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Klimaschonend in den Osterurlaub

Viele Bürgerinnen und Bürger verreisen zu Ostern und genießen den beginnenden Frühling in der Fremde. Was Körper und Geist guttun soll, schadet andererseits häufig dem Klima. Denn der Tourismus ist für acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. „Wer klimafreundlich reisen will, sollte auf die Wahl des Verkehrsmittels und die Nutzung erneuerbarer Energien achten“, erklärt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Dr. Robert Brandt.

Grafik: Agentur für Erneuerbare Energien

Trotz immer mehr Staus auf den deutschen Straßen und Luftverschmutzung in den Städten ist für die meisten Deutschen das Auto nach wie vor das Fortbewegungsmittel Nummer eins: Rund drei Viertel des Personenverkehrs und der inländischen Urlaubsreisen in Deutschland werden im privaten Pkw zurückgelegt. „Das Auto muss deshalb in der Diskussion um Klimaschutz im Verkehr in den Fokus rücken. Neben dem Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad ist ein Umstieg auf erneuerbare Energien notwendig“, betont Brandt. „Hier stehen mit Biokraftstoffen und Strom aus erneuerbaren Energien Lösungen bereit.“ Wie erneuerbare Energien derzeit im Verkehrssektor genutzt werden, zeigt unsere aktualisierte Grafik.

Reisende achten bei der Wahl des Verkehrsmittels vor allem auf Fahrzeit, Kosten und Bequemlichkeit. Umwelt- und Klimaschutz spielen da meist nur eine untergeordnete Rolle. Bahn und Bus sind jedoch deutlich klimaschonender und emissionsärmer als das Auto. Eine Fahrt im Pkw verursacht auf der 600-Kilometer-Strecke von Berlin nach München im Durchschnitt rund 128 Kilogramm Kohlendioxid. Durch Hin- und Rückfahrt wären bereits mehr als zehn Prozent des gesamten Klimabudgets eines Bürgers für ein Jahr aufgebraucht. Dennoch entfällt die Wahl des Verkehrsmittels nur in 22 Prozent der Urlaubsreisen innerhalb Deutschlands auf Bahn (14 Prozent) oder Bus (acht Prozent).

Im Jahr 2018 sind die Klimagas-Emissionen auf der Straße laut Daten des Bundesumweltministeriums gegenüber dem Vorjahr um fünf Millionen Tonnen auf 163 Millionen Tonnen zurückgegangen. Grund dafür könnten gestiegene Kraftstoffpreise sein, so das Umweltministerium. Ziel des Klimaschutzplans der Bundesregierung ist es die Emissionen im Verkehrssektor bis 2030 auf 95 bis 98 Millionen Tonnen CO2 zu senken. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Emissionen noch deutlich schneller sinken. Das geht nur mit einer Kombination aus Verkehrsverlagerung, Elektromobilität und erneuerbaren Kraftstoffen“, so Brandt. „Damit die Elektromobilität ihr klimaschonendes Potenzial möglichst effektiv entfalten kann, muss die steigende Nachfrage nach elektrisch betriebenen Fahrzeugen auch mit einem verstärkten Ausbau der erneuerbare Energien zur Stromerzeugung begleitet werden.“

Weitere Informationen: www.unendlich-viel-energie.de