Produkt des MonatsTest

Produkt des Monats: Homematic IP Starter Set Raumklima – Einstiegspaket zur Heizungssteuerung

Jetzt konnte es daran gehen, das Thermostat an den Heizkörper anzubringen. Das stellte bei unserer Heizung dank der mitgelieferten Adapter für Danfoss-Systeme kein Problem dar. In diesem Zusammenhang ist eines aber wichtig zu wissen: Damit das Thermostat die Heizung richtig steuert, muss es zunächst einmal herausfinden, in welchem Bereich sich das Heizungsventil bewegt. Dazu muss das Produkt nach der Montage eine so genannte Adaptierfahrt durchführen. Diese lässt sich durch den Druck auf die im Thermostaten eingebaute Taste starten. Nach dem Abschluss der Adaptierfahrt – die etwa zwei Minuten dauert – kann das Produkt verwendet werden.

All das wird in der beigelegten “Dokumentation”, die aus neun Bildern besteht und die wesentlichen Einrichtungsschritte des ganzen Startersets visualisiert, nicht erwähnt. Es gibt auf der Webseite des Herstellers eine Vielzahl umfangreicher Handbücher zu allen Komponenten des Homematic-IP-Systems und auf Youtube finden sich auch sehr gute Videos, die alle Schritte erklären, zum Beispiel hier zum Thermostaten:

All das wird aber von dem Dokumentationszettel verschwiegen und die Anwender müssen selber darauf kommen, dort nachzusehen. Das ist schade, es wäre zu wünschen, dass der Hersteller deutlicher auf das Vorhandensein dieser – eigentlich sehr guten – Dokumentation hinweisen würde.

Das Einrichten des Fenstersensors

Im Test richteten wir als nächstes den Fenstersensor ein. Dieser verwendet zum Erkennen des Fensterstatus Infrarot, also ist kein zusätzlicher Magnet erforderlich und es reicht, ein Gerät anzubringen. Hier läuft das Anlernen genau wie bei dem Thermostaten ab: Stromversorgung herstellen, QR-Code scannen oder letzte Stellen der Seriennummer eingeben und das Produkt mit der App zum entsprechenden Raum hinzufügen. Danach funktioniert der Sensor. Nachdem wir ihn mit Doppelklebeband an unserem Fensterrahmen angebracht hatten, schaltete das System automatisch die Heizung herunter, wenn wir das Fenster aufmachten und wieder hoch, wenn das Fenster geschlossen war.

Zum Umschalten des Betriebsmodus steht ein eigenes Dialogfeld zur Verfügung (Screenshot: DeinEnergieportal)

Das Starterset im laufenden Betrieb

Im laufenden Betrieb können die Anwender die Heizungstemperatur über die App oder einen Regler direkt am Thermostaten anpassen. Außerdem ist es auch möglich, in der App Heizprofile anzulegen. Das ergibt Sinn, wenn im Verlauf des Tages unterschiedliche Raumtemperaturen gewünscht werden. So wird es beispielsweise in den meisten Fällen so sein, dass die Anwender es gerne morgens und abends im Badezimmer warm haben. Tagsüber und während der Nacht kann in dem Raum aber durchaus eine niedrigere Temperatur vorherrschen. Über die Heizprofile legen die Benutzer fest, welche Temperatur in welchem Raum zu welcher Tageszeit an welchem Tag herrschen soll. Es gibt ein Standardprofil und zwei Alternativprofile, die beispielsweise bei unterschiedlichen Arbeitsschichten oder Ähnlichem zum Einsatz kommen können. Die Profile werden nach der Konfiguration übrigens direkt im Thermostaten abgespeichert, so dass die Lösung auch dann funktioniert, wenn kein Internet vorhanden ist und der Access Point nicht läuft.

Neben dem automatischen Betriebsmodus mit den vorher definierten Heizprofilen gibt es noch vier andere Modi, die die Anwender nutzen können. Der erste nennt sich “Eco” und regelt alle Heizkörper auf eine zuvor definierte Absenktemperatur herunter. Der zweite, “Manuell”, belässt die Heizkörper auf einer festen Temperatur. Beim “Party Modus” setzt das System das laufende Profil aus. Auf diese Weise werden Heizungen beispielsweise am Abend nicht heruntergefahren, sondern laufen weiter. Später wechselt das System dann automatisch in das Automatikprogramm zurück. Zu guter Letzt kommt noch der “Urlaubsmodus”: Hier hält das System bis zu einem bestimmten Datum eine zuvor eingestellte Temperatur und wechselt danach ebenfalls ins Automatikprogramm zurück.

Sprachsteuerung und Fazit

Zum Abschluss unseres Tests richteten wir noch eine Sprachsteuerung des Systems mit Hilfe von Amazon Alexa ein. Das geht über den Homematic-IP-Alexa-Skill. Nachdem dieser aktiviert und via Key aus der App mit unserer Installation verknüpft wurde, mussten wir lediglich über Alexa eine Geräteerkennung durchführen, danach funktionieren dann auch Sprachbefehle wie “Alexa, stelle die Temperatur im Wohnzimmer auf 20 Grad”.

Die Heizungsprofile lassen sich für jeden Tag getrennt festlegen (Screenshot: DeinEnergieportal)

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Arbeit mit der Homematic-IP-Lösung einfach von statten geht und dass auch die Einrichtung und Inbetriebnahme des Produkts unproblematisch ablaufen. Das System sollte niemanden vor unüberwindliche Hürden stellen. Allerdings wäre es gut, wenn der Hersteller genauer auf seine Tutorial-Videos und seine gute Dokumentation im Internet verweisen würde.

Sehr positiv sind auf jeden Fall zwei Punkte zu vermerken. Zum einen, dass die Lösung komplett ohne Benutzerkonto auskommt, obwohl sie über die Cloud läuft und so für umfassenden Datenschutz sorgt. Zum anderen, dass sie auch dann funktioniert, wenn keine Internet-Verbindung besteht, da Konfigurationsparameter wie die Heizprofile direkt auf dem Thermostaten gespeichert werden. Unter dem Strich ist das Produkt also durchaus zu empfehlen.

Anmerkung:

Der Hersteller hat uns das Produkt für diesen Test kostenlos und dauerhaft zur Verfügung gestellt. Der Bericht wurde davon nicht beeinflusst und bleibt neutral und unabhängig, ohne Vorgaben Dritter. Diese Offenlegung dient der Transparenz.