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7. Branchentag Windenergie: NRW ist Blaupause für die Energiewende in Deutschland

Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten den 7. Branchentag Windenergie NRW in Düsseldorf, um sich zum Ende des ersten Halbjahres 2015 über den derzeitigen Stand der Windenergieentwicklung in NRW und in Deutschland zu informieren. Rund 50 Referenten behandelten bei der Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft des nordrhein-westfälischen Umweltministers Johannes Remmel stand, in Vorträgen und Workshops wichtige Fragestellungen aus der WEA-Technik und zur Effizienzsteigerung von Anlagen. In einem Kommunalforum, das Veranstalter Anne Lorenz Management & Events in enger Zusammenarbeit mit der EnergieAgentur.NRW gestaltet, wurden für Kommunen wesentliche Fragen zur Planung von Windenergieanlagen beantwortet.

Während eines Pressegespräches hob Klaus Lorenz vom Veranstalter Anne Lorenz Management & Events hervor, dass die Unternehmen der Windenergiebranche derzeit stark mit der Optimierung der Windenergieanlagen beschäftigt sind: “Die Windindustrie arbeitet sehr intensiv an Detailthemen, um beispielsweise die Produktion der Anlagen kosteneffizienter zu gestalten und Probleme an den Windturbinen, die sich erst nach längerer Nutzung der Anlagen feststellen lassen, zu beheben. Diese Themen spiegeln sich im Programm des 7. Branchentages Windenergie und wir freuen uns, dass sehr viele Führungskräfte den Weg nach Düsseldorf gefunden haben. Zunehmend geraten dabei auch Themen in den Blick, die aus anderen Branchen altbekannt sind: Innovationsmanagement, Standardisierung von Prozessen oder Risikomanagement.”

Uwe H. Burghardt, Pressesprecher der EnergieAgentur.NRW in Düsseldorf, betonte den vorbildlichen Stellenwert der Nutzung erneuerbarer Energien in NRW seit 25 Jahren: “Nordrhein-Westfalen ist seit 1990 die Blaupause der Energiewende. Mit Gründung der EnergieAgentur.NRW sowie der Gründung des Wuppertal Institutes für Klima, Umwelt, Energie wurden damals erste Meilensteine gesetzt. In der Landesförderung progres.nrw wurden seit Bestehen des Programms mehr als 80.000 Einzelvorhaben mit mehr als 800 Millionen Euro aus Mitteln des Landes und der EU unterstützt. Mehr als 27 Prozent des Stromverbrauches und rund zwölf Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs (Strom, Wärme, Mobilität) in Deutschland stammten 2014 aus erneuerbaren Energien. In NRW waren es rund elf Prozent beim Strom und etwa fünf Prozent beim Endenergieverbrauch. Im Bereich der Nutzung der Geothermie und der Photovoltaik sowie der Nutzung von Holzpelletheizungen steht NRW jeweils auf Platz drei aller Bundesländer, bei der Wasserkraft auf Platz vier und bei der Windenergie noch auf Platz fünf; letzteres soll sich aber in den kommenden Jahren stark verbessern. Nach einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums von 2013 sind von den 370.000 Arbeitsplätzen im Bereich der erneuerbaren Energien rund 50.000 in NRW. Das zeigt: Der Ausbau der erneuerbaren Energien schützt nicht nur das Klima, sondern sorgt gleichzeitig für zukunftsfeste Arbeitsplätze, Investitionen und Innovationen in Nordrhein-Westfalen.”

Klaus Schulze Langenhorst, Landesvorsitzender NRW des Bundesverbandes Windenergie: “Wie jede andere Branche auch brauchen wir in unserem Sektor der Windenergie Verlässlichkeit und entsprechende Rahmenbedingungen. Die Landesregierung NRW ist dabei, diese Rahmenbedingungen zu schaffen. Aber zu zögerlich, weshalb wir den Ausbauzielen deutlich hinterherhinken. Nach über zwei Jahren befindet sich der dringend benötigte Windenergieerlass auf der Zielgeraden und ich erwarte vom federführenden Umweltministerium, dass dieser Erlass mehr Rechtssicherheit und einen nachhaltigen Ausbau der Windenergie ermöglicht. Richtige Ansätze sind im Entwurf vorhanden, aber an einigen Stellen besteht auch noch deutlicher Nachbesserungsbedarf. Doch die Arbeit der Landesregierung ist damit noch lange nicht beendet, denn neben dem immer noch nicht abgeschlossenen Landesentwicklungsplan sehen wir gerade bei der Überarbeitung der Regionalpläne, dass die Akzeptanz für die Windenergie in einigen Gegenden deutlich gelitten hat. Hier ist sachliche Aufklärungsarbeit vonnöten, damit beispielsweise der Artenschutz nicht gegen die Windenergie ausgespielt wird. Denn die Windenergie ist nicht, wie immer mehr Studien belegen, die Ursache für den Artenrückgang.”

“Der anstehende Wechsel der Förderung der erneuerbaren Energien von dem bewährten Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) zu einem möglichen Ausschreibungssystem birgt sehr große Gefahren. Dieser Wechsel muss gut überlegt und ein mögliches Ausschreibungssystem ausgewogen sein. Nur so wird auch zukünftig ein deutschlandweiter Ausbau sichergestellt und auch kleine Akteure werden die Chance haben, am Markt zu bestehen. Im Sinne unserer Landeszielerreichung sehe ich die NRW Landesregierung gefordert, sich auf Bundesebene für Kontinuität und entsprechende Rahmenbedingungen einzusetzen. Dass sie dieses kann, hat sie in anderen Branchen eindrücklich unter Beweis gestellt”, so Schulze Langenhorst.

Ronny Meyer, Geschäftsführer des WAB e.V.: “Die Windenergie, onshore wie offshore, ist zentral für die Energiewende und gleichzeitig auch ein industriepolitisches Projekt, das inländisch Arbeitsplätze und Wertschöpfung schafft. Die geplante Umstellung der finanziellen Förderung auf Ausschreibung darf diese nicht gefährden und muss auf schon getätigte Investitionen, zum Beispiel in Projekte, Rücksicht nehmen. Das System einer Ausschreibung für Windenergie ist komplex. Das Funktionieren setzt einen tatsächlichen Wettbewerb voraus. Einerseits ist etwa in der Offshore-Windenergie die Zahl der derzeitigen Marktteilnehmer begrenzt, andererseits haben die Vorhaben teilweise Planungszeiträume von zehn und mehr Jahren. Vor der Einführung eines Ausschreibedesigns muss die Bundesregierung daher gründlich prüfen, ob eine oder mehrere Bedingungen aus der Beihilfeleitlinie erfüllt sind und ob auf Ausschreibungen für die Windkraft verzichtet werden kann.” Veranstalter des Branchentages Windenergie NRW ist Anne Lorenz Management & Events in Kooperation mit Lorenz Kommunikation und der EnergieAgentur.NRW.

Weitere Informationen: www.nrw-windenergie.de

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