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Wie man den richtigen Solarstromspeicher findet

Was bedeuten „kW“ und kWh“?

Das „h“ ist zwar klein geschrieben, es steht physikalisch aber für einen großen Unterschied. Ein Staubsauger etwa hat eine Leistung von 1000 Watt oder einem Kilowatt (kW). Wer eine Stunde lang mit dem Staubsauger die Wohnung reinigt, verbraucht in der Zeit eine Kilowattstunde (kWh) Strom. Wenn also ein Batteriespeicher eine Kapazität von zehn Kilowattstunden hat, könnte man mit dem gespeicherten Strom zehn Stunden ohne Pause staubsaugen. Als zweites kommt die (Abgabe-)Leistung des Speichers hinzu. Liegt die Leistung des Speichers zum Beispiel bei vier kW, könnte die Batterie zeitgleich vier Staubsauger mit Strom versorgen.

Wie viel Kapazität sollte der Speicher haben?

Die Speicherkapazität (in kWh) sollte sich am Stromverbrauch und der Größe (Leistung) der Photovoltaikanlage orientieren. Gebräuchlich ist aktuell ein Verhältnis von 1:1 – bei einer Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von sechs Kilowatt sollte die Batterie also eine Kapazität von rund sechs Kilowattstunden haben. Wer mehr Unabhängigkeit vom Energieversorger haben möchte, setzt auf eher große Photovoltaikanlagen in Kombination mit einem mittelgroßen Speicher, der auch im Frühjahr und Herbst die Versorgung in der Nacht sicherstellen kann. Wichtig hierbei: Bei Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von mehr als zehn Kilowatt wird eine anteilige EEG-Umlage auf den selbstverbrauchten Strom fällig. Wie sich Stromverbrauch, Größe der Photovoltaik-Anlage, Speicherkapazität und Unabhängigkeit gegenseitig beeinflussen, lässt sich online anhand von Speicherrechnern darstellen (https://die-sonne-speichern.de/speicherrechner oder https://pvspeicher.htw-berlin.de/unabhaengigkeitsrechner).

Wie sicher sind Batteriespeicher?

Im Eigenheimbereich werden vornehmlich Batteriespeicher mit Lithium-Technologie installiert. Wie das Umweltbundesamt bestätigt, sind Lithium-Batterien bei ordnungsgemäßem Umgang sicher. Da Lithiumzellen über eine hohe Energiedichte verfügen, ist es trotzdem ratsam, bei der Batteriewahl auf das Einhalten von Sicherheitsstandards zu achten. Das Produkt sollte entweder nach dem Sicherheitsleitfaden zertifiziert sein, den der BSW-Solar zusammen mit anderen Verbänden und unter Beteiligung des TÜV Rheinland veröffentlicht hat, oder eine der folgenden Normen oder Anwendungsregeln einhalten, die im Kern ähnliche Ziele sicherstellen:

  • VDE-AR-E 2510-50
  • DIN EN 62619
  • UL 1973
  • DIN EN 62619

Ist eine unterbrechungsfreie Stromversorgung notwendig?

Viele Batteriebesitzer möchten auch noch dann über Strom verfügen, wenn die Nachbarn wegen eines Blackouts im Dunkeln sitzen. Dafür reicht in der Regel eine Notstromfunktion aus, die kurz nach dem Stromausfall aktiv wird. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung wird benötigt, wenn zum Beispiel Computer permanent betrieben werden müssen. Da es bei den Notstromsystemen aber sehr viele technische Unterschiede gibt, sollte sich der Kunde im Vorfeld hierzu vom Installateur genau informieren lassen.

Mit welchen Kosten muss man rechnen?

In den vergangenen Jahren gab es einen regelrechten Preisrutsch bei Batteriespeichern. Von 2014 bis 2018 haben sich die Preise halbiert. Komplette kleine Energiespeichersysteme inklusive Installation und Mehrwertsteuer gibt es derzeit (Stand September 2018) bereits ab rund 5.000 Euro.

Welche Vorteile bringt der Speicherpass?

Der von BSW-Solar und ZVEH entwickelte Photovoltaik-Speicherpass ist ein wichtiger Beitrag zur Qualitätssicherung und Produktdokumentation. Mit ihm dokumentiert der Installationsbetrieb die Qualität seiner Arbeit und der eingesetzten Komponenten. Das Dokument kann der Fachbetrieb für Kunden kostenfrei ausstellen. Weitere Informationen auf www.photovoltaik-anlagenpass.de.

Wo finde ich qualifizierte Anbieter und Installationsbetriebe?

Fachpublikationen berichten von Zeit zu Zeit über Neuheiten auf dem Speichermarkt und liefern Anbieterübersichten. Die Hersteller geben gerne Auskunft darüber, welche Fachbetriebe ihre Produkte verkaufen und installieren. Wichtige Quellen sind neutrale Plattformen wie www.die-sonne-speichern.de, die über eine Postleitzahlensuche lokale Fachbetriebe auffindbar machen.

Weitere Informationen: www.solarwirtschaft.de