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Neue Energiepflanze ist vielversprechende Alternative zu Mais

Mitte April startete in Deutschland die Aussaat der Durchwachsenen Silphie – eine vielversprechende Bioenergiepflanze und solide Alternative zur Energiepflanze Nummer Eins: Mais. An einigen Standorten ersetzen bereits ertragreiche Wildpflanzenmischungen und Energiepflanzen wie die Durchwachsene Silphie einen Teil des Mais-Anbaus. Unterstützung für diesen Trend kommt aus der EU: So hat der Agrarausschuss der Europäischen Union seit kurzem die Energiepflanze als Greeningmaßnahme anerkannt. Landwirte, die EU-Fördermittel beantragen, müssen sogenannte Greening-Anforderungen erfüllen, wozu die Bewirtschaftung eines Teils der Anbauflächen als ökologische Vorrangflächen gehört. Seit 2012 wurde die Silphie auch im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse in Bad Sassendorf auf 2.500 Quadratmetern erforscht.

Deutschlandweit wird auf rund 2,1 Millionen Hektar Silomais angebaut, wobei ein Großteil der Ernte als Viehfutter dient. Rund 40 Prozent der geernteten Trockenmasse wird hingegen zur Energieerzeugung in Biogasanlagen eingesetzt. Die Durchwachsene Silphie wird als solide Alternative für die Biogaspflanze Mais angesehen – auch im Sinne der Bio-Diversität, da sie die positiven Eigenschaften für die Biogas-Nutzung sowie die Verträglichkeit von Fauna und Flora gleichermaßen vereint. „Eine wachsende Zahl von Energie- und Landwirten verzichtet zugunsten von mehr Biodiversität auf den Äckern auf einen gewissen Biogasertrag“, erläutert Heike Frinken von der EnergieAgentur.NRW. „Ihr Lohn sind blühende Äcker, eine höhere Akzeptanz in der Nachbarschaft und ein ganz persönlicher Beitrag zur Pflanzen- und Insektenvielfalt in ihrer Region.“  Der ursprünglich aus Nordamerika stammende Korbblütler vereint viele weitere Vorteile: Setzt ein Landwirt auf die mehrjährigen Energiepflanzen, kann er meist ab dem zweiten Standjahr mit vergleichsweise hohen Erträgen an Trockenbiomasse rechnen. Dabei hält sich der Arbeitseinsatz in Grenzen, da der Boden in den Folgejahren nach der Aussaat nicht weiterbearbeitet wird. Auch bedürfen die Pflanzen in der Regel keiner Pflanzenschutzmittel. Die ganzjährige Bodenbedeckung schützt darüber hinaus vor Erosion und bietet Vögeln, Würmern sowie Insekten einen Lebensraum.  Nicht zuletzt bieten Wildpflanzen, Silphie und Co. auch etwas fürs Auge: Neben ihrem Aufwuchs von bis zu drei Metern zeichnen sich die neuen Energieträger meist auch durch ihre Blüten aus. Die Silphie fängt beispielsweise im Juli an, leuchtend gelb zu blühen. Eine für die Biogasanlage optimierte Wildpflanzenmischung kann gut und gerne aus zwanzig verschiedenen Saaten bestehen. Die resultierende Farbenpracht kann sich sehen lassen.

Weitere Informationen: www.energieagentur.nrw