Energie-Kommune des Monats: Greifswald punktet mit Solarthermie, Sektorenkopplung und Radverkehr
Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet die Universitäts- und Hansestadt Greifswald als Energie-Kommune des Monats Juni aus. Die Stadt betreibt am „Helmshäger Berg“ Deutschlands größte Solarthermieanlage mit 3.792 Kollektoren und einem Jahresertrag von 8.000 MWh – genug zur Versorgung von rund 1.000 Haushalten. Ergänzt wird das System durch eine intelligente Kombination aus Blockheizkraftwerk, Elektroheizkessel, Wärmespeichern und Großwärmepumpe. Bereits heute stammen rund 33 % der Fernwärme aus erneuerbaren Quellen, perspektivisch sollen es mehr werden.

70 % der Haushalte sind ans Fernwärmenetz angeschlossen, weitere Ausbaupotenziale werden über die kommunale Wärmeplanung ermittelt. Herausforderungen bestehen unter anderem beim geplanten Einsatz von abgeregeltem Windstrom, der durch aktuelle Steuerregelungen blockiert wird.
Auch die klimafreundliche Mobilität ist in Greifswald vorbildlich: 44 % aller Wege werden per Fahrrad zurückgelegt, unter Studierenden sogar über 90 %. Der städtische Busverkehr setzt auf Biomethan, die Fahrzeugflotte ist zu 50 % elektrifiziert. Zudem stehen über 40 Ladepunkte zur Verfügung, darunter acht Schnellladestationen.
Im Bereich Hochbau wird seit 2012 konsequent auf nachhaltige, energieeffiziente und wirtschaftliche Bauweise geachtet – mit Fokus auf Lebenszykluskosten, recycelbare Materialien und die Integration erneuerbarer Energien.
AEE-Geschäftsführer Dr. Robert Brandt lobt das breite Engagement von Stadtverwaltung, Stadtwerken, Universität und Bevölkerung: „Greifswald beweist: Klimaschutz ist kein Projekt, sondern ein Prinzip.“
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