Photovoltaik

Expertenkommentar von SOLARWATT zur EEG-Novelle

Bild_Detlef Neuhaus_Solarwatt - Kopie

“Die Ökostrom-Umlage soll im kommenden Jahr erstmals in ihrer Geschichte sinken – um 0,07 Cent auf 6,17 Cent pro Kilowattstunde”, so Solarwatt-Geschäftsführer Detlef Neuhaus. “Ist die Absenkung möglicherweise eine direkte Auswirkung auf die zum 1. August 2014 eingeführte EEG-Novelle, die über mehrere Monate von der Bundesregierung diskutiert wurde? Ausgeschlossen! Mögliche positive Konsequenzen des neuen Gesetzes werden sich wohl erst in den kommenden Monaten und Jahren zeigen. Wenn überhaupt. Denn bisher sind die Auswirkungen der Diskussionen um das EEG eher negativ: Der Zubau von Solaranlagen ist nach Verabschiedung des Gesetztes zum 1. August beinahe komplett zum Erliegen gekommen. Im September wurden in Deutschland PV-Anlagen mit insgesamt 110 Megawatt installierter Leistung gebaut, meldete die Bundesnetzagentur Ende Oktober – der geringste Zubau-Wert seit Februar 2011.”

“Kann der momentan geringe Zubau auf die Verunsicherung der Endkunden durch die hitzigen Diskussionen und irreführenden Informationen, die während der Phase der Gesetzesfindung durch die Presse waberten, zurückgeführt werden?”, fragt Neuhaus weiter. “Vielleicht! Fakt ist, dass wir in Kundengesprächen heraushören, dass besonders die Diskussionen zur EEG-Umlage auf Eigenverbrauch die Kunden merklich irritiert haben. Tatsächlich wird seit dem 31. Juli erstmalig bei Neuanlagen die Zahlung einer EEG-Umlage fällig – momentan 30 Prozent, also knapp 1,9 Cent pro Kilowattstunde. Allerdings lohnen sich Solaranlagen selbst dann, wenn ein Teil der EEG-Umlage gezahlt werden muss. Betreiber von PV-Anlagen bezahlen mit Umlage noch deutlich weniger für ihren selbst erzeugten Strom, als die Netzbetreiber verlangen. Explizit ausgenommen von der Zahlung der EEG-Umlage sind nach wie vor Haushalte mit PV-Anlagen mit einer Leistung von maximal zehn kWp und bis zu zehn Megawattstunden Eigenverbrauch pro Jahr. Das bedeutet, für Kleinerzeuger bleibt alles beim Alten. Eine PV-Anlage ist in Deutschland also nach wie vor eine lohnenswerte Anschaffung für den Verbraucher, besonders wenn die Haushalte und Unternehmen ihren selbst erzeugten Strom auch selbst verbrauchen. Die Kosten für eine Solaranlage mit einer Leistung von fünf kWp, eine typische Größe für Einfamilienhäuser, liegen inzwischen weit unter 10.000 Euro. Einmal angeschafft, liefert die Anlage quasi kostenlos Strom – und das mit Glas-Glas-Modulen der neuesten Generation mindestens für die nächsten 30 Jahre. Um den selbst erzeugten Strom effektiv zu nutzen, ist es sinnvoll, die PV-Anlage mit einem Speichersystem und einem intelligenten Energiemanager zu kombinieren. So können sich die Kunden von ihrem Netzbetreiber und weiter steigenden Strompreisen unabhängig machen.”

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