ArtikelHeizung/Warmwasser

Vielfalt macht die Entscheidung leicht

Autor/Redakteur: Dietmar Bleck/gg

Bauernhaus oder Jugendstilvilla – bei der energetischen Sanierung von älteren Gebäuden setzen Bauherren, Architekten und Fachhandwerker zunehmend auf die Kombination von Wärmepumpe und Flächenheizung. Jedes Gebäude und jeder Bauherr haben dabei ihre eigenen Anforderungen. Sieben Punkte helfen bei der Entscheidung für das richtige Flächenheizsystem.

Bild: Empur

Die Sanierung von Bestandsgebäuden ist gesetzlich genau geregelt. So stehen viele alte Heizkessel für Öl und Gas aktuell vor dem Aus. Denn genau wie die bisherige Energieeinsparverordnung (EnEV) enthält auch das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine Austauschpflicht, die den Weiterbetrieb der Anlagen nach 30 Jahren verbietet.

Wer eine Immobilie ersteht, die nicht den festgelegten Kriterien zum Wärmeschutz genügt, der ist verpflichtet, innerhalb einer zweijährigen Frist Abhilfe zu schaffen. Bei der Sanierung von Heizungsanlagen steht der Wechsel zu einer Wärmepumpe, die mit Ökostrom betrieben wird, bei Bauherrn hoch im Kurs.

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Allerdings bleibt es dann oftmals nicht beim Austausch der Wärmequelle, denn die Wärmepumpentechnologie erzeugt eine geringere Vorlauftemperatur als Gas- oder Ölheizungen. Dies hat zur Folge, dass manchmal die üblicherweise in Altbauten vorhandenen Heizkörper nicht mehr betrieben werden können. Wärmepumpen „brauchen“ in vielen Fällen eine Flächenheizung. Da diese jedoch bei den Bauherrn wegen ihrer angenehmen Wärmeverteilung eh schon ganz oben auf der Sanierungswunschliste steht, muss hier keine Überzeugungsarbeit geleistet werden. Bei der Auswahl der für das jeweilige Gebäude passenden Flächenheizung -kühlung müssen einige Punkte bedacht werden:

Erstens: Man sollte sich bei der Planung davon lösen, dass ein System für das ganze Gebäude passt. Die Anforderungen an die technische Umsetzung können von Etage zu Etage, ja sogar von Raum zu Raum wechseln. Moderne Elemente einer Flächenheizung für Boden, Wand und Decke können problemlos zu einem stimmigen Gesamtkonzept kombiniert werden.

Bild: Empur

Zweitens: Wir sprechen zwar üblicherweise von einer Flächenheizung. Dabei sollte aber die Flächenkühlung immer mitgedacht werden. Nach der energetischen Sanierung ist bei vielen Gebäuden das Kühlen der Innenräume wichtiger als das Heizen. Dazu kommt, dass es immer wärmer wird. Das Kühlen mit Wasser über den Fußboden oder der Decke ist dem Kühlen durch kalte Luft immer vorzuziehen. Dies spiegelt sich in der Auswahl der Heizungsverteiler wider. Sie müssen so geplant werden, dass nicht nur Warmwasser- sondern auch Kaltwasserströme gesteuert werden können, dazu ist der Einbau eines Taupunktwächters unerlässlich. In Kombination mit einer Regelklemmleiste (siehe Punkt sieben), die den hydraulischen Abgleich automatisch durchführt, können auch die vorhandenen Standardregler weiterhin verwendet werden. Dem Bauherrn muss dabei deutlich gemacht werden, dass sich der geringe Mehraufwand in einer deutlich höheren Wohnqualität widerspiegeln wird.

Drittens: Die Aufbauhöhe der Fußbodenheizung muss zum Gebäude passen. Ein altes Bauernhaus oder ein Siedlungshaus aus den 50er Jahren haben nicht die Deckenhöhe wie eine Jugendstilvilla oder ein Industrieloft. Neben der Höhe der Räume spielt auch die Ausstattung eine Rolle. Sollen wertvolle Innentüren erhalten bleiben, oder soll ein historischer Kachelofen während und nach der Sanierung an seinem Platz bleiben, soll also die Oberkante-Fertigfußboden (OKFF) nach der Sanierung auf gleicher Höhe verlaufen, kann es sein, dass auch in einem Gebäude mit hoher Decke, die Aufbauhöhe des Fußbodens begrenzt ist.

Bild: Empur

Ein System, dass sich seit Jahrzehnten in der Sanierung bewährt hat: Das Empur top-Nopp mini Noppensystem wird in Kombination mit einem Dünnschicht-Spezial-Estrich verwendet und ist wegen seiner geringen Aufbauhöhe, die bei 17 Millimetern beginnt, bestens für die Sanierung geeignet. Die Empur top-Nopp mini Systemelemente bestehen aus einer trittfesten, tiefgezogenen Noppenfolie und werden bestmöglich ergänzt durch die hochwertigen Klimapex Kunststoffheizrohre, die es mit zwölf Millimetern und 15 Millimetern (eine Besonderheit von Empur) gibt. Sie werden in die Noppenstruktur eingeklickt und sicher fixiert. Durch die optimierte Anordnung der Noppen ist die flexible Verlegung der Heizrohre in unterschiedlichen Abständen leicht möglich.

Viertens: Wird das Flächenheizungssystem vom Boden an neu aufgebaut, gibt es einige Punkte zu beachten, über die der Handwerker den Kunden im Vorfeld informieren sollte, denn sie sind die Voraussetzung zur Installation einer Flächenheizung. Der tragende Untergrund muss zur Aufnahme des schwimmenden Estrichs ausreichend trocken und eine ebene Oberfläche haben (DIN 18202). Aufgehende Bauteile, für die ein Wandputz vorgesehen ist, müssen vor dem Verlegen der Dämmschichten verputzt sein (DIN 18560-2:2009-09). Randdämmstreifen müssen vom tragenden Untergrund bis zur Oberfläche des Fußbodenabschlusses hochgeführt werden und eine Bewegung des Estrichs von mindestens fünf Millimetern zulassen. Die Dämmschichten müssen aus Dämmstoffen nach DIN EN 13162 bis 13171 bestehen, deren stoffliche Eignung für Anforderungen an den Wärmeschutz / den Schallschutz schwimmender Estriche (DIN V 4108-10 / DIN 4109) oder in anderen Anwendungsnormen ausgewiesen ist. Werden Trittschall- und Wärmedämmstoffe in der Dämmschicht zusammen eingesetzt, soll der Dämmstoff mit der geringsten Zusammendrückbarkeit oben liegen.