der Fall war.”

Georgios Chryssos (Geschäftsführer GRS): “Nach der Branchenlösung, die von der Zweiradindustrie bereits vor fünf Jahren im engen Schulterschluss mit GRS Batterien für die Rücknahme von Batterien aus eBikes erarbeitet und sehr erfolgreich umgesetzt wurde, freuen wir uns, nun auch allen rücknahmeverpflichteten Herstellern und Vertreibern von Lithium-Ionen-Industriebatterien aus Photovoltaik-Anlagen eine geeignete Rücknahmelösung anbieten zu können.”

Otmar Frey (Geschäftsführer ZVEI-Fachverband Batterien): “Mit der jetzt beschlossenen Einrichtung eines gemeinsamen Rücknahmesystems für Batterien aus Photovoltaik-Anlagen und anderer stationärer Energiespeicher hat die Elektroindustrie in Kooperation mit der GRS Service GmbH ein innovatives sowie zukunftsfähiges Konzept vorgelegt, das vorhandene Rücknahmesysteme für Bleibatterien sinnvoll ergänzt und den Rücknahmeprozess ohne jeden Zweifel transparenter gestalten und vereinfachen wird.”

Weitere Informationen: www.solarwirtschaft.de