Heizung/WarmwasserNews

Ohne Wärmespeicher keine Energiewende

Quelle: Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH), Köln

Vollkommen unabhängig davon, für welchen Energieträger sich ein Bauherr heutzutage entscheidet – ob Pellets, Gas, Öl, Umwelt- oder Sonnenwärme – im Zentrum seiner Überlegungen sollte immer die durchdachte Speicherung der Energie stehen. Gerade beim Einsatz erneuerbarer Energie fallen Erzeugung und Verbrauch zeitlich nicht immer zusammen. So wird beispielsweise durch die Mittagssonne Wärme gewonnen und dem Heizsystem zugeführt, welche man aber vielleicht erst für die Dusche am Feierabend oder die abendliche Beheizung des Wohnzimmers benötigt. Dafür muss diese Wärme effizient gespeichert werden. Deshalb liegt ein großes Einsparpotential für jede moderne Heizungsanlage mit Einbindung von erneuerbarer Energie in der Wahl des richtigen Speichers. Dieser speichert fortwährend Wärmeenergie, während die Heizung in Betrieb ist und gibt diese bedarfsgerecht wieder ab. Dadurch kann das Heizsystem im Tagesverlauf mit hoher Effizienz Wärme erzeugen, speichern und bedarfsgerecht abgeben. Das spart Brennstoff und schont die Umwelt.

Bei der Wahl des Wärme- respektive Wasserspeichers kann der Verbraucher sich heutzutage zwischen drei grundsätzlich verschiedenen Speicherarten entscheiden:

  • Trinkwarmwasserspeicher,
  • Pufferspeicher (Heizungsspeicher = Energiespeicherung im Heizsystem) oder
  • Kombispeicher (kombiniert Trinkwarmwasserspeicher und Heizungsspeicher).

Allen Speichern gemeinsam ist die Unterteilung in zwei Zonen: eine Trinkwasserzone und eine Heizungszone. Die Trinkwasserzone in der oberen Hälfte des Speichers wird mit einer höheren Temperatur von zum Beispiel 60 Grad und die untere Heizungszone auf einem niedrigeren Temperaturniveau von beispielsweise 35 Grad betrieben.

Ein wesentlicher Bestandteil aller Speicher ist seine Dämmung beziehungsweise Wärmeisolierung. Denn ohne Isolierung würde sich der erwärmte Speicher wieder schnell abkühlen. Um das zu verhindern, sind Speicher heute mit einer hochwertigen Isolierung (PU-Schaum, Styropor, Faserflies oder einer Vakuumisolierung) gedämmt. Die Güte der Wärmedämmung kann der Verbraucher seit 2015 an dem bestehenden Energielabel für Speichergeräte erkennen. Wobei hier die Formel gilt: Je kleiner der Wert, desto besser die Isolierung, da der Grad der Wärmedämmung über den sogenannten Wärmeverlustwert definiert wird.

Die Erneuerung beziehungsweise energetische Optimierung einer Heizungsanlage in Verbindung mit einem Wärmespeicher wird übrigens auch über verschiedene Förderprogramme auf Bundesebene (MAP, KfW, etc.) sowie regionalbezogene Förderungen unterstützt. Diese Förderprogramme können auf http://www.bdh-koeln.de/fachleute/foerderung.html eingesehen werden.

Die zentrale Rolle des Wärmespeichers im Kontext der privaten Energieversorgung erläutert zusammenfassend Alexander Werner, Abteilungsleiter beim Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH): „Der durch höhere Baustandards auf der einen Seite stetig sinkende Heizenergiebedarf und der auf der anderen Seite gleichbleibende oder sogar steigende Energieaufwand für den Warmwasserbedarf führen zu geänderten Energieanforderungen, welche im Prinzip nur über den Einsatz von Speichern geschlossen werden können. Der Speicher sorgt sozusagen für den geregelten Ausgleich zwischen Energieangebot und -verbrauch.“

Bei der Wahl eines Speichers sollte der Bauherr übrigens unbedingt darauf achten, dass dieser systemunabhängig ist und sich damit problemlos an jedes modernes Heizsystem mit Einbindung erneuerbarer Energie anschließen lässt. Nur so eignet sich der Wärmespeicher auch für die Nachrüstung.

Weitere Informationen: www.bdh-koeln.de