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Ein Holzhaus mit Wärmepumpe heizen – doppelt nachhaltig?

Ist die Wärmepumpe das richtige System für mein Holzhaus?

Eine pauschale Aussage, ob Wärmepumpe und Holzhaus zusammenpassen, kann nicht getroffen werden, da es zu viele Einflussfaktoren gibt. Zudem spielt das vorhandene Budget eine große Rolle, denn im Vergleich zu anderen Heizsystem scheint eine Wärmepumpe mit Kosten zwischen 12.000 und 33.000 Euro recht teuer. Angesichts der steigenden Energiepreise vor allem in Bereich der fossilen Energieträger und der höheren Unabhängigkeit durch eine Wärmepumpe entscheiden sich viele Hausbesitzer oder Bauherren trotzdem für eine Wärmepumpe.

In älteren Holzhäusern kann der allgemeine Sanierungszustand zum Ausschlusskriterium für die Wärmepumpe werden. Damit eine Wärmepumpe effizient arbeitet und die eingesparten Kosten für Öl oder Gas nicht durch den höheren Strombedarf aufgefressen werden, sollte ein Holzhaus gut gedämmt sein. Mit entsprechenden Sanierungsmaßnahmen kann auch ein älteres Holzhaus die Voraussetzungen erfüllen, um effizient über eine Wärmepumpe beheizt zu werden. Aber auch hier ist zunächst mit höheren Kosten zu rechnen.

Ein weiterer Entscheidungsfaktor ist der Zustand des vorhandenen Wärmeverteilsystems. Große Heizkörper, wie Fußbodenheizungen oder Wandheizungen können bereits mit geringen Heizwasser-Temperaturen betrieben werden und eignen sich deswegen besonders gut für eine Wärmepumpe. Denn über große Flächen lässt sich die Wärme besonders effektiv an den Raum abgeben.

Quelle: Romolo Tavani/ stock.adobe.com

Stimmen die grundsätzlichen Voraussetzungen zur Installation einer Wärmepumpe, muss im Anschluss das passende System gewählt werden. Denn je nachdem, ob eine Wärmepumpe die Wärme von Erde, Außenluft, Abluft oder Wasser nutzt, entstehen verschiedene Vor- beziehungsweise Nachteile. Die Effizienz einer Wärmepumpe kann an der Jahresarbeitszahl abgelesen werden. Je höher der Wert ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Holzhaus und Wärmepumpe – was gibt es sonst noch zu beachten?

Erfüllt das Holzhaus die Voraussetzungen für den Einbau einer Wärmepumpe, kann es sinnvoll sein, über die zusätzliche Installation einer Photovoltaikanlage nachzudenken. Der Strom vom eigenen Dach verbessert nicht nur weiter die Energiebilanz, Strom aus Sonnenenergie ist auch günstiger als aus dem Netz. Meist reicht die Leistung einer üblichen Solaranlage aber nicht aus, um die Wärmepumpe völlig autark zu betreiben, schließlich scheint gerade im Winter, in dem die Heizleistung am höchsten ist, die Sonne am wenigsten.

Ein weiterer Punkt, den viele bei der Entscheidung für eine Wärmepumpe vernachlässigen, ist die Wahl des richtigen Kältemittels. Denn dieses kann einen großen Effekt auf das Klima haben. So gibt es immer noch Kältemittel, die bei Austritt den Treibhauseffekt verstärken und somit die klimafreundliche Bilanz der Wärmepumpe mindern. Umweltbewusste Hersteller achten aber auf die Verwendung eines umweltfreundlichen Kältemittels.

Nachhaltig wohnen mit Holzhaus und Wärmepumpe

Beim Neubau eines Holzhauses ist eine moderne Wärmepumpe in der Regel ohne Probleme umsetzbar und ermöglicht effizientes, umweltschonendes Heizen. Auch bestehende Holzhäuser können mit einer Wärmepumpe ausgerüstet werden. Je nach Sanierungszustand können dabei aber weitere Kosten zur optimalen Dämmung und Isolierung anfallen. Aus diesem Grund ist es ratsam, einen Experten zurate zu ziehen. Dieser kann nicht nur einschätzen, ob eine Wärmepumpe sinnvoll ist, sondern bei Bedarf umweltfreundliche Alternativen vorschlagen. Denn nur wenn eine Wärmepumpe effizient heizen kann, schont sie sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel.