NewsPhotovoltaik

Die eigene Stromversorgung rechnet sich für immer mehr Haushalte

Sich selbst mit Energie zu versorgen, ist für immer mehr Haushalte interessant. Hatten vor rund zehn Jahren etwa 300.000 Haushalte in Deutschland eine eigene PV-Anlage auf dem Dach, sind es heute über eine Million. Damit hat sich ihre Zahl mehr als verdreifacht. Einen entscheidenden Einfluss auf dem Weg von der Nische in die Masse haben die sinkenden Investitionskosten und die Wirtschaftlichkeit der eigenen Stromversorgung. Dabei sei es wichtig, dass es verschiedene Pakete aus PV-Anlage und Speicher für die unterschiedlichen Anforderungen und Einkommen gebe, betont Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers Polarstern. Preislich liegen die einfachsten Varianten rund 20 Prozent unter den Kosten für die neuesten Hightech-Anlagen. Das sind am Ende mehrere Tausend Euro.

Auch deshalb hat Polarstern zusammen mit dem PV- und Speichergroßhändler Memodo mit “Wirklich Eigenstrom” ein herstellerunabhängiges Angebot auf den Markt gebracht. Haushalte können so, beraten von einem geschulten Installateur, die Anlagentechnik entsprechend ihres Budgets, ihrer Wünsche und der weiteren Technik im Haus frei wählen.

Einen zentralen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der eigenen Stromversorgung hat neben den Anlagenkosten das Verhalten der Bewohner und damit ihr Energieverbrauch. Bis vor rund sechs Jahren war die Einspeisung des erzeugten Stroms ins öffentliche Netz attraktiver als der Eigenverbrauch. Das hat sich komplett gedreht. Eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz kostet einen Privathaushalt im Schnitt rund 30,48 Cent. Die selbst erzeugte und gespeicherte Kilowattstunde liegt hingegen bei rund der Hälfte bis zu einem Drittel davon. „Je mehr Strom ich selbst Zuhause nutze, umso rentabler ist die Anlagentechnik, zumal die EEG-Einspeisevergütung stetig sinkt“, bringt es Florian Henle auf den Punkt.

Für einen Drei- bis Vierpersonenhaushalt mit einem Stromverbrauch von 3.700 Kilowattstunden im Jahr rechnet sich der Kauf einer Solaranlage mit sieben Kilowatt Peak (kWp) Leistung und einem Batteriespeicher mit einer Leistung von sechs Kilowattstunden heute meist nach rund zehn Jahren, sofern rund 75 Prozent des erzeugten Stroms selbst genutzt werden. Danach erzielen Haushalte sogar Einnahmen aufgrund der EEG-Einspeisevergütung.

Maßnahmen zur Steigerung des Eigenverbrauchs:

  1. Stromspeicher installieren – Die eigene Stromversorgung können Haushalte mit einem Stromspeicher verdoppeln oder gar verdreifachen. Da rechnen sich auch die Investitionskosten für den Batteriespeicher, die meist ähnlich hoch liegen wie die Kosten der PV-Anlage. Entscheidend ist die Qualität der Anlagentechnik. Gehen PV-Module oder Speicher schnell kaputt, zahlt ein Haushalt drauf.
  2. Weitere Anlagen integrieren – Wird die Anlagentechnik auf weitere, im Gebäude befindliche Energietechnik wie zum Beispiel Wärmepumpen oder Ladestellen für Elektroautos abgestimmt, verbessert dies den Eigenverbrauch und damit die Wirtschaftlichkeit. Schließlich wird noch mehr Strom selbst genutzt statt eingespeist.
  3. Ergänzung eines Leistungsoptimierers – Der Vorteil von Leistungsoptimierern besteht darin, dass eine geringere Stromerzeugung eines Moduls die Gesamtleistung der PV-Anlage nur wenig beeinträchtigt. Das ist besonders bei Dachanlagen mit wechselnder Beschattung wichtig. Werfen Gauben, Kamine oder Bäume einen Schatten auf einzelne Module, sinkt deren Leistung und ohne Leistungsoptimierer auch die der anderen Module, da sie sich am schwächsten Glied orientieren. Weil die Nachrüstung eines Leistungsoptimierers teuer, lohnt es sich schon bei der PV-Installation die Umgebung und neue Bepflanzungen oder angrenzendes Bauland zu berücksichtigen.
  4. Smarte Vernetzung – Die smarte Verknüpfung von Strom erzeugenden und Strom brauchenden Geräten steigert die Wirtschaftlichkeit der eigenen Energieerzeugung. Standardmäßig stattet Polarstern daher seine Eigenstromkunden mit intelligenten Stromzählern aus, sogenannten Smart Metern aus. „Sie sind die Grundlage, um Stromerzeugung und -nutzung einander anzupassen und über Smart Meter Gateways als Schnittstelle auch smarte Haushaltsgeräte zu steuern“, erklärt Florian Henle. So könnten Wasch- und Spülmaschinen, die über smarte Steckdosen am Stromnetz hängen oder selbst smarte Funktionen besitzen, bevorzugt bei Sonneneinstrahlung laufen. Genauso können je nach Sonneneinstrahlung Jalousien hoch- oder heruntergefahren werden, um die Sonnenkraft zum Wärmen der Räume zu nutzen.
  5. Wartung und Pflege – In sehr speziellen Umgebungen steigert auch das Reinigen der PV-Anlage die Leistung und verbessert den Eigenverbrauch. Das ist besonders bei stark verschmutzter Luft durch sehr nahgelegene Industrie, Landwirtschaft oder Kamine der Fall. „In der Regel reinigt der Regen die PV-Module. Das reicht vollkommen aus.“ Auch der Einfluss von Laub und Schnee auf die Leistung der PV-Anlage ist gering, da beides nur kurz liegen bleiben.

Übrigens: Auch für langjährige PV-Anlagenbetreiber, die noch eine vergleichsweise hohe EEG-Einspeisevergütung erhalten, wird die eigene Stromversorgung künftig spannend. Läuft bei ihnen die Förderlaufzeit von 20 Jahren aus, lohnt sich die Installation eines Speichers, um den Eigenverbrauch zu steigern.

Weitere Informationen: https://www.polarstern-energie.de