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Interview mit RWE Effizienz zum Thema „Internet der Dinge und Smart Homes“

Wir haben ein Interview mit Harald Fletcher, Leiter Kommunikation der RWE Effizienz GmbH, zum Thema „Internet der Dinge und Smart Homes“ geführt.

Harald Fletcher 02

DeinEnergieportal: „Zur Zeit überschwemmen internetfähige Produkte den Markt. Egal ob es sich um den schon oft beschriebenen internetfähigen Kühlschrank oder um eine Heizung handelt, die sich über eine mobile App aus der Ferne steuern lässt, die Zukunft scheint den Komponenten zu gehören, die über einen Anschluss an das weltweite Datennetz verfügen. Ist dieser Trend Ihrer Meinung nach nur für Endverbraucher relevant, oder spielt er auch eine Rolle für die Industrie, Stromerzeuger und ähnliche Organisationen?“

Fletcher: „Aus unserer Sicht ist dieser Trend sowohl für Endverbraucher, als auch für Unternehmen interessant. Energieversorger werden immer mehr Produkte im Bereich Internet der Dinge anbieten. Unsere Haussteuerung RWE SmartHome ermöglicht etwa für einzelne Anwender einen kostengünstigen und unkomplizierten Einstieg in das Internet der Dinge. Sie vernetzt die Haustechnik und mittlerweile mehr als 20 Geräte zu einem intelligenten Zuhause. Da das System modular aufgebaut ist, kann es gemäß individueller Bedürfnisse gestaltet und wunschgemäß ausbaut werden. Für Energieversorger bedeutet das folgendes: Durch Smarte Steuerung von erneuerbaren Energien passt sich der Verbrauch dem Angebot an. Speichertechnologie wird damit erschwinglicher und langlebiger.“

DeinEnergieportal: „Immer wenn man mit dem Internet zu tun hat, stellt sich die Frage nach der Sicherheit. Zurzeit werden mehr Daten geklaut, als jemals zuvor und um die Sicherheit von Benutzerkonten steht es auch nicht immer zum Besten. Lässt sich nach Ihrer Ansicht wirkungsvoll verhindern, dass Hacker mit internetfähigen Anlagen wie beispielsweise der eben genannten Heizung, Schindluder treiben? Es ist ja nicht wünschenswert, dass irgendjemand während des Sommerurlaubs den Hauszugang hackt und dann zum Spaß tage- oder sogar wochenlang die Heizung auf der höchsten Stufe arbeiten lässt.“

Fletcher: „Da unser Haussteuerungssystem über ein verschlüsseltes Funkprotokoll und gar nicht über WLAN funktioniert, sind Hackerangriffe deutlich schwieriger durchzuführen. Bereits in frühen Entwicklungsphasen von RWE SmartHome hat man höchsten Wert auf Datensparsamkeit, Datenverschlüsselung und Datenschutz gelegt. Daten werden zweifach verschlüsselt und ausschließlich in Deutschland gespeichert. Auf der SmartHome Zentrale werden lediglich Benutzerzugangsdaten, Seriennummern der verbundenen Geräte und die vom Anwender konfigurierten Steuerungsparameter verzeichnet. Auf diese Daten haben nur der Nutzer selbst oder durch ihn ermächtigte Personen Zugriff. Übrigens: Aufgrund seiner hohen Sicherheitsleistung erhielt unsere Haussteuerung sogar im VDE Test das Gütesiegel für Informationssicherheit.“

DeinEnergieportal: „In welchen Einsatzbereichen der Energie- und Haustechnik sind Ihrer Meinung nach internetfähige Produkte besonders sinnvoll?“

Fletcher: „Für das effektive Energiemanagement werden internetfähige Produkte in Zukunft besonders wichtig sein. Strom mit regenerativen Systemen zu produzieren ist relativ einfach. Die Herausforderung liegt darin, den Strom dann bereitzustellen, wenn man ihn braucht. Zusätzlich stellt die Kombination von Stromerzeugung und Speicherung eine weitere Herausforderung dar. Denn auch hier muss gewährleistet sein, dass immer ausreichend Energie zur Verfügung steht, damit diese auch flexibel genutzt werden kann. Intelligente Systeme können Energiemanagement effektiv steuern, optimieren einerseits den Energieverbrauch und steigern so andererseits den Komfort des Anwenders.“

DeinEnergieportal: „Welche weiteren Konsequenzen werden sich aus dem Internet der Dinge und der zunehmenden Verbreitung von Smart Homes ergeben?“

Fletcher: „Hürden bei der Vernetzung von Geräten werden in Zukunft weiter fallen. Smartphones oder Tablets werden nicht mehr nur eine kommunikative Funktion enthalten, sondern auch die eines Steuerungselements. Somit wird das Internet der Dinge zum Standard. Im Jahr 2018 werden etwa 50 Prozent aller neu verkauften Haushaltsgeräte in der Lage sein, eine Datenverbindung mit anderen Geräten einzugehen. Das bedeutet: Die Prozesse des häuslichen Alltags werden in Zukunft deutlich automatisierter ablaufen.“