Heizung/WarmwasserNews

Wärmebedarf vor dem Heizungstausch ermitteln

Wenn die Heizsaison endet und die Heizung in den Sommermodus versetzt wird ist der Zeitpunkt gekommen, das System zu überprüfen und darüber nachzudenken, ob es nicht an der Zeit sein könnte, auf eine neuere Technik umzusteigen. Dabei ergibt es Sinn, zunächst einmal den bestehenden Wärmebedarf zu ermitteln. Dieser hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem das individuelle Empfinden, der Dämmungsgrad, die Qualität der Fenster und die Hauslage.

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„Inwieweit die bestehende Anlage in die Jahre gekommen ist und ob Eigenheimbesitzer:innen von einem Heizungstausch profitieren würden, lässt sich am besten gemeinsam mit einer Heizungsfachkraft beantworten“, so Michael Conradi von der Initiative Wärme+. „Bei einer zeitgemäßen Heizung geht es ja vor allem darum, dass sie den Wärmebedarf eines Haushalts decken kann und gleichzeitig energieeffizient arbeitet.“ Was eine neue Heizung leisten muss, um den Wärmebedarf eines Hauses zu decken, können Austauschwillige für einen ersten Eindruck selbst feststellen: mit dem Heizwärmebedarfsrechner der Initiative Wärme+, der online unter www.waerme-plus.de/planungshilfen/heizwaermebedarf abrufbar ist.

Handelt es sich um ein freistehendes Einfamilienhaus, ein Doppelhaus oder ein Reihenhaus? Wo ist das Haus gelegen, ist es starkem Windeinfluss ausgesetzt, wie groß ist die Fensterfläche, ist es zumindest teilgedämmt? Wer diese und weitere Angaben macht, erhält als Ergebnis den Normwärmebedarf, die sogenannte Heizlast in Kilowatt. „Damit hat man eine erste Orientierung und kann schon ganz gut einschätzen, ob beim Heizungstausch zum Beispiel eine Wärmepumpe in Frage kommt“, so Conradi. „Wenn das Haus nicht oder nur teilgedämmt sein sollte: Es gibt inzwischen Hochtemperaturwärmepumpen, die auch in solchen Häusern einen großen Bedarf an Heizwärme decken können.“ Wer seinen individuellen Heizwärmebedarf ganz präzise berechnen lassen möchte, dem rät der Experte, sich an einen Fachbetrieb in seiner Nähe zu wenden.

Mit Blick auf die Energiekosten kann es auch von Vorteil sein, ausgewählte Räume, die nur zu bestimmten Tageszeiten warm sein müssen, mit einer energieeffizienten Infrarotheizung oder einer Fußbodentemperierung zu beheizen. „Das ist zum Beispiel fürs Badezimmer eine sehr energieeffiziente Option“, so Conradi. Wer weitere Heizkosten einsparen möchte, sollte darüber nachdenken, die Warmwasserversorgung von der Heizung abzukoppeln und beispielsweise elektronische Durchlauferhitzer zu installieren. Die Heizung kann so mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur arbeiten und im Sommer komplett abgeschaltet werden.

Der HEA-Heizwärmebedarfsrechner: https://www.waerme-plus.de/planungshilfen/heizwaermebedarf