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Wie man den richtigen Solarstromspeicher findet

Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage ist klimafreundlich und deutlich günstiger als der Strom vom Energieversorger. Immer mehr Bürger speichern ihren selbst erzeugten Solarstrom, um ihn rund um die Uhr nutzen zu können. In Deutschland sind bereits mehr als 110.000 Solarstromspeicher installiert. Jedes Speichersystem für sich betrachtet liefert einen kleinen Beitrag zum Gelingen der Energiewende, stabilisiert in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage das Stromnetz und verringert Netzausbau insbesondere für das Laden von Elektroautos. Und wenn die Speicher zusammengeschlossen werden, können die Solarbatterien wichtige Aufgaben im Stromnetz übernehmen, die Stabilität erhöhen und dringend benötigte Flexibilität liefern. Dieser Beitrag zeigt, wie man das passende System findet und worauf man vor und bei dem Kauf achten sollte.

Warum überhaupt Solarstromspeicher?

Mit einem Solarstromspeicher steht der selbst erzeugte Solarstrom Tag und Nacht zur Verfügung. Mit Zeitschaltuhren oder Energiemanagern ist zwar schon ein hoher Grad an Unabhängigkeit vom Energieversorger von bis zu 40 Prozent möglich. Der Großteil des Solarstroms aber wird als Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist. Steigt der Stromverbrauch am Abend an, muss in der Regel der benötigte Strom vom Energieversorger teuer zugekauft werden. Ist ein Solarstromspeicher integriert, fließt der nicht direkt genutzte Solarstrom in die Batterie und steht zeitunabhängig zur Verfügung. So lassen sich Autarkiegrade von bis zu 80 Prozent erreichen. Außerdem bieten einige Solarstromspeicher wichtige Funktionen wie die Notstromversorgung oder die unterbrechungsfreie Stromversorgung. Für das Energiesystem und damit für die Allgemeinheit bringen sie ebenfalls wichtige Vorteile.

Wollen Sie eine neue Photovoltaikanlage mit Speicher installieren?

Mehr als jede zweite neue Photovoltaikanlage wird bereits heute direkt mit einem Speicher installiert. Das hat den Vorteil, dass sämtliche Komponenten von Anfang an aufeinander abgestimmt werden können und direkt große Teile des selbst erzeugten Solarstroms im eigenen Haus genutzt werden können.

Soll der Speicher eine bestehende Photovoltaikanlage ergänzen?

In Deutschland sind mehr als 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen installiert, darunter rund eine Million kleine Photovoltaikanlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern. Früher waren Solaranlagen noch teuer und daher auch die gesetzlich für 20 Jahre gesicherte Einspeisevergütung entsprechend hoch, sodass ältere Anlagen den Solarstrom vollständig ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Mittlerweile liefern Photovoltaikanlagen so günstigen Solarstrom, dass der Eigenverbrauch viel wirtschaftlicher als die Einspeisung ist. Spätestens nach dem Auslaufen der Einspeisevergütung ist der eigene Solarstromspeicher interessant. Für kleine Photovoltaikanlagen bis zehn kWp, die ab 2009 in Betrieb gegangen sind, lohnt sich ebenfalls eine Speicherbatterie, weil bei diesen Solaranlagen für den selbst genutzten Strom ein Bonus gezahlt wird oder der Einspeisetarif deutlich unter dem aktuellen Strompreis liegt.

Allein oder in Gemeinschaft?

Mehrere Speicherhersteller bieten die Möglichkeit, Teil einer Solarstromgemeinschaft zu werden und den eigenen Stromspeicher an das Netzwerk anzuschließen. Der Besitzer des Photovoltaik-Speichersystems kann dann seinen nicht benötigten Solarstrom anderen Mitgliedern der Gemeinschaft zur Verfügung stellen, wenn der eigene Stromspeicher bereits vollgeladen ist. Umgekehrt kann er bei Bedarf den Strom der anderen Gemeinschaftsmitglieder nutzen. Das bedeutet hundert Prozent Solarstrom und maximale Unabhängigkeit vom klassischen Energieversorger.