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Klimaschutzsiedlung ‚Wohnen am Ballenlager‘ in Greven: Die Zukunft der Haustechnik beginnt hier

Perfekt in das energetische Konzept passt die kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. „Einerseits ist bei einer derart dichten Gebäudehülle der erforderliche Mindestluftwechsel gar nicht anders zu realisieren, andererseits profitieren die Mieter von den vielen Vorteilen, die eine solche Lüftungsanlage mit sich bringt“, erklärt Frank Röder, Leiter der Planungsabteilung von Stiebel Eltron, der das Projekt von Anfang an betreut hat. „Dazu gehören eine stets optimale Luftqualität, eine hundertprozentige Sicherheit gegen Schimmelbildung sowie der Komfort, das Fenster zumindest für Lüftungszwecke nicht öffnen zu müssen. Damit bleiben Geräusche, Staub und Pollen draußen – und man pustet keine Wärmeenergie zum Fenster raus.“ In jeder Einheit verrichtet eine LWZ 70 ihren Dienst. Sie versorgt Wohnungen mit einer Größe von bis zu 100 Quadratmetern bestmöglich mit frischer Luft. Dank des effizienten Kreuzgegenstrom-Wärmeübertragers können bis zu 90 Prozent der in der Abluft enthaltenen Wärmeenergie zurückgewonnen und auf die frische Zuluft übertragen werden. Zugleich ermöglichen die besondere Bauart des Übertragers und die Minimierung des internen Luftwiderstandes einen äußerst leisen Betrieb des Gerätes. Die Luftverteilung innerhalb der Wohnung erfolgt über das Luftverteilsystem LVE von Stiebel Eltron, das im Fußbodenaufbau und in den Wänden integriert ist.

Hochwertig auch die Außenanlagen: Zwei Rasenmäherroboter beispielsweise sorgen weitgehend autark für gepflegtes Grün

Mit der Klimaschutzsiedlung ‚Wohnen am Ballenlager‘ wurde eine Vorzeigesiedlung geschaffen, die für andere Objekte bundesweit als Vorbild dienen kann. Das Projekt in Greven beweist, dass die Anforderungen aus der Kombination von PV-Energie, hohen Dämmstandards, moderner Heiztechnik und Wärmerückgewinnung auch im Mietwohnungsbau nicht nur erfüllt werden können – sondern dass alle Beteiligten von einer solchen Konstellation profitieren können. „Unser Anliegen war es, eine zukunftsfähige Wohnanlage zu schaffen. Und dazu gehört neben einer hohen architektonischen insbesondere auch die energetische Qualität. Das ist hervorragend gelungen“, zieht Elke Riestenpatt gt. Richter ein absolut positives Fazit. Letztendlich seien natürlich die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mieter der wichtigste Gradmesser für die Bewertung des Projektes – und auch in dieser Beziehung kann die engagierte Bauherrin Erfreuliches berichten: „Unsere Mieter sind absolut zufrieden, man merkt in vielen Gesprächen, dass sie sich ganz einfach wohlfühlen in den Wohnungen.“ Ohnehin sei der direkte Kontakt mit den Mietern ganz wichtig: „Ob es um die niedrige Vorlauftemperatur der Flächenheizung oder die Funktionsweise der Lüftungsanlage geht, um nur zwei Beispiele zu nennen – das Zauberwort lautet ‚Erklärung‘. Man muss die Mieter mitnehmen, Sie informieren und aufklären.“

Das vom Architekturbüro ‚Hillebrand und Welp‘ aus Greven entwickelte Bebauungskonzept für die vier Mehrfamilienhäuser in der Klimaschutzsiedlung ‚Wohnen am Ballenlager‘ erfüllte alle Anforderungen, um in das Förderprogramm für ‚Klimaschutzsiedlungen‘ des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen zu werden. Dabei war der hohe energetische Standard Grundvoraussetzung für die Aufnahme in das Programm, überzeugen konnte die Wohnanlage aber auch mit der gestalterischen Qualität. Es entstand ein zusammenhängender rechteckiger Komplex mit insgesamt 58 barrierefreien Wohnungen und einer gemeinsamen Tiefgarage. Die Gebäude wurden zwei- bis dreigeschossig errichtet. Die Wohnfläche umfasst insgesamt rund 4.200 Quadratmeter, die sich auf Wohnungen mit 50 bis 100 Quadratmetern aufteilen.