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Photovoltaik-Anlage als Schutzraum und Nahrungsquelle für Bienen

Der Solarpark Kersch von WI Energy wird aktuell zum Bienenparadies ausgebaut. Der Hobbyimker Matthias Reimann ist schon seit langer Zeit gegen das Bienensterben aktiv. Im Moment unterstützt er WI Energy dabei, den eben genannten Solarpark bienenfreundlich zu begrünen. Er vertritt die Meinung, dass es Sinn ergibt, Artenschutz und erneuerbare Energien zu vereinen und ist deswegen bei dem Projekt gerne als Berater dabei.

Solarpark Kersch kurz vor der Fertigstellung (Bildrechte: WI Energy GmbH)

Starkes Team

Anlagen-Errichter ist die WI Energy, Initiator für erneuerbare Energien mit Firmensitz auf dem Petrisberg in Trier. Der im Jahr 2018 erbaute Solarpark steht auf einem ehemaligen Steinbruch und verhält sich daher nicht in Konkurrenz zur konventionellen Landwirtschaft. In diesem Jahr erweiterte das Unternehmen die Fläche des Parks um weitere 60 Prozent. Seitdem liefert die Anlage verlässlich zirka 3.150.000 kWh regenerativen Grünstrom im Jahr und spart damit in den nächsten 25 Jahren 61.000 Tonnen CO2 ein. Projektleiter Peter Maasem merkt an: „Neben unserem Ziel, die Energiewende aktiv voranzutreiben und den Ausbau regenerativer Energiequellen zu steigern, möchten wir zusätzlich unseren Beitrag zur Biodiversität in Deutschland leisten. Die Einbringung des Saatgutes vervollständigt unser Projekt sinnvoll.“

Zeit zu handeln 

Die Zahlen sprechen für sich – während es im Jahr 1952 noch 2,5 Millionen Bienenvölker in Deutschland gab, sind es laut dem Imkerbund derzeit nur noch eine Million. „Ich bin selbst Imker und habe im letzten Jahr sechs von neun Bienenvölkern verloren. Bei den betroffenen Völkern war es definitiv auf den Einsatz von Pestiziden zurückzuführen“, erklärt Reimann und ergänzt: „Die chemischen Substanzen stören das Nervensystem der Bienen. Derart geschädigt finden Sie den Weg nicht mehr nach Haus. Daher ist es wichtig, dass wir Inseln schaffen, auf denen die Bienen genügend unbelastetes Futter finden.“

Gute Vorbereitung das A und O

Bevor die Oase auf den Flächen der PV-Anlage in Kersch entstehen kann, bedarf der Boden einer besonderen Vorbereitung. „Wir beginnen im Herbst. Im ersten Schritt lockern wir den Boden auf und versuchen bei den störenden Beikräutern den Druck rauszunehmen“, sagt der Bienenexperte. „Wenn der erste Frost kommt, schaffen es die meisten Kräuter nicht. Den Prozess wiederholen wir ein zweites Mal. In der Regel haben wir mit der zweiten Frostwelle die meisten Beikräuter aus dem Boden rausbekommen. Im dritten Schritt findet dann die Aussaat statt. Je nach Region und Temperaturentwicklung variiert sie zwischen April und Mai.“ 

Die Mischung machts

Der Verein legt vor allem Wert auf die Förderung heimischer und regionaler Pflanzen. Das Saatgut Riga, welches in Kersch zum Einsatz kommt, enthält Blumenarten wie die Königskerze, Buchweizen, Sonnenblume, Färberkamille, Glockenblume, Hornklee und viele weitere. „Wir stellen unser Saatgut ganz individuell für die Regionen zusammen. Die Mischung umfasst bis zu 37 Wildpflanzenarten und 13 Kulturpflanzenarten. Dies gewährleistet, dass für alle Insekten Nahrung entsteht“, so Reimann. Nach etwa einem Jahr ist das Ergebnis dann sichtbar. „Es ist für mich immer wieder aufregend, das Saatgut in voller Blüte zu sehen.“ 

Weitere Informationen: www.wi-energy.de