Ende des Monats läuft die KfW-Neubauförderung für die Effizienzhausstufe 55 bei Neubauten aus
Die BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) soll ab diesem Jahr ihren Fokus mehr auf das Modernisieren des Gebäudebestands legen. Deswegen endet am Ende dieses Monats die Förderung für die Effizienzhausstufe 55. Das Ziel der BEG liegt darin, bis 2050 einen praktisch klimaneutralen Gebäudestand zu verwirklichen. Gleichzeitig soll sie auch beim Erreichen der Klimaziele helfen. Die Fördermittel der BEG können zum Einsatz kommen, um energetische Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Beispiele dafür: die Einbindung erneuerbarer Energieträger oder der Tausch alter Heizungen.
Auch bei der Planung und Umsetzung eines Neubaus erhalten Hausbauerinnen und Hausbauer finanzielle Unterstützung. Von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurden von Januar bis Ende September 2021 im Rahmen der BEG zwölf Milliarden Euro bewilligt.
Förderungen im Neubau – das ändert sich
Da die Bundesregierung vor allem im Bereich der Gebäudesanierung ein besonders großes Einsparpotenzial von CO2 sieht, möchte sie die Fördermittel künftig noch gezielter in diesem Bereich einsetzen und hat nachjustiert. Ein Ergebnis ist, dass im Januar 2022 die Förderung im Neubau für das Effizienzhaus 55 ausläuft. Die Zahl kennzeichnet den energetischen Standard des Gebäudes: Sie gibt den jährlichen Primärenergiebedarf in Prozent an, den ein Haus im Vergleich zu einem Referenzgebäude hat, das den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht. Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Kennzahl ist, desto geringer ist der Energiebedarf der Immobilie und desto höher fällt die Förderung aus.
Wer die Förderung für das Effizienzhaus 55 bei Neubauten noch beanspruchen möchte, kann bis zum 31. Januar 2022 seinen Antrag bei der KfW einreichen. Ab dem 1. Februar 2022 läuft dieses Förderangebot aus. Neben dem Effizienzhaus 55 gibt es im Neubau noch das Effizienzhaus 40 und das Effizienzhaus 40 Plus. Diese beiden Förderangebote bleiben bestehen.
Im Blickpunkt 2022: die energetische Sanierung
Durch die Anpassungen beim BEG soll die energetische Sanierung von Gebäuden stärker in den Blickpunkt rücken; denn hier sieht die Bundesregierung noch Handlungsbedarf: Veraltete Heizkessel und schlecht aufeinander abgestimmte Heizsysteme tragen zu hohen Treibhausgasemissionen bei. Um das zu ändern, sollen durch die BEG nun noch gezielter Heizungssanierungen angestoßen werden. Das Förderprogramm bietet finanzielle Hilfe bei der Optimierung des Heizsystems ebenso wie bei der energetischen Sanierung. Besonders hoch fallen die Fördermittel beim Austausch einer alten Ölheizung aus: In diesem Fall übernimmt der Staat mehr als die Hälfte der Kosten. Unterstützung gibt es außerdem für das Heizen mit erneuerbaren Energien, wie beispielsweise beim Einbau einer Wärmepumpe, Biomasseanlage, Solarthermieanlage oder auch einer Hybridheizung. Einzelne Maßnahmen können beim BAFA beantragt werden: Bis zu 60.000 Euro der förderfähigen Kosten sind pro Wohneinheit als Zuschuss erhältlich.
Wer eine Komplettsanierung anstrebt, kann sich an den Effizienzhaus-Stufen der KfW für den Bestand orientieren. Um diese zu erreichen, sind meistens verschiedene Maßnahmen in den Bereichen Heizung, Lüftung und Dämmung nötig. Je nachdem, welcher energetische Standard durch die Sanierung erreicht wird, sind Kredite von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit möglich. Im Vergleich zu einem unsanierten Gebäude sind auf diese Weise Energieeinsparungen von über 60 Prozent realisierbar.
Online-Tools für Heizungscheck
Ob energetische Sanierung oder Einbau einer neuen Heizungsanlage – mit modernen Lösungen können Heizkosten gespart und der persönliche CO2- Fußabdruck verbessert werden. Verschiedene Online-Tools helfen dabei, sich einen Überblick über den Zustand der eigenen Heizung zu verschaffen und zu ergründen, welche Verbesserungen sinnvoll und förderfähig sind:
- Intelligent fördern: Tool für Fördermittel von Intelligent heizen, mit dem herausgefunden werden kann, welche Leistungen bezuschusst werden und wie hoch die Investitions- und Installationskosten ausfallen.
- HARP-Tool: Tool der Deutschen Energie Agentur (dena), das herausfindet, welche Energielabel die eigenen Heizgeräte haben.
- Optimierungsrechner: Tool von Intelligent heizen, das berechnet, wie viel Heizenergie oder Strom durch den Austausch alter Heizungspumpen und durch den hydraulischen Abgleich eingespart werden kann.
Weitere Informationen: www.intelligent-heizen.info