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Ob Gas oder Strom, Biogas kann’s

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Die Biogasanlage Raitzen im nordsächsischen Naundorf öffnet ihre Türen für Interessierte und Anleger. Die Anlage des Nürnberger Finanzdienstleisters UDI hat eine Leistung von 550 Nm³ Biomethan pro Stunde.

Eine Besonderheit der Biogasanlage Raitzen ist, dass keine eigene Energie für den Betrieb eingesetzt werden muss. Die Betreiber können auf die Wärme einer Biogasanlage in der Nachbarschaft zugreifen und heizen damit ihre Fermenter. Das macht eine Vollauslastung möglich, während andere Biogasanlagen meist bei 85 Prozent liegen. Seit Inbetriebnahme 2015 läuft die Gas-Einspeiseanlage störungsfrei. Für die UDI-Gruppe ist es eine von 48 Biogasanlagen, finanziert durch das Kapital privater Anleger, die ihr Geld in umweltfreundliche Projekte investieren.

Biogas steht Tag und Nacht und bei jedem Wetter zur Verfügung. Dass man es jederzeit verstromen kann, macht es besonders wertvoll. Zudem ist es die ideale Alternative, um die Schwankungen von Solar- und Windenergie auszugleichen. Man kann es zu 100 Prozent oder mit Erdgas gemischt auch zum Heizen verwenden. Biogas ist ein Allrounder, der noch nicht einmal neue Trassen braucht. Es kann aufbereitet direkt den größten Energiespeicher Deutschlands nutzen: Das Erdgasnetz. 245.000 Kilometer Leitungslänge, zahlreiche Speicher und eine Kapazität von 200 Terrawattstunden stehen zur Verfügung.

“Durch das Einspeisen ins Erdgasnetz können zum Beispiel Stadtwerke überall in Deutschland auf das Gas zugreifen und ihre Blockheizkraftwerke betreiben”, erklärt Harald Felker, Geschäftsführer der UDI-Bioenergie, der die Planung und Realisierung der Anlage in Raitzen betreut hat. “Unsere Biogasanlage hier hat eine Leistung von 550 Nm³ Biomethan pro Stunde. Das heißt: Die Anlage ersetzt 550 Kubikmeter Erdgas stündlich und erzeugt so rechnerisch 40 Millionen Kilowattstunden Energie im Jahr. Damit kann der Wärmebedarf von zirka 1300 Einfamilienhäusern gedeckt werden. Vergleicht man die Strom- und Wärmeerzeugung aus fossilen Energieträgern mit biomethanbetriebenen BHKWs, reduzieren letztere die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen um jährlich 4.000 Tonnen CO2.”

Am 18. Juni 2016 öffnet nun die Biogasanlage Raitzen für alle ihre Türen. Interessierte können die moderne “Gas-Einspeise-Anlage” live erleben. Nach einem Kurzvortrag gegen 11:30 Uhr beziehungsweise 13:30 Uhr werden die Details der Anlage bei einer Führung ausgiebig erläutert. Der Biogas-Bus des Fachverbandes Biogas e.V.  steht ebenfalls für vertiefende Informationen zur Energiewende und der Bedeutung von Biogas für die dezentrale, umweltfreundliche Energieversorgung auf dem Gelände bereit. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.

Weitere Informationen: www.udi.de