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Sanierungsstau in Schulen mit Energie-Contracting auflösen

Die Panoramaschule Plochingen macht es vor: Die in Stahlbetonskelettbauweise errichtete Schule wurde 2011 mittels Contracting umfassend saniert (Foto: Panoramaschule Plochingen/KEA)

Der Sanierungsbedarf in Schulen ist enorm. Den zuständigen Kommunen fehlen jedoch häufig die finanziellen Mittel, um die Gebäudehülle und Energietechnik zu erneuern. Eine elegante Möglichkeit, dieses Dilemma zu lösen, bietet die Dienstleistung Contracting. Dazu ermutigt jetzt eine neue Kampagne des Kompetenzzentrums Contracting der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg und der kommunalen Landesverbände Städtetag Baden-Württemberg, Gemeindetag Baden-Württemberg und Landkreistag Baden-Württemberg. Unter dem Motto „Effizienz macht Schule“ richtet sie sich an Schulen und Schulträger im Südwesten.

Energie-Contracting versetzt Kommunen in die Lage, ihre Schulgebäude nahezu ohne eigene Investitionsmittel auf den neuesten energietechnischen Stand zu bringen. Die Finanzierung, Planung, Umsetzung und Betriebsführung übernimmt ein Dritter. Firmenneutrale Informationen dazu gibt es jetzt beim KEA-Kompetenzzentrum Contracting. „Städten, Gemeinden und Landkreisen geben wir unsere langjährige Erfahrung aus vielen Contracting-Projekten in öffentlichen Liegenschaften weiter“, sagt Rüdiger Lohse, der dortige Leiter. „Sie können sich zunächst kostenlos über den wirtschaftlichen Nutzen informieren. Wir zeigen aber auch Förderprogramme auf, stellen Musterverträge bereit und kommen zu Vorträgen in den Gemeinderat.“

Schüler, Eltern und Lehrer kennen es, die Schulträger ebenfalls: Die Bausubstanz etlicher Schulen ist in die Jahre gekommen. Die Energietechnik ist veraltet, die Fenster sind undicht und Heizungen werden ungenau geregelt.

Auf mindestens drei Milliarden Euro schätzt Gudrun Heute-Bluhm, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg, den Finanzierungsbedarf, um alleine die Schulgebäude im Südwesten zu modernisieren. „Den Schulen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, denn unter den kommunalen Liegenschaften sind sie häufig die größten Energieverbraucher. Dort die Heizung über Contracting zu finanzieren ist eine attraktive Möglichkeit für die Kommunen als Schulträger. In Lörrach wurde zum Beispiel sehr früh mit Schulcontracting begonnen und ein ganzes Schulzentrum angeschlossen“, so Heute-Bluhm.

Mit Contracting ist es möglich, den Sanierungsstau in den Bildungseinrichtungen aufzulösen. „Durch Energie-Contracting können kommunale Schulträger zum Klimaschutz beitragen und dabei auch noch Geld sparen“, erklärt Prof. Eberhard Trumpp, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags Baden-Württemberg.

Energie-Contracting bedeutet, dass ein Contractor ein individuell auf das Schulgebäude zugeschnittenes Energiesparkonzept plant, finanziert und realisiert. Der Contractor garantiert dabei vertraglich die zuvor ermittelte Energiekosteneinsparung. Der Vorteil: Der Contractor ist für den wirtschaftlichen Betrieb und die Instandhaltung der Anlagen verantwortlich. Damit ist sichergestellt, dass sich die errechneten Energieeinsparungen im Betrieb auch tatsächlich einstellen. Gegebenenfalls können auch zusätzliche Baumaßnahmen durchgeführt werden.

Bislang war das Angebot vielen Schulen und Kommunen jedoch nicht bekannt. Mit der im Juni 2017 gestarteten Kampagne soll sich das jetzt ändern. Alle drei kommunalen Landesverbände sind mit dabei. „Das Beratungsangebot ‚Effizienz macht Schule‘ informiert Kommunen, wie sie bei höchster Kosteneffizienz Schulgebäude energetisch sanieren und gleichzeitig das Lernumfeld verbessern können“, erklärt Roger Kehle, Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg.

Weitere Informationen: http://www.kea-bw.de