PhotovoltaikProdukt des Monats

Produkt des Monats: PLENTICORE plus 10 von KOSTAL – Wechselrichter mit drei Phasen

Dr. Götz Güttich

KOSTAL hat mit dem PLENTICORE plus 10 einen dreiphasigen Hybrid-Wechselrichter im Angebot, der sich sowohl zur Erzeugung von Strom, als auch zum Speichern von Energie eignet. Die für letzteres benötigte Batterie lässt sich entweder während der Installation des Systems anschließen, oder später nachrüsten. Wir haben uns angesehen, wie der Wechselrichter im täglichen Betrieb verwaltet wird.

Bild: KOSTAL

Die PLENTICORE-Wechselrichter von KOSTAL sind in den Leistungsklassen 3 bis 10 Kilowatt verfügbar. Wir setzen seit Neuestem zwei 10 Kilowatt-Wechselrichter dieses Typs in Zusammenhang mit einer Photovoltaik-Anlage ein, die mit 64 Trina-Solar-Modulen arbeitet und eine Leistung von knapp 25 kWP hat. Wir haben diese Anlage im Oktober letzten Jahres in Betrieb genommen, diesen Februar kamen noch ein Speicher vom Typ “BYD Battery Box Premium” mit einer Kapazität von 10,2 kWh sowie zwei Ladestationen vom Typ “KOSTAL Enector” dazu. Dies nehmen wir zum Anlass, eine kleine Serie zu schreiben, die sich mit den beteiligten Komponenten – und vor allem ihren Konfigurationsinterfaces – auseinandersetzt. Neben den heute besprochenen Wechselrichtern werden wir auch noch den “KOSTAL Smart Energy Meter” und die App behandeln.

Das Dashboard des Web-Interfaces mit dem aktuellen Status (Screenshot: DeinEnergieportal)

Das Web-Interface des PLENTICORE plus

Verbindet sich der Nutzer über seinen Browser mit der IP-Adresse des Wechselrichters, die im Display des Geräts angezeigt wird, so landet er auf einer Login-Seite, auf der er die Sprache auswählen kann, in der die Sitzung ablaufen soll. Außerdem hat er die Option zu selektieren, ob er sich im Modus “Anlagenbetreiber” oder “Installateur” anmelden möchte. Wir befassen uns in diesem Beitrag mit dem Anlagenbetreiber-Modus.

Nach dem Login landet der Anwender auf einem Dashboard, das ihm zeigt, wie viel Strom gerade von der Photovoltaik-Anlage geliefert und wie viel Netzstrom genutzt beziehungsweise eingespeist wird. Zusätzlich zeigt das Dashboard den Hausverbrauch an und gibt – falls vorhanden – Aufschluss darüber, ob Strom aus dem Speicher zum Einsatz kommt, oder ob gerade ein Ladevorgang des Speichers stattfindet.

Der nächste Menüpunkt stellt die momentan erreichten Werte zu Stromerzeugung, Hausverbrauch, Netzbezug oder -einspeisung, Batterie und Wechselrichter numerisch dar. Unter “Statistik” findet sich im Gegensatz dazu eine Übersicht über den Eigenverbrauch und den Autarkiegrad am aktuellen Tag, im laufenden Monat, im laufenden Jahr und insgesamt. Und unter “Logdaten” haben die Anwender die Option, sich die Logdaten des Wechselrichters für einen definierten Zeitraum als CSV-Datei herunterzuladen.

Die aktuellen Daten in numerischer Form (Screenshot: DeinEnergieportal)

Interessanter ist der Bereich “Einstellungen”, der in fünf verschiedene Unterseiten aufgeteilt wurde. Bei den “Grundeinstellungen” sind die Verantwortlichen dazu in der Lage, dem Wechselrichter einen Namen zu geben, die Zeiteinstellungen mit Zeitserver und Zeitzone vorzunehmen und das Zugangspasswort zu ändern. “Netzwerk” dient zur Konfiguration der Netzwerkeinstellungen mit IP-Adresse, DNS-Servern und Ähnlichem. Diese Angaben lassen sich dem Wechselrichter auch per DHCP zuweisen. Unter “Modbus / Sunspec (TCP)” aktivieren und konfigurieren die Anwender bei Bedarf das Kommunikationsprotokoll “Modbus” und via “Solar Portal” legen sie fest, ob der Wechselrichter seine Daten an das KOSTAL Solar Portal oder ein anderes Portal im Internet übertragen soll. Damit lässt sich das System über das Internet überwachen und das Portal stellt auch die Grundlage für die Nutzung der App dar. Soll letztere zum Einsatz kommen, müssen die Benutzer die Kommunikation mit dem Portal folglich erlauben. Der letzte Punkt der Einstellungen ermöglicht es, die Settings auf Werkseinstellungen zurückzusetzen.

Die Statistik bezieht Daten aus der Vergangenheit mit ein (Screenshot: DeinEnergieportal)

Das “Servicemenü” ist hauptsächlich für den Installateur gedacht und für den Anlagenbetreiber nicht so interessant. Es verfügt ebenfalls über mehrere Unterseiten. Wir gehen an dieser Stelle nur kurz auf ein paar davon ein, um einen grundlegenden Überblick zu geben. “Energiemanagement” umfasst unter anderem Settings zum Energiezähler und der Begrenzung der Wirkleistung, während “Generatoreinstellungen” sich mit dem Schattenmanagement auseinandersetzt. “Batterieeinstellungen” dient zum Konfigurieren des Verhaltens und der Nutzung der Batterie mit Batterietyp und minimalem Ladezustand. “Externe Hardwareeinstellungen” bezieht sich auf Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen und unter “Digitaleingänge” legen die Installateure fest, auf welche Weise die digitalen Eingänge des Wechselrichters genutzt werden sollen. “Schaltausgang” ermöglicht im Gegensatz dazu das Belegen der Eigenverbrauchsklemme des Systems mit Funktionen zur Steuerung des Eigenverbrauchs. Mittels “Zusatzoptionen” lassen sich per Aktivierungscode zusätzliche Features für das System freischalten, beispielsweise die Funktion zur Ansteuerung einer Batterie.

Über den Menüpunkt “Update” sind die Anwender dazu in der Lage, manuelle Aktualisierungen der Gerätefirmware durchzuführen und die automatische Update-Funktion zu aktivieren. “Info” gibt schließlich Informationen über den Gerätetyp, die Netzwerkkonfiguration und die aufgetretenen Ereignisse, wie beispielsweise Störungen.

Die Ereignisübersicht auf der Info-Seite (Screenshot: DeinEnergieportal)

Fazit

Das lokale Netzwerkinterface des Wechselrichters verfügt über eine große Zahl an Konfigurations- und Überwachungsfunktionen, mit denen die Anwender sich bestens über den Status des Geräts informieren können. Es ist in diesem Zusammenhang noch erwähnenswert, dass der PLENTICORE plus auch über ein lokales Display verfügt, über das sich die Betriebszustände des Geräts jederzeit anzeigen lassen, so dass man nicht immer einen Rechner hochfahren muss, um an die entsprechenden Daten zu kommen.

Anmerkung:

Der Hersteller hat uns den Key für die Freischaltung des Batterieeingangs des Wechselrichters für diesen Test kostenlos und dauerhaft zur Verfügung gestellt. Der Bericht wurde davon nicht beeinflusst und bleibt neutral und unabhängig, ohne Vorgaben Dritter. Diese Offenlegung dient der Transparenz.