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Parkett als zeitloser Klassiker

Dinge, die nie aus der Mode kommen, gelten als zeitlos. Dazu gehören auch Böden aus Holz, unabhängig davon, ob sie gefärbt, geölt oder lackiert worden sind. Solche Böden gab es schon im Mittelalter und seit dem 17. Jahrhundert wird Parkett, so wie wir es kennen, verlegt. Zuerst gab es Parkett in Herrensitzen und Schlössern, später hielt der Bodenbelag auch in Bürgerhäusern Einzug. Bis zum heutigen Tag verbreitet dieser Bodenbelag einen Eindruck von Ästhetik und Luxus, inzwischen ist er aber, anders als früher, für jeden erschwinglich. Ein Parkettboden sieht aber nicht nur gut aus, sondern lässt sich auch leicht pflegen. Außerdem ist er robust. Soll er sehr langlebig sein, so ist es am besten, ihn vollflächig am Boden festzukleben.

Ob im Alt- oder Neubau: Echtholzbeläge lassen jeden Raum im Glanz erstrahlen. Aber nicht nur die Vielfalt an Farben und Oberflächenstrukturen beeindruckt. Parkett zeigt sich auch sehr strapazierfähig und pflegeleicht. Wer möglichst lange Freude an seinem Holzboden haben möchte, klebt ihn vollflächig auf den Untergrund. Durch die feste Haftung ist der Boden auch sehr viel leiser, indem die Gehgeräusche direkt in den Estrich übertragen werden und dort ohne Verstärkung ausklingen. (Foto: © virtua73/stock.adobe.com/PIK)

Holz bringt Wärme und Behaglichkeit in jeden Raum. Außerdem lässt es sich leicht reinigen und immer wieder erneuern. Das erkannte man schon im Mittelalter. Von Parkett war damals freilich noch nicht die Rede. Es fing an mit grob zurechtgeschnittenen Bohlen, die man einfach nebeneinander legte. Später wurden flach zugeschnittene gehobelte Dielen aus einheimischen Hölzern wie Fichte oder Kiefer verlegt. Bis heute gibt es noch in so mancher Burg prachtvolle Holzböden zu bestaunen.

Das Tafelparkett wurde im 17. Jahrhundert in Frankreich erfunden und in prunkvollen Barockschlössern wie Versailles verlegt. Auch in deutschen Palästen schlummert noch wertvolles Tafelparkett, so zum Beispiel in der Würzburger Residenz oder im Münchner Schloss Nymphenburg. Bei der Herstellung des Tafelparketts werden unterschiedlich große Holzelemente zu geometrischen Mustern wie beispielsweise Rauten, Würfeln oder Sternen zusammengefügt und dann auf einer Trägerplatte aus Holz, die man als Tafel bezeichnet, verleimt. Vorzugsweise kamen dabei Hölzer wie Eiche, Kirsche, Nussbaum oder Birnbaum zum Einsatz.

Im Laufe der Zeit wurden immer kompliziertere Muster und verspieltere Intarsien erstellt. Außerdem konnte man jetzt das Holz durch die Technik des Beizens färben. Aus den Kolonien wurden edle Hölzer importiert und sogleich in Schlössern sowie herrschaftlichen Landhäusern verlegt. Heutzutage ist Tafelparkett vor allem gefragt, wenn es um die Restaurierung alter Böden geht. Daneben wird es nach wie vor in vornehmen und repräsentativen Anwesen als Versailler oder Wiener Parkett beziehungsweise auch in modernen Mustern verlegt. Die Variationen sind grenzenlos.

Die Industrialisierung ermöglichte es, Parkett mit Hilfe von Dampfmaschinen und in Sägewerken zu verarbeiten. Dadurch konnten wesentlich dünnere Stäbe produziert werden, während die breiten Dielen kaum mehr gefragt waren. Dank diesem Fortschritt konnte sich endlich der Normalbürger einen Parkettboden leisten. Auch die Verlegemethode änderte sich. Anstelle mit Nägeln wurde der Belag jetzt erstmals mit Klebstoff auf dem Untergrund befestigt. Durch diese stabile Verbindung der Parkettstäbe verbessert sich der Halt des Belags insgesamt. Er bleibt immer fest an seinem Platz und verrutscht nicht. Ein lose verlegter Belag gerät dagegen gerne in Bewegung, wodurch er weniger belastbar ist und sich schneller abnutzt.

Noch ein wichtiges Datum: 1926 wird in Frankreich das Mosaikparkett erfunden. Mitte des Jahres 1945 brachte die chemische Industrie deutlich verbesserte Klebstoffe und Versiegelungen auf den Markt, wodurch die Nachfrage nach Parkett stieg.    

So setzen heutzutage immer mehr Bauherrn und Renovierer auf Parkett als Bodenbelag. Nicht nur wegen der Optik: Holz hält auch die Füße warm und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Auch die Vielfalt an Mustern, Farben und Oberflächenstrukturen spricht für Parkett. Von der Landhausdiele über den Stab bis hin zum Fischgratmuster – es ist für jeden etwas dabei. Die Haltbarkeit des Holzbodens wird durch die Art der Verlegung entscheidend beeinflusst. So empfiehlt der Fachmann, das Parkett auf ganzer Fläche zu verkleben. So bleibt der Belag nicht nur länger in Form, er ist auch deutlich leiser, da die Gehgeräusche direkt in den Estrich abgeleitet werden und dort ohne Verstärkung ausklingen. Und wenn nach einiger Zeit doch einmal eine Renovierung der Oberfläche ansteht, so kann das Parkett problemlos abgeschliffen und neu geölt oder versiegelt werden – dies sogar mehrfach. Parkett ist somit sehr nachhaltig und eine gute Wertanlage.

Weitere Informationen: Initiative pik – Parkett im Klebeverbund (initiative-pik.com)