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Weiter sinkende Investitionskosten für Photovoltaik und Windenergie erwartet – gute Aussichten auch für Speicher

Bei der Frage nach einer möglichst kostenoptimalen Transformation des deutschen Energiesystems spielen die Investitionskosten der verschiedenen Energietechnologien eine wichtige Rolle. Dazu veröffentlicht die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) eine neue Metaanalyse. Sie vergleicht die in 15 Studien angegebenen Investitionskosten für insgesamt elf Energietechnologien, darunter Off- und Onshore-Windenergie, Photovoltaik und Solarthermie. Zusätzlich stellt sie Aussagen zu den Investitionskosten von Speichertechnologien und Wärmepumpen dar. “Die Metaanalyse zeigt, dass für Windenergie und Photovoltaik trotz der bereits erzielten Kostenreduktionen mit weiter sinkenden spezifischen Kosten gerechnet wird. Eine weitere gute Nachricht für die Energiewende ist, dass auch bei Speichertechnologien von teilweise drastisch sinkenden Investitionskosten ausgegangen werden kann”, fasst AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer zentrale Ergebnisse der Metaanalyse zusammen.

Die Debatte um die Investitionskosten der Energiewende dreht sich derzeit vor allem um den Aufwand zur Systemintegration von fluktuierendem Wind- und Sonnenstrom, aber ebenso um die Frage, wie auch die Versorgung mit Wärme und Kraftstoffen auf erneuerbare Energie umgestellt werden kann. Vor diesem Hintergrund hatte die AEE das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) mit der neuen Metaanalyse beauftragt. Die 22-seitige Analyse zeigt Trends für die Entwicklung der Investitionskosten auf und macht gleichzeitig die teilweise sehr unterschiedlichen Aussagen von Studien sowohl zu den aktuellen Werten als auch zu den Kostensenkungspotenzialen der verschiedenen Technologien transparent.

Da die Investitionen in erneuerbare Energien durch Lernkurven- und Skaleneffekte günstiger werden, schließt sich die Kostenschere zwischen konventionellen und erneuerbaren Stromerzeugungstechnologien zunehmend. Daher spielen Windenergie an Land und Photovoltaik in den Zukunftsszenarien aller untersuchten Studien eine tragende Rolle für die deutsche Energieversorgung.

Bei der Photovoltaik fällt auf, dass die in den vergangenen Jahren erzielte Kostendegression von vielen Wissenschaftlern in der Vergangenheit unterschätzt wurde. Selbst Studien aus dem Jahr 2012 rechneten für die Folgejahre noch mit deutlich höheren Kosten als dann tatsächlich eintrafen. Der signifikante Kostenrückgang spiegelt sich erst in aktuelleren Studien wider. Für das Jahr 2050 nehmen die meisten Wissenschaftler eine weitere Reduktion der Investitionskosten um mindestens die Hälfte an. In mehreren Studien sinken die Werte im Betrachtungszeitraum sogar um etwa zwei Drittel.

Während die heutigen Investitionskosten von Windenergie an Land mit einer Bandbreite von rund 1100 bis 1500 Euro je Kilowatt angegeben werden, bewegen sich die Erwartungen zukünftig im Bereich von 1000 bis 1200 Euro je Kilowatt. Der Rückgang der Kosten könnte sich nach Ansicht von Wissenschaftlern durch neue Materialien für Rotorblätter und Tragstrukturen sowie neue Fertigungsverfahren für Großanlagen in Kleinserie mit Teilautomatisierung ergeben.

Die Nutzung der Windenergie auf See (Offshore) ist im Vergleich zur Nutzung der Windenergie an Land eine verhältnismäßig neue Form der Stromerzeugung. Außerdem sind Errichtung, die Netzanbindung und der Betrieb der Anlagen im Meer aufwendiger als an Land. Daher liegen die Investitionskosten aktuell deutlich höher als bei der Onshore-Windenergie. Die in den untersuchten Studien angegebenen Werte weisen für den Zeitraum 2010 bis 2015 eine Bandbreite von rund 3000 bis 4400 Euro pro Kilowatt auf. Für die Zukunft rechnen die meisten Studien jedoch auch hier mit Lernkurven- und Skaleneffekten, welche die Investitionskosten reduzieren werden. Für das Jahr 2050 wird nur noch mit Investitionskosten im Bereich von 1500 bis 2800 Euro pro Kilowatt gerechnet. Die Metaanalyse findet sich unter www.forschungsradar.de/metaanalysen/einzelansicht/news/metaanalyse-zu-investitionskosten-von-energiewende-technologien.html.

Weitere Informationen: www.unendlich-viel-energie.de