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Post-EEG Perspektive Repowering

Wenn die EEG-Förderung von Photovoltaikanlagen ausläuft fällt gerne der Begriff „Repowering“ als ultimative Lösung. Aber ist es sinnvoll, mehr landwirtschaftliche Anlagenleistung auf gleicher Fläche neu zu montieren oder sollte die Bestandsanlage weiter betrieben werden?

Grafik: AEE

Photovoltaik hat sich zur wirtschaftlichsten Energieform entwickelt und ist bei einer Vollkostenbetrachtung günstiger als fossile Energien und günstiger als Windkraft. Deshalb läuft der Hase im PV-Geschäft heute auch anders als vor zehn Jahren und die richtige Post-EEG-Strategie für landwirtschaftliche PV-Anlagen hängt vom Einzelfall und vielen Faktoren ab.

Zwei Antworten – viele Fragen

Auf die Frage, wie es nach dem Ende der EEG-Förderung für eine landwirtschaftliche PV-Anlage weitergeht gibt es prinzipiell zwei Antworten: Erstens, die Anlage weiter betreiben oder zweitens, die alten Module durch leistungsstärkere ersetzen. Man muss kein Kenner der Materie sein, um auf diese zwei Möglichkeiten zu kommen. Interessant wird es, wenn die Konsequenzen der einen oder der anderen Variante durchgespielt werden.

Auch am Ende der Förderung scheint die Sonne auf alle Dächer

Seit den vergangenen sechs Jahren hat sich viel getan in der Energiewelt. Photovoltaikmodule sind günstig. Inzwischen gibt es leistungsfähige Batteriespeicher, die es Landwirtschaft und Gewerbe erlauben, selbst erzeugten Sonnenstrom zeitversetzt zu nutzen. Es gibt auch bereits erste Vermarktungsmodelle jenseits der EEG-Welt, die technischen Voraussetzungen sind ebenfalls vorhanden, es hapert allein noch an den gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Photovoltaik heute senkt den Stromverbrauch, reduziert die Stromrechnung und sorgt für Planungssicherheit bei den Stromkosten. Mit dem richtigen Stromspeicher ist eine Photovoltaikanlage nicht nur eine gute Eigenversorgung, sie ist auch eine zuverlässige und komfortable Notstromversorgung bei Stromausfall. 

Technisch ist es heute möglich, dass individuelle Erzeuger ihren Grünstrom an individuelle Verbraucher liefern, also der Hof Familie Musterman Strom an Privathaushalte und Gewerbebetriebe liefert. Das wäre ein interessantes Post-EEG Vermarktungsszenario für Altanlagen. Nach aktuellen Berechnungen des Heidelberger Grünstromunternehmens Stromdao GmbH könnten für Erzeuger in einem solchen Vermarktungsmodell rund neun Eurocent pro Kilowattstunde ausgeschüttet werden. Dabei gilt die Regel, je kürzer die Lieferstrecke, desto höher der Gewinn. Aber schauen wir uns die grundsätzlichen Möglichkeiten im einzeln an.