News

Heizkosten senken: Die besten Tipps für den Winter

Gebäudeenergieberater geben Tipps beim Heizkosten sparen (Foto: Zukunft Altbau)

Die Heizkosten machen bei privaten Haushalten in der Regel den größten Teil der Nebenkosten aus. Eine richtige Zimmertemperatur im Winter und sorgfältiges Lüften kann diesen Betrag deutlich senken, betont das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Programm Zukunft Altbau. “20 Grad Celsius in Wohnräumen reichen in der Regel zum Wohlfühlen aus”, sagt Petra Hegen, Energieberaterin bei Zukunft Altbau. Der Wohnkomfort werde davon nicht beeinträchtigt. Hinzukommen sollte ein mehrfaches Querlüften pro Tag, um frische, trockene Luft in die Wohnung zu lassen. Das führt zu einem gesunden Raumklima und zur Vermeidung von Schimmel – zu viel Feuchtigkeit in der Wohnung fördert die Entstehung der schwarzen Flecken.

Das finanzielle Sparpotenzial ist hoch: “Bei einem richtigen Heiz- und Lüftungsverhalten können die Kosten für eine 110 Quadratmeter große Wohnung abhängig vom energetischen Standard zwischen 250 und 300 Euro pro Jahr sinken”, so Hegen. Das seien bis zu 20 Prozent der durchschnittlichen Heizkostenrechnung von rund 1.650 Euro für diese Wohnungsgröße.

Über diese und andere Energiesparmaßnahmen informieren Gebäudeenergieberater und regionale Energieagenturen. Auch für eine weitere Beratung, etwa zu modernen Heizungstechnologien und anderen energetischen Sanierungsmöglichkeiten, sind die Experten ausgebildet. Neutrale Informationen gibt es kostenfrei über das Beratungstelefon von Zukunft Altbau 08000 12 33 33 oder unter www.zukunftaltbau.de.

Um effizient zu heizen, hilft es, alte Gewohnheiten zu ändern. Eine Temperatur von 23 oder gar 24 Grad Celsius in Wohnräumen ist zu hoch. “Um komfortabel wohnen zu können, reichen in der Regel 20 Grad aus”, sagt auch Dr. Klaus Keßler von der KLIBA Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg. Das Thermostatventil müsse dafür auf Stufe drei eingestellt werden, vier oder fünf sei nicht nötig. Der Nebeneffekt kann sich sehen lassen: Eine Absenkung um vier Grad spart 24 Prozent Heizkosten ein – pro Grad sinken die Kosten um sechs Prozent.

Die richtige Raumtemperatur kann anstatt von Hand auch elektronisch eingestellt werden – inzwischen gibt es sogar praktische Apps dafür. Die weiteren Räume wie Schlafzimmer, Flur und Küche benötigen 16 bis 18 Grad – hier reicht Stufe zwei des Thermostats. Im Bad kann es – je nach Komfortanspruch – etwas wärmer sein. Bricht die Nacht an, ist in der gesamten Wohnung eine Absenkung der Temperatur auf 15 Grad sinnvoll. Je nach Gebäude wird rund eine Stunde vor der Bettruhe die Nachtabsenkung begonnen und eine bis zwei Stunden vor dem Aufstehen wieder aufgehoben.

Ein weiterer Bestandteil effizienten Heizens ist richtiges Lüften. Die Fenster zu kippen, gehört nicht dazu. “Der Luftaustausch erfolgt nur ungenügend und dauert besonders lange, falls die Fenster lediglich einen Spaltbreit offen sind”, erklärt Keßler. “Die Folge sind ausgekühlte Wände, die dann mit einem großen Energieaufwand wieder aufgeheizt werden müssen.”

Empfehlenswert ist vielmehr, da sind sich alle Experten einig, durch mehrmaliges Querlüften die sauerstoffreiche und trockenere Luft anstatt der verbrauchten, feuchten Luft in die Wohnung zu lassen. Zu diesem Zweck werden gegenüberliegende Fenster geöffnet. Gute Zeitpunkte sind morgens, mittags und abends, um jeweils rund fünf Minuten lang Durchzug herzustellen. Besonders bei neuen Fenstern ist diese Maßnahme wichtig, da moderne Fenster luftdicht sind und häufigeres Lüften erfordern.

In modernen, energieeffizienten Gebäuden übernimmt diese Aufgabe eine Zu- und Abluftanlage oder auch mehrere Einzellüfter, die bei Sanierungen einen hohen Beliebtheitsgrad haben. Der Vorteil bei beiden Konzepten ist neben dem kontinuierlichen Luftaustausch eine effiziente Wärmerückgewinnung und somit weniger Wärmeverlust.

Weitere Informationen: www.zukunftaltbau.de

Die mobile Version verlassen
%%footer%%